Keine Einigung im US-Schuldenstreit: DAX beendet Handel tiefer -- US-Börsen schließen rot -- Uniper erwartet signifikante Gewinne -- BT Group, Apple, Meta, Aareal Bank, BVB, Zoom im Fokus
SVB-Eigentümer verklagt HSBC. Großaktionär Drahi stockt Beteiligung an BT Group auf. China will sich Zugriff auf Rohstoffe im Kongo sichern. Lufthansa kauft vier weitere Airbus A350-900. Deutsche Telekom weist Kritik an Glasfaserausbau zurück. Hertha BSC begibt Anleihe. TikTok klagt gegen Verbot in US-Bundesstaat Montana. thyssenkrupp Nucera erhält Elektrolyseure-Großauftrag aus Schweden.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich im Dienstagshandel zurückhaltend.
Der DAX notierte zum Auftakt tiefer und verblieb auch im Verlauf in der Verlustzone. Zur Schlussglocke stand ein Minus von 0,44 Prozent auf 16.152,86 Punkte an der Tafel. Der TecDAX startete ebenfalls in Rot, arbeitete sich im frühen Handelsverlauf aber auf grünes Terrain vor. Am Nachmittag fiel er jedoch wieder unter die Nulllinie zurück und schloss 0,44 Prozent tiefer bei 3.264,23 Zählern.
Am Freitag hatte der DAX mit 16.331 Punkten noch ein Rekordhoch erreicht, in der neuen Woche ist aber die Luft raus. Der fehlende Durchbruch im US-Schuldenstreit wirkte am Dienstag weiter als Belastungsfaktor in Frankfurt. "Ich hatte das Gefühl, dass wir ein produktives Treffen hatten. Wir haben noch keine Einigung erzielt", sagte der republikanische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, nach einem Spitzentreffen im Weißen Haus mit US-Präsident Joe Biden am Montag (Ortszeit). Bleibt eine Übereinkunft weiter aus, droht den USA am 1. Juni der Zahlungsausfall.
In den Blickpunkt der Anleger rückten am Dienstag auch Konjunkturdaten: Die deutsche Wirtschaft hat im Mai ein Wachstum verzeichnet, wenngleich das Ergebnis einer Umfrage unter Einkaufsmanagern den starken Kontrast zwischen der Expansion im Servicesektor und der schrumpfenden Industrie kaschiert. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verbesserte sich leicht auf 54,3 von 54,2 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Mai hervorging.
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Europas Börsen präsentierten sich am Dienstag etwas tiefer.
So startete der EURO STOXX 50 minimal tiefer und blieb auch im Handelsverlauf auf rotem Terrain. Am Abend stand noch ein Minus von 0,99 Prozent auf 4.342,38 Punkte an der Kurstafel.
Auch am europäischen Aktienmarkt warteten Anleger gespannt auf eine Einigung im US-Schuldenstreit. Am Montag war ein Treffen beider Parteien erneut ergebnislos beendet worden, weiterhin droht den USA am 1. Juni der Zahlungsausfall.
Positive Nachrichten kamen konjunkturseitig: Die Eurozone-Wirtschaft ist im Mai den fünften Monat in Folge gewachsen und damit im zweiten Quartal 2023 auf robustem Wachstumskurs geblieben. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verringerte sich allerdings auf 53,3 Zähler von 54,1 im Vormonat, wie S&P Global im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete.
Der Leistungsbilanzüberschuss des Euroraums hat unterdessen im März erneut zugenommen, was vor allem an rückläufigen Gütereinfuhren lag. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) betrug der Aktivsaldo saisonbereinigt 31 (Februar: 24) Milliarden Euro. In der Handelsbilanz ergab sich ein Überschuss von 41 (28) Milliarden Euro, wobei die Exporte auf 261 (256) Milliarden Euro stiegen, aber die Importe auf 219 (228) Milliarden Euro abnahmen.
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An den US-Börsen zeigten sich am Dienstag Verluste.
Der Dow Jones Index schloss mit einem Abschlag von 0,69 Prozent bei 33.055,57 Punkten. Auch der technologielastige NASDAQ Composite verlor Zähler und schloss 1,26 Prozent tiefer bei 12.560,25 Indexpunkten.
Eine Einigung im Streit um die Schuldenobergrenze der USA ist noch immer nicht gefunden. Die Erhöhung der Schuldenobergrenze der USA blieb also weiter das bestimmende Thema an den Börsen. Wenn es zu einem Zahlungsausfall der USA Anfang Juni kommen sollte, sehen Analysten von Hargreaves Lansdown laut Dow Jones Newswires die sich abzeichnende milde Rezession in einen "Sturm verwandeln", der die Zinsen in die Höhe treiben und "Schockwellen" durch die Weltwirtschaft" jagen könnte. Die "finanzielle Glaubwürdigkeit der USA wäre grundlegend erschüttert.
Konjunkturseitig wurden die Einkaufsmanagerindizes aus dem Mai für den verarbeitenden und den nicht-verarbeitenden Sektor sowie die Neubauverkäufe für den April veröffentlicht. Sie schlugen sich aber kaum in den Aktienkursen nieder.
Nach dem Ende der aktuellen Bilanzsaison gestaltet sich die unternehmensseitige Meldungslage ruhiger.
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Die wichtigsten Börsen in Asien wiesen am Montag rote Vorzeichen aus.
In Tokio zeigte sich der Leitindex Nikkei mit leichten Verlusten und schloss 0,42 Prozent tiefer bei 30.957,77 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland ging es für den Shanghai Composite letztlich 1,52 Prozent auf 3.246,24 Punkte abwärts. In Hongkong verlor der Hang Seng schließlich 1,25 Prozent auf 19.431,25 Zähler.
Nachdem es im US-Schuldenstreit weiter keine Einigung gibt, zeigten sich Anleger an den Börsen in Fernost am Dienstag ernüchtert. Erneut waren die Verhandlungen zwischen Republikanern und Demokraten am Montag ergebnislos beendet worden, auch wenn beide Seiten Optimismus an den Tag legten, zeitnah eine Lösung erzielen zu können. Kommen die Parteien nicht zusammen, droht den USA am 1. Juni die Zahlungsunfähigkeit.
Auch das Fed-Protokoll wird von Anlegern in Fernost mit Spannung erwartet - das steht am Mittwoch zur Veröffentlichung an. Anleger erhoffen sich Hinweise auf eine mögliche Zinspause der US-Notenbank. "Dennoch sind die Inflationsdaten am Freitag das Wichtigste, auch wenn sie ein paar Wochen nach den Verbraucherpreisen kommen. Erst wenn die Kerninflation sinkt, kann die Fed einen Schwenk machen; bis dahin werden wir nur eine Pause von Sitzung zu Sitzung erleben", ergänzte der Teilnehmer.
Schubgebende Nachrichten waren in Fernost am Dienstag unterdessen Mangelware.
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