Bankenkrise und EZB-Entscheid: DAX letztlich schwächer -- US-Börsen rot -- VW über den Erwartungen -- BMW überraschend profitabel -- Moderna, Peloton, PacWest, QUALCOMM, Zalando, Rheinmetall im Fokus
EnBW: In Q1 bessere Geschäfte als im Vorjahreszeitraum. SMA Solar dürfte Vantage Towers im MDAX ersetzen. XING-Mutter New Work erwartet geringeren operativem Gewinn. Umsatzrückgang bei QUALCOMM enttäuscht. BUND klagt gegen erneute Erweiterung der Halde Hattorf von K+S. EU-Kommission warnt Apple vor Einschränkungen bei Ladekabeln. Microsoft baut KI-Angebot weiter aus.
Marktentwicklung
Der deutsche Leitindex zeigte sich am Donnerstag schwächer.
Der DAX notierte zum Handelsstart etwas schwächer und blieb auch im weiteren Verlauf in der Verlustzone. Er beendete die Sitzung 0,51 Prozent tiefer bei 15.734,24 Punkten. Der TecDAX ging nahezu unbewegt in den Handel. Nach zwischenzeitlichen Verlusten drehte er im Laufe des Nachmittags ins Plus und kletterte bis zum Handelsende um 0,31 Prozent auf 3.275,17 Zähler.
Am Abend zuvor hatte die US-Notenbank ihren Leitzins erneut angehoben und ihre zukünftige geldpolitische Ausrichtung offen gelassen. Obwohl die Währungshüter in ihrer Erklärung zum Zinsentscheid eine wichtige Passage gestrichen haben, die weitere Zinsanhebungen in Aussicht gestellt hatte, wurden zusätzliche Erhöhungen auch nicht explizit ausgeschlossen.
In Europa richtete sich der Fokus der Anleger am Donnerstag auf eine vollgepackte Agenda mit Quartalsberichten und Wirtschaftsdaten. Als Höhepunkt galt die Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am frühen Nachmittag. Die EZB hob den Zinssatz um 0,25 Prozentpunkte auf 3,75 Prozent an.
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Europas Börsen verbuchten am Donnerstag Verluste.
Der EURO STOXX 50 startete tiefer in den Handel und verharrte auch im weiteren Handelsverlauf auf rotem Terrain. Letztlich notierte er 0,54 Prozent im Minus bei 4.287,03 Punkten.
Am Vorabend hatte die US-Notenbank, wie bereits mehrheitlich erwartet, die Leitzinsen um 25 Basispunkte angehoben. Obwohl die Notenbank die Möglichkeit einer Zinspause angedeutet hat, wurde die Zinskurve mit der Erhöhung um 25 Basispunkte noch inverser, was das Wachstum weiter belastet und die Aktienkurse belasten wird, so ein Marktteilnehmer. Zudem stellen der feste Euro und sein Gegenwind für exportorientierte europäische Unternehmen eine weitere Herausforderung dar. Am Nachmittag verkündete die EZB ihren Leitzinsentscheid: Sie folgte der Fed und hob den Leitzins um 25 Basispunkte an.
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Die US-Börsen notierten am Donnerstag im Minus.
Der Dow Jones Index schloss 0,86 Prozent tiefer bei 33.127,94 Punkten. Der NASDAQ Composite schloss daneben 0,49 Prozent tiefer bei 11.966,40 Punkten.
Im Fokus der Anleger blieb die Zinserhöhung der US-Notenbank. Die Fed hatte ihren Leitzins um weitere 25 Basispunkte erhöht. Daneben signalisierten die Währungshüter, dass sie eine Pause im Zinserhöhungskurs einlegen könnten. Die Blicke der Marktteilnehmer richteten sich außerdem auf die EZB, die der US-Notenbank am Donnerstag gefolgt ist und ihren Leitzins ebenfalls um 25 Basispunkte angehoben hat. Des Weiteren kochen die Sorgen um den US-Bankensektor wieder hoch.
Für Belastung sorgte eine Rückkehr der Bankenkrise in den USA: Aktien von Regionalbanken brachen zweistellig ein und drückten auf die Stimmung. Besonders ins Visier gerieten Papiere der Bank Western Alliance Bancorporation, die Presseangaben zufolge einen Verkauf von Teilen ihres Geschäfts oder gar einen Komplettverkauf in Erwägung zieht. Auch Aktien von PacWest Bancorp gerieten massiv unter Druck: Kreisen zufolge erwägt das Institut strategische Optionen, inklusive einer Aufspaltung oder Kapitalerhöhung.
Auf Konjunkturseite war die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas stärker als erwartet gestiegen. Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft ist im ersten Jahresviertel derweil etwas deutlicher als prognostiziert gesunken. Auch das US-Handelsbilanzdefizit ist im März gesunken.
Auf Unternehmensseite standen unter anderem Moderna und Peloton mit Zahlen zum abgelaufenen Quartal im Fokus. Nach US-Börsenschluss öffnet dann Apple seine Bücher.
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An den Börsen in Asien ging es am Donnerstag aufwärts.
In Japan blieb die Börse weiterhin für den Rest der Woche geschlossen, weshalb er japanische Leitindex Nikkei auf seinem Stand von Dienstag bei 29.157,95 Punkten verharrte.
Der Shanghai Composite schloss den Handel 0,82 Prozent höher bei 3.350,46 Punkten ab. Der Hang Seng zeigte sich derweil 1,27 Prozent fester bei 19.948,73 Einheiten.
An den Börsen in Asien ging es am Donnerstag bergauf. Die Märkte wurden von der Aussicht auf eine Zinserhöhungspause in den USA gestützt, nachdem die Fed den Leitzins wie erwartet erneut um 25 Basispunkte erhöhte und gleichzeitig eine Pause der Erhöhungen signalisierte. Zinssenkungen im späteren Verlauf des Jahres spielten in den aktuellen Überlegungen jedoch zunächst keine Rolle.
In Japan blieb die Börse weiterhin für den Rest der Woche geschlossen. Auf dem chinesischen Festland ging es nach der dreitätigen Feiertagspause jedoch wieder zur Sache und die Börsen notierten freundlich. Händler zeigten sich angesichts der jüngsten Reisetätigkeit in China am Wochenende, die die Auswirkungen des schwachen Industriesektors überdecke, optimistisch. Der bereits am Wochenende veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe offenbarte zuvor nämlich eine Schwäche des Sektors.
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