Fraport-Aktie verliert: Warnstreik legt Betrieb am Frankfurter Flughafen teilweise lahm

Ein 24-stündiger Warnstreik der Gewerkschaft Verdi hat den Flughafen Frankfurt am Morgen weitestgehend lahmgelegt.
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Kein Passagierflugzeug werde den Flughafen im Tagesverlauf verlassen, teilte ein Sprecher der Verkehrsleitung mit.
Nach Angaben des Verdi-Landesfachbereichsleiters für Verkehr, Mathias Venema, waren am Morgen kaum Passagiere am Frankfurter Flughafen. Offensichtlich hätten die Menschen wahrgenommen, dass im Tagesverlauf keine Flüge von Frankfurt abheben. Es fänden lediglich einige Umlaufflüge statt. Diese dienen dazu, Flugzeuge optimal zu positionieren, damit der Flugverkehr nach Ende des Warnstreiks wieder möglichst reibungslos anlaufen kann.
Im Ausstand befinden sich bundesweit Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst der Flughafenbetreiber, den Bodenverkehrsdiensten und der Luftsicherheitsbereiche. Insgesamt sind 13 deutsche Flughäfen betroffen.
In Frankfurt wurden von 1.116 Starts und Landungen mit zusammen rund 150.000 Passagieren den Angaben zufolge 1.054 annulliert. Am Drehkreuz Frankfurt geht der Flugbetrieb normalerweise um 5.00 Uhr morgens los, zwischen 23.00 und 5.00 Uhr gilt ein Nachtflugverbot.
Hintergrund der Warnstreiks sind zwei verschiedene Tarifkonflikte: Die Gewerkschaft fordert in den Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber monatlich 350 Euro mehr, sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben bisher kein konkretes Angebot vorgelegt.
In der Luftsicherheit fordert Verdi unter anderem die Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, 30 Tage Urlaub und Zusatzurlaub für Schichtarbeit. Verdi plant eine Kundgebung sowie Demonstration am Flughafen.
"Es ist einfach alles teurer geworden", sagt beispielsweise Lademeister Birol Kartag. Die Arbeiter am größten deutschen Flughafen spürten die Inflation unmittelbar, nicht wenige hätten einen zweiten Job angenommen, um über die Runden zu kommen, sagt der Verlader Sultan Qurbanzada. Kartag ist überrascht von der hohen Beteiligung: "Ich denk' mal, wir werden so 80 Prozent unserer Forderungen bekommen."
Nach Angaben einer Sprecherin des Frankfurter Flughafen-Betreibers Fraport befanden sich einige Passagiere aus dem Nicht-Schengen-Raum im Transitbereich. Diese würden dort versorgt. Insgesamt sei es sehr ruhig.
Viele Reisende waren vorab über die Einschränkungen informiert worden und reisten erst gar nicht zu dem Flughafen an. Nicht so eine 68-jährige Passagierin, die am Morgen wie eine Reihe anderer Fluggäste in einer Schlange auf ihren Bustransfer zum Hunsrück-Flughafen Frankfurt-Hahn wartete.
Statt vom Frankfurter Airport sollte ihre Maschine Richtung Dominikanische Republik von dort aus abheben, das bedeute eine mehrstündige Verspätung, sagte die Frau der Deutschen Presse-Agentur. Es sei etwas aufregend gewesen, weil sich der Reiseverlauf erst recht kurzfristig geklärt habe. Dennoch zeigte die Frau Verständnis für den Warnstreik. "Ein paar Stunden kostet uns das jetzt, aber mein Gott, das nimmt man hin", sagte die 68-Jährige.
Für die Fraport-Aktie geht es im XETRA-Handel zwischenzeitlich um 2,50 Prozent runter auf 54,50 Euro.
/cam/DP/zb
FRANKFURT (dpa-AFX)
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