Studie

Johnson & Johnson-Aktie etwas höher: Aussichtsreicher Impfstoffkandidat gegen HIV schützt nicht

19.01.23 16:41 Uhr

Johnson & Johnson-Aktie etwas höher: Aussichtsreicher Impfstoffkandidat gegen HIV schützt nicht | finanzen.net

Ein besonders aussichtsreicher Impfstoffkandidat gegen die Immunschwächekrankheit Aids schützt nicht ausreichend vor einer HIV-Infektion. Das gab der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson nach der Begutachtung von Daten der entscheidenden klinischen Studie bekannt.

Werte in diesem Artikel
Aktien

139,24 EUR 0,94 EUR 0,68%

"Wir sind enttäuscht von diesem Ergebnis", sagte die verantwortliche Forscherin Penny Heaton laut einer Mitteilung. Die Phase-III-Studie ("Mosaico") mit 3900 Probanden werde beendet.

Dem HIV-Experten Hendrik Streeck zufolge, der an der Studie am Rande beteiligt war, hatte kein anderes Präparat so gute Aussichten gehabt. Die nun veröffentlichten schlechten Ergebnisse der Studie hätten die Suche nach einem Impfstoff "deutlich zurückgeworfen", sagte Streeck, der das Institut für Virologie der Uni Bonn leitet, der Deutschen Presse-Agentur. "Bis vor Kurzem habe ich noch gehofft, dass dieser Impfstoff funktionieren könnte." So hätten Affen seine sehr gute Immunantwort gegen das Virus gezeigt. Allerdings war im Jahr 2021 bereits eine Studie ("Imbokodo") zu einem ähnlichen HIV-Impfstoff gestoppt worden, das habe auch die Erwartungen in die "Mosaico"-Studie gedämpft.

Der Impfstoff, dessen Studie nun beendet wird, ist ein sogenannter vektorbasierter Impfstoff. Dabei wird ein abgeschwächtes Erkältungsvirus so verändert, dass es einen Bauplan für das Virus in Zellen einschleusen kann, damit das Immunsystem Antikörper gegen HIV produziert. Zusätzlich wird das Immunsystem noch durch das Oberflächenprotein des HI-Virus angeregt. Insgesamt sind vier Impfdosen notwendig.

Der Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids ist global gesehen eine der größten medizinischen Herausforderungen. Zuletzt steckten sich rund 1,5 Millionen Menschen pro Jahr mit HIV an. Wenn eine Infektion nicht behandelt wird, schwächt das Virus das Immunsystem so stark, dass lebensgefährliche Krankheiten auftreten. Man spricht dann von Aids (Erworbenes Immunschwäche-Syndrom).

Zwar gibt es für Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko mittlerweile Medikamente, die vor einer Ansteckung schützen (PrEP). Dabei wird eine tägliche Einnahme empfohlen. Zudem gibt es Arzneimittel, die bei infizierten Menschen die Vermehrung des Virus hemmen, so dass die Krankheit Aids nicht ausbricht.

Einen Impfstoff gibt es bislang aber noch nicht, denn das Virus stellt Forscher vor besondere Herausforderungen. So komme das HI-Virus in vielen verschiedenen Varianten vor und verändere sich vergleichsweise schnell, erklärte Streeck. Das macht es schwer, einen Impfstoff zu entwickeln, der auf breiter Front schützt. Außerdem habe das Virus eine besondere Oberfläche, an die - durch den Impfstoff angeregte - Immunstoffe vergleichsweise schwer angreifen können.

Eine weitere Herausforderung sei, dass ein Impfstoff dazu führen müsste, dass man eine komplett schützende, also sterile, Immunität erzeugen muss. Eine kurzfristige oder leichte Infektion trotz Impfung ist hierbei nicht möglich, da das Virus direkt das Immunsystem angreift.

An der NYSE notiert die Johnson & Johnson-Aktie 0,44 Prozent höher bei 170,45 US-Dollar.

/vf/DP/nas

BERLIN (dpa-AFX)

Ausgewählte Hebelprodukte auf Johnson Johnson

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Johnson Johnson

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: josefkubes / Shutterstock.com, Gil C / Shutterstock.com

Nachrichten zu Johnson & Johnson

Analysen zu Johnson & Johnson

DatumRatingAnalyst
01.06.2021JohnsonJohnson OutperformCredit Suisse Group
13.10.2020JohnsonJohnson OutperformCredit Suisse Group
27.08.2019JohnsonJohnson kaufenGoldman Sachs Group Inc.
27.08.2019JohnsonJohnson OutperformCredit Suisse Group
16.07.2019JohnsonJohnson OutperformCredit Suisse Group
DatumRatingAnalyst
01.06.2021JohnsonJohnson OutperformCredit Suisse Group
13.10.2020JohnsonJohnson OutperformCredit Suisse Group
27.08.2019JohnsonJohnson kaufenGoldman Sachs Group Inc.
27.08.2019JohnsonJohnson OutperformCredit Suisse Group
16.07.2019JohnsonJohnson OutperformCredit Suisse Group
DatumRatingAnalyst
23.01.2019JohnsonJohnson Equal WeightBarclays Capital
21.07.2016JohnsonJohnson HoldDeutsche Bank AG
13.06.2016JohnsonJohnson NeutralGoldman Sachs Group Inc.
27.01.2016JohnsonJohnson HaltenIndependent Research GmbH
21.01.2016JohnsonJohnson HaltenIndependent Research GmbH
DatumRatingAnalyst
17.04.2018JohnsonJohnson SellGoldman Sachs Group Inc.
21.07.2017JohnsonJohnson SellBTIG Research
20.05.2016JohnsonJohnson SellStandpoint Research
17.10.2012JohnsonJohnson verkaufenIndependent Research GmbH
10.10.2012JohnsonJohnson sellGoldman Sachs Group Inc.

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Johnson & Johnson nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"