DAX und Wall Street schließen tiefer -- Volkswagen-Gewinn bricht ein -- Henkel-Ausblick enttäuscht -- HelloFresh befürchtet Umsatzrückgang -- Siemens Energy, Palantir, Eutelsat, Tesla im Fokus
Ukraine laut Selenskyj bereit zu umfassendem Waffenstillstand - US-Militärhilfe läuft wieder an. Musks SpaceX schließt Internetkooperation mit Airtel in Indien. Redcare Pharmacy will 2025 um 25 Prozent wachsen und Marge verbessern. Oracle enttäuscht mit Zahlenvorlage. Apple-Aktie mit schwächstem Tag seit 2022: KI-Verzögerungen und Zölle belasten den Kurs.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich im Dienstagshandel tiefer.
Zwar gewann der DAX zum Ertönen der Startglocke, reduzierte seine Gewinne im weiteren Verlauf aber und fiel so letztlich in die Verlustzone. Er schloss 1,29 Prozent im Minus bei 22.328,77 Punkten.
Der TecDAX präsentierte sich mit Abschlägen, nachdem er höher in den Handel gestartet war. Er notierte schließlich 1,05 Prozent tiefer bei 3.680,35 Zählern.
Positiv wurde die erneut signalisierte Verhandlungsbereitschaft der Grünen mit Blick auf eine mögliche Zustimmung zum geplanten milliardenschweren Verteidigungs- und Infrastrukturpaket von Union und SPD gewertet. Ohne das geplante Finanzpaket würde Union und SPD die finanzielle Grundlage für die ab Donnerstag avisierten Koalitionsverhandlungen fehlen. Die Grünen-Fraktionsspitze hatte ursprünglich mitgeteilt, die entsprechenden Grundgesetzänderungen, für die eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag erforderlich ist, nicht mitzutragen.
Auf der anderen Seite blickten Anleger in die USA, wo die Rezessionsängste weiter schwelen und diese durch weitere Zollankündigungen durch Präsident Trump befeuert werden. Die tiefroten Dienstagsvorgaben aus Übersee ließen den deutschen Aktienmarkt letztlich abrutschen.
Daneben lief die Bilanzsaison weiter auf Hochtouren. Während der deutsche Traditionsautobauer Volkswagen einen Gewinneinbruch vermelden musste, plant der Konsumgüterkonzern Henkel, die Dividende zu steigern und seine Marge weiter zu verbessern. Beim Anlagenbauer GEA wuchs der Umsatz, die Online-Apotheke Redcare Pharmacy will 2025 ebenfalls weiter wachsen. HelloFresh befürchtet unterdessen einen Umsatzrückgang.
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Anleger an den Börsen in Europa gingen am Dienstag in Deckung.
Der EURO STOXX 50 bewegte sich nach einem Handelsbeginn mit Zuschlägen im Minus. Er beendete die Sitzung 1,54 Prozent schwächer bei 5.303,89 Einheiten.
Die europäischen Aktienmärkte konnten sich am Nachmittag nicht von der Schwäche an der Wall Street lösen. "Die US-Börsen weiten die Konsolidierung zur Korrektur aus, und das verhindert auch an den europäischen Märkten eine schnelle Rückkehr an die jüngsten Höchststände", wurde ein Marktteilnehmer von Dow Jones Newswires zitiert.
US-Präsident Donald Trump hatte kürzlich in Bezug auf seinen Wirtschaftskurs eine Rezession in den USA nicht ausgeschlossen. "Zudem wird den USA zunehmend bewusst, dass Strafzölle auch negative Folgen haben können", erklärte ein Händler gegenüber der Nachrichtenagentur und verwies auf den Strom aus Kanadas Provinz Ontario, der nun für US-Konsumenten 25 Prozent teurer wird. Trump reagierte darauf und kündigte an, die geplanten Zölle auf Stahl und Aluminium aus Kanada von 25 auf 50 Prozent zu erhöhen. Zudem gab er bekannt, dass die USA ab dem 2. April die Zölle auf Autos, die in die USA eingeführt werden, "substanziell" anheben würden, was die Automobilproduktion in Kanada dauerhaft lahmlegen könnte.
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Die Wall Street zeigte sich am Dienstag letztlich mit Abschlägen.
Der Dow Jones eröffnete leicht im Minus und baute seine Verluste im weiteren Verlauf aus. Er beendete den Tag 1,14 Prozent niedriger bei 41.433,48 Punkten.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite startete den Handel tiefer und verabschiedete sich nach einem volatilen Handelstag 0,18 Prozent im Minus bei 17.436,10 Stellen.
Dass der sogenannte "Trump-Trade" - die Wette auf eine wirtschaftsfreundliche Politik mit steigenden Unternehmensgewinnen und daraus resultierenden höheren Aktienkursen - an Strahlkraft verloren hat, scheint unbestreitbar. Investoren scheinen nicht mehr bedingungslos darauf zu vertrauen, dass US-Präsident Donald Trump keine marktfeindlichen Maßnahmen ergreifen wird. Stattdessen wachsen die Zweifel an seiner wirtschaftspolitischen Strategie. Positiv wurde im Handel jedoch vermerkt, dass bislang weder aus der Konjunktur noch aus den Unternehmensbilanzen ernsthafte Warnsignale zu vernehmen sind. "Die Geschwindigkeit, mit der die Märkte in den letzten Tagen und Wochen gefallen sind, ist ein klares Zeichen dafür, dass wir uns in einer Korrektur und nicht in einem Bärenmarkt befinden. Korrekturen sind in der Regel sehr kurz und schnell, während Bärenmärkte länger dauern und ihre Bewegungen auf sehr kurze Sicht nicht so auffällig sind", erklärte Marktstratege John Creekmur von Creekmur Wealth Advisors, wie Dow Jones berichtet.
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An den asiatischen Börsen ging es am Dienstag in verschiedene Richtungen.
In Tokio verlor der Leitindex Nikkei 225 schlussendlich 0,64 Prozent auf 36.793,11 Punkte.
Daneben drehte der Shanghai Composite auf dem chinesischen Festland im Verlauf ins Plus und schloss letztlich 0,41 Prozent fester bei 3.379,83 Zählern.
In Hongkong zeigte sich der Hang Seng unentschlossen - letztendlich beendete er den Tag marginale 0,01 Prozent schwächer bei 23.782,14 Indexpunkten.
Belastet wurde die Stimmung insbesondere durch den Abverkauf an der Wall Street am Vortag. Im Rahmen seines Wirtschaftsprogramms hatte US-Präsident Donald Trump eine vorübergehende Rezession in den USA nicht ausgeschlossen. Damit nehmen Wachstumsängste sowie die Unsicherheit unter Anlegern enorm zu. Dennoch fielen die Abgaben bei weitem nicht so dramatisch aus wie in den USA, mancherorts konnten die asiatischen Indizes im Verlauf sogar - zumindest zeitweise - wieder ins Plus drehen.
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