Frankfurter Börse: DAX von Gewinnmitnahmen geprägt - Konjunkturdaten drücken unter 15.000-Punkte-Marke
Der deutsche Leitindex präsentierte sich von seiner negativen Seite.
Beim DAX waren zum Sitzungsstart am Donnerstag Minuszeichen in Höhe von 0,44 Prozent auf 15.115,55 Zähler auszumachen. Auch im weiteren Verlauf verblieb er auf negativem Terrain - letztlich um 1,72 Prozent tiefer bei 14.920,36 Punkten.
Bereits am Vortag hatte der Schwung nachgelassen, nachdem einige Unternehmen mit ihren Quartalszahlen die Erwartungen nicht ganz erfüllen konnten. Zudem kommt Gegenwind aus den USA, wo die Börsen deutliche Verluste verzeichneten. Die Sorgen vor einer wirtschaftlichen Abkühlung überschatten allmählich den Optimismus, dass die Notenbanken ihre Zinserhöhungen womöglich etwas drosseln. So belastete der Rückgang der Einzelhandelsumsätze, der dahingehend gewertet wird, dass die Inflation doch auf die Konsumlaune der US-Verbraucher schlägt. Das "Beige Book" der Fed lieferte nur wenige neue Erkenntnisse über die Entwicklung der US-Wirtschaft, abgesehen von der Feststellung, dass sich der Preisdruck allmählich abschwächt.
Gewinnserie des DAX
Der deutsche Leitindex hat seit Jahresbeginn schon neun Prozent gewonnen. Es sei daher Zeit für eine Verschnaufpause und eine gesunde Konsolidierung, konstatierte der charttechnische Analyst Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel. Die Wahrscheinlichkeit für Gewinnmitnahmen sei recht hoch.
EZB-Aussagen im Fokus
EZB-Ratsmitglied Klaas Knot hat unterdessen Aussagen widersprochen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) das Ausmaß ihrer Zinserhöhungen nach dem für Februar erwarteten Schritt von 50 Basispunkten drosseln wird. Die EZB plane "mehrfache Zinsschritte von 50 Basispunkten" sagte Knot am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos in einem Interview mit CNBC. Auch EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau hatte am Mittwoch der jüngsten Bloomberg-Story widersprochen.
Auch Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos sprechen nicht für eine zukünftig weniger restriktive Gangart der Währungshüter. Die Inflation sei in allen Messgrößen zu groß, und die EZB werde Kurs halten "bis wir lange genug im restriktiven Territorium waren". Ziel sei es, die Inflation rechtzeitig auf 2 Prozent zu senken. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Dienstag unter Berufung auf namentlich nicht genannte EZB-Offizielle berichtet, dass die EZB ihre Zinsen zwar noch wie angekündigt im Februar um 50 Basispunkte anheben würde, dass aber für März mit nur noch 25 Basispunkten geliebäugelt werde.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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