Rheinmetall-Aktie verliert: Rheinmetall erzielt Umsatzplus im 1. Quartal - Prognose bestätigt - HENSOLDT-Aktie belastet
Die steigende Nachfrage nach Wehrtechnik hat Rheinmetall im ersten Quartal einen höheren Umsatz und Auftragsbestand beschert.
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Der operative Free Cashflow erreichte einen Bestwert für ein Jahresanfangsquartal, wie der im DAX notierte Konzern mitteilte. Angesichts der guten Marktsituation und der vollen Auftragsbücher wurden die Jahresziele bekräftigt - sowohl der Umsatz als auch der Ertrag sollen erhöht werden.
Im ersten Quartal steigerte der Düsseldorfer Konzern den Umsatz laut Mitteilung um 7,6 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis sank um 19 Millionen auf 73 Millionen Euro. Grund dafür seien unter anderem negative Ergebnisbeiträge des chinesischen Joint Ventures. "Zudem wirkten sich Sonderzahlungen an die Belegschaften zum Inflationsausgleich ergebnismindernd aus", so das Unternehmen. Die entsprechende operative Marge sackte auf 5,4 von 7,3 Prozent im Vorjahr ab. Das Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten kletterte auf 1,15 von 1,08 Euro.
Der operative Free Cashflow erreichte den Angaben zufolge mit minus 105 (Vorjahr minus 462) einen Bestwert für ein Jahresanfangsquartal. Grund seien vor allem hohe Kundenzahlungen für Projekte. Der Auftragsbestand kletterte per Ende März um 8 Prozent auf knapp 28,2 Milliarden Euro.
Die Prognose für das Gesamtjahr bekräftigte die Rheinmetall AG: Der Umsatz soll zwischen 7,4 und 7,6 Milliarden Euro liegen, das wären mindestens 1 Milliarde Euro mehr als im Vorjahr (6,41 Milliarden Euro). Als operative Ergebnismarge peilt Rheinmetall rund 12 Prozent an - nach 11,8 Prozent im Vorjahr.
Rheinmetall-Quartal enttäuscht - HENSOLDT in Sippenhaft
Ein überraschend schwaches operatives Ergebnis und ein enttäuschender Barmittelzufluss im ersten Quartal haben am Donnerstag die Rheinmetall-Aktie unter Druck gebracht. Die zuletzt von Kursanstiegen verwöhnten Anleger stießen das Papier ab.
Die Rheinmetall-Aktie gab im XETRA-Handel letztlich 2,50 Prozent auf 261,70 Euro nach und zählte zu den schwächeren Werten im moderat nachgebenden DAX. Gut unterstützt wird die Aktie an der gleitenden 50-Tage-Linie, die den mittelfristigen Trend signalisiert und knapp unter 260 Euro verläuft.
Getrieben von steigenden Rüstungsinvestitionen ist das Rheinmetall-Papier mit einem Kursgewinn von gut 40 Prozent seit Jahresbeginn außerdem weiter der beste Titel im 40 Werte umfassenden Leitindex. Erst vor einem Monat hatte die Aktie bei etwas über 280 Euro ein Rekordhoch markiert.
Ähnlich sieht es für die im MDAX notierte Aktie des Radar- und Sensortechnikspezialisten HENSOLDT aus, die im vergangenen Monat ebenfalls auf ein Rekordhoch geklettert war. Mit einem Plus von gut 42 Prozent seit Jahresbeginn gehört sie ebenfalls zu den gefragtesten Werten im Index der mittelgroßen Aktien.
Nun wurde sie von dem Quartalsbericht von Rheinmetall mit nach unten gezogen. Die Aktie büßte via XETRA schlussendlich 6,00 Prozent auf 31,62 Euro ein. Zu HENSOLDT verwies ein Händler zudem darauf, dass Vorstandschef Alessandro Profumo vom italienischen Rüstungskonzern Leonardo, der an HENSOLDT zu 25 Prozent beteiligt ist, ausgeschlossen hat, dass HENSOLDT die Verteidigungselektroniksparte des Unternehmens kaufen könnte.
Mit Blick auf Rheinmetall kritisierten zahlreiche Analysten das deutlich hinter den Erwartungen zurückgebliebene operative Quartalsergebnis (Ebit), und das, "obwohl Rheinmetall vorab auf relativ schwache Ergebnisse hingewiesen hatte", wie etwa Alexander Wahl von Stifel Europe schrieb.
George McWhirter von der Berenberg Bank monierte abgesehen vom operativen Ergebnis auch den bei Aktionären besonders im Blick stehenden freien Barmittelzufluss. Vor allem dies und die ausgebliebene Anhebung der Jahresziele dürften belasten, vermutete er. Denn während die durchschnittlichen Analystenprognosen bereits leicht über den bisherigen Jahreszielen lägen, hält Rheinmetall an diesen fest. Mit Blick auf das schwache Ergebnis des ersten Quartals bleibt er aber gelassen und verwies darauf, dass das zweite Halbjahr aufgrund der Saisonalität traditionell deutlich stärker ausfällt als das erste.
Anders sieht es Stifel-Analyst Wahl, denn nach dem schwachen Quartalsergebnis und den beibehaltenen Jahresprognosen für den Umsatz und die bereinigte Ebit-Marge sei eine "deutliche Margenverbesserung in den drei kommenden Quartalen erforderlich". Um den mittleren Wert der Umsatzprognose und eine wie vom Konzern prognostizierte Marge von zwölf Prozent zu erreichen, müsse Rheinmetall in den neun Monaten bis zum Jahresende ein Umsatzwachstum von etwa 19 Prozent im Jahresvergleich und eine Marge von etwa 13,5 Prozent erzielen, schrieb er und erinnerte an die ausgewiesene Vergleichsmarge knapp unter 13 Prozent im entsprechenden Neunmonatszeitraum 2022. Daher würden Analysten und Investoren nun für das restliche Jahr eine Beschleunigung der Geschäftstätigkeit erwarten.
UBS belässt Rheinmetall auf 'Neutral' - Ziel 233 Euro
Die Schweizer Großbank UBS hat Rheinmetall nach Quartalszahlen auf "Neutral" mit einem Kursziel von 233 Euro belassen. Der Umsatz des Autozulieferers und Rüstungskonzerns liege über der Konsensschätzung, wogegen das operative Ergebnis (Ebit) und der operative Barmittelabfluss enttäuschten, schrieb Analyst Sven Weier am Donnerstag in einer ersten Reaktion. Solange sich das geopolitische Umfeld nicht ändere, dürfte der Fokus der Anleger aber auf dem Ergebnispotenzial für das Jahr 2025 liegen.
Berenberg belässt Rheinmetall auf 'Buy' - Ziel 300 Euro
Die Privatbank Berenberg hat die Einstufung für Rheinmetall nach Zahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 300 Euro belassen. Beim operativen Ergebnis und dem freien Barmittelzufluss sei der Rüstungskonzern und Autozulieferer hinter den Erwartungen zurückgeblieben, schrieb Analyst George McWhirter in einem ersten Kommentar am Donnerstag. Er verwies auf die Saisonalität und rechnet damit, dass das zweite Halbjahr traditionell deutlich stärker ausfallen dürfte.
FRANKFURT (Dow Jones) / ZÜRICH/FRANKFURT/HAMBURG (dpa-AFX Broker)
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Bildquellen: Postmodern Studio / Shutterstock.com, PATRIK STOLLARZ/AFP//Getty Images
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Datum | Rating | Analyst | |
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17.12.2024 | Rheinmetall Buy | Deutsche Bank AG | |
16.12.2024 | Rheinmetall Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
12.12.2024 | Rheinmetall Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
04.12.2024 | Rheinmetall Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
25.11.2024 | Rheinmetall Neutral | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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17.12.2024 | Rheinmetall Buy | Deutsche Bank AG | |
16.12.2024 | Rheinmetall Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
12.12.2024 | Rheinmetall Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
04.12.2024 | Rheinmetall Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
21.11.2024 | Rheinmetall Kaufen | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
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25.11.2024 | Rheinmetall Neutral | UBS AG | |
12.11.2024 | Rheinmetall Neutral | UBS AG | |
08.11.2024 | Rheinmetall Hold | Deutsche Bank AG | |
07.11.2024 | Rheinmetall Neutral | UBS AG | |
18.10.2024 | Rheinmetall Hold | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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14.06.2019 | Rheinmetall Reduce | Oddo BHF | |
25.01.2017 | Rheinmetall Sell | Deutsche Bank AG | |
06.11.2015 | Rheinmetall Sell | S&P Capital IQ | |
12.08.2015 | Rheinmetall Sell | S&P Capital IQ | |
01.06.2015 | Rheinmetall verkaufen | Credit Suisse Group |
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