Türkische Notenbank: Leitzins verharrt bei 14 Prozent
Die türkische Notenbank hat ihren Leitzins trotz einer extrem hohen Inflation nicht angetastet.
Er bleibe bei 14 Prozent, teilte die Zentralbank am Donnerstag in Ankara mit. Volkswirte hatten mit der Entscheidung gerechnet. Bereits im Januar hatten die Währungshüter den Zins stabil gehalten.
Der aktuelle Leitzinsliegt deutlich unter der sehr hohen Inflationsrate. Die Verbraucherpreise waren im Januar um fast 50 Prozent zum Vorjahr gestiegen. Als Grund gilt unter Experten die Wirtschaftspolitik des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und seine Forderung niedriger Leitzinsen. Er hat bereits mehrere Notenbankmitglieder entlassen, die nicht auf seiner Linie waren. Er glaubt entgegen der vorherrschenden Lehrmeinung, dass hohe Zinsen eine Inflation verursachen.
Im vergangenen Jahr hatte die Notenbank trotz der hohen Inflation den Leitzins drastisch gesenkt. Seit dem Spätsommer wurde er um 5,0 Prozentpunkte reduziert.
Die Geldpolitik hat zu einem Verfall des Wechselkurses der Lira geführt, den die Notenbank mit Interventionen aufzuhalten versucht. Zudem propagiert sie eine stärkere Nutzung der Lira. Die schwache Lira sorgte über steigende Einfuhrpreise für weiter steigenden Preisdruck. Die Bevölkerung leidet vor allem unter hohen Energie- und Lebensmittelpreisen.
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ANKARA (dpa-AFX)
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