US-Börsen schließen schwächer -- Kriegsangst: DAX fällt vor dem Wochenende deutlich zurück -- BVB mit schwarzen Zahlen -- ifo-Chef warnt vor Öl-Preisschock --Bayer, adidas im Fokus
Lufthansa will doch keine Piloten entlassen. Celanese kauft DuPonts Spezialkunststoffe. Starkes Wachstum hilft AUTO1-Aktie nicht. Rheinmetall erhält Auftrag aus der Schweiz. Goldpreis übersteigt zeitweise Marke von 1.900 Dollar. NatWest mit Gewinnsprung. Siemens Energy erhöht Druck auf Problemtochter Gamesa. Frachter mit Autos von Volkswagen brennt im Atlantik.
Marktentwicklung
Am deutschen Aktienmarkt kam es am Freitag zu großen Verlusten.
Der DAX eröffnete den Handelstag noch minimal höher und bewegte sich anschließend in einer engen Range um die Nulllinie. Am frühen Nachmittag ging es dann jedoch tief abwärts. Sogar die psychologisch wichtige 15.000-Punkte-Marke unterbot der deutsche Leitindex dabei. Letztlich ging er mit einem Abschlag von 1,47 Prozent bei 15.042,51 Zählern ins Wochenende. Der TecDAX gab zu Handelsbeginn schon leicht nach und stand anschließend deutlicher im Minus. Sein Schlussstand: 3.213,39 Stellen (-2,2 Prozent).
Auch am Freitag blieben Unsicherheiten rund um den Russland-Nato-Konflikt bestehen und beeinflussten die Stimmung. US-Präsident Biden will sich heute mit Politikern aus mehreren Ländern zum Ukraine-Konflikt beraten. Außerdem wird sich US-Außenminister Blinken in der kommenden Woche mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow treffen. Das dieser dem Treffen zugestimmt hat, kann als gutes Zeichen gewertet werden. Andererseits hat Russland für Samstag einen Nuklearraketen-Test angekündigt, dem auch Putin beiwohnen wird.
Börsenexperte Thomas Altmann von QC Partners sprach am Morgen gegenüber dpa-AFX von einem derzeit nervösen Hin und Her. "Es ist schwer vorstellbar, dass die Anleger vor dem langen Wochenende in den USA in großem Stil neue Risikopositionen eingehen", so Altman. In den USA wird am Montag George Washingtons Geburtstag begangen und die Börsen bleiben geschlossen.
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An den europäischen Aktienmärkten verhielten sich die Anleger am Freitag zögerlich.
Der EuroSTOXX 50 stand zum Handelsstart etwas tiefer und fiel im Verlauf noch weiter zurück. Schlussendlich ging es 0,95 Prozent auf 4.074,28 Punkte nach unten.
An den europäischen Börsen blieb die Stimmung auch zum Wochenausklang angespannt. Die Situation an der russisch-ukrainischen Grenze war weiterhin bestimmendes Thema und belastete am Vorabend die US-Börsen. Entsprechend schwach waren daher auch die Vorgaben von der Wall Street.
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An der Wall Street zeigten sich die wichtigsten Aktienindizes vor dem Wochenende schwächer.
Der Dow Jones begann den Freitagshandel nahezu unverändert, verbuchte zum Sitzungsende dann aber einen Verlust von 0,68 Prozent und schloss auf 34.079,18 Zählernn. Mit dem Techwerteindex NASDAQ Composite ging es deutlich stärker bergab. Er rutschte um 1,23 Prozent auf 13.548,07 Punkte ab.
Vor dem langen Wochenende mit der feiertagsbedingten Pause am Montag schwand die Risikoneigung. Teilnehmer sprachen von einem nervösen Geschäft inmitten immer neuer Hiobsbotschaften rund um den Krisenherd Ukraine. Aufgeschreckt wurden Anleger von Meldungen über anhaltende Kämpfe in der Ostukraine. Die russischen Separatisten hatten nach eigenen Angaben damit begonnen, Zivilisten aus der umkämpften Region nach Russland zu bringen. Dieser Schritt könnte Russland als Vorwand für einen Einmarsch in die Ukraine dienen, hieß es im Handel. Auch das Weiße Haus warnte erneut vor einem "unmittelbar bevorstehenden Einmarsch" russischer Truppen in der Ukraine.
Mitten in die ohnehin gespannte Lage platzte die Meldung, dass Russland am Samstag ein Manöver mit atomwaffenfähigen Raketen und Marschflugkörpern durchführen wird. "Die geopolitischen Schlagzeilen rund um die Spannungen in der Ukraine mit Russland und dem Rest der Welt im Westen haben die Stimmung der Anleger eindeutig beeinflusst", sagte Portfolioverwalter Kei Sasaki von Northern Trust Wealth Management.
Krieg und Zinserhöhungen kein Widerspruch
Ein Krieg zwischen der Ukraine und Russland könnte die erhöhte Inflation in den entwickelten Volkswirtschaften verlängern, da die Versorgung mit wichtigen Rohstoffen unterbrochen werde, so Portfolioverwalter Hani Redha von Pinebridge Investments. Russland ist einer der weltweit größten Öllieferanten, der größte Weizenexporteur und ein wichtiger Produzent von Metallen wie Palladium, Aluminium und Nickel. "Die Inflation ist wirklich die große Frage, die bestimmen wird, wie sich die Märkte entwickeln", sagte Redha. Die beiden US-Notenbanker Charles Evans (Chicago) und John Williams (New York) hatten sich wegen der Inflation indes klar zugunsten baldiger Zinserhöhungen ausgesprochen.
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Die Börsen in Fernost wiesen am Freitag gemischte Vorzeichen auf.
In Tokio gab der japanische Leitindex Nikkei bis zum Handelsende um 0,41 Prozent auf 27.122,07 Punkte nach.
Auf dem chinesischen Festland verbuchte der Shanghai Composite hingegen letztlich Gewinne in Höhe von 0,66 Prozent und ging bei 3.490,76 Indexpunkten ins Wochenende. Der Hang Seng in Hongkong schloss um 1,88 Prozent schwächer bei 24.327,71 Zählern.
Trotz sehr schwacher Vorgaben von der Wall Street ging es an den asiatischen Handelsplätzen zum Wochenschluss nur vereinzelt deutlich abwärts. Die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung des Ukraine-Konflikts überwog weiterhin, auch wenn Berichte die Runde machten, Russland würde die Truppen an der ukrainischen Grenze aufstocken und US-Präsident Biden weiterhin eine Invasion befürchten.
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