Anleger an der Frankfurter Börse etwas vorsichtiger: DAX beendet Sitzung schwächer - US-Schuldenstreit weiter ungelöst
Der deutsche Leitindex DAX gab am Dienstag nach. Die Anleger positionierten sich angesichts des noch immer ungelösten Schuldenstreits in den USA offenbar etwas vorsichtiger.
Der DAX war um 0,23 Prozent tiefer bei 16.186,44 Punkten in den Dienstagshandel eingestiegen. Im weiteren Verlauf tendierte das Börsenbarometer in der Verlustzone und gab letztendlich 0,44 Prozent auf 16.152,86 Zähler ab.
Gebremst wurde das Interesse an Aktien weiterhin durch den drohenden Zahlungsausfall der USA.
Warten auf Lösung US-Schuldenstreit
Im US-Schuldenstreit gab es weiter keinen Durchbruch zwischen dem Weißen Haus und den Republikanern. Der republikanische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, sprach nach einem Spitzentreffen im Weißen Haus mit US-Präsident Joe Biden von einem produktiven Treffen. Eine Einigung sei aber noch nicht erzielt. Er sprach aber von einem positiven Gesprächsverlauf - gerade in strittigen Punkten. Nach Prognosen des Finanzministeriums droht ab Anfang Juni ein Zahlungsausfall der US-Regierung, wenn keine Lösung gefunden wird.
Ob eine Einigung im Schuldenstreit am hiesigen Aktienmarkt überhaupt noch zu steigenden Kursen führen wird, ist allerdings fraglich. Laut dem Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners haben die Börsen die Anhebung der Schuldengrenze in der vergangenen Woche eingepreist. So hatte der DAX am letzten Donnerstag erstmals seit Anfang 2022 über der Marke von 16.000 Punkten geschlossen und am Freitag mit 16.331,94 Punkten ein Rekordhoch folgen lassen.
Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone im Fokus
Konjunkturseitig standen am Vormittag Einkaufsmanagerindizes für Länder aus der Eurozone im Blick. Die Unternehmensstimmung hat sich dabei im Mai eingetrübt, deutet aber weiter auf eine Konjunkturerholung hin. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel zum Vormonat um 0,8 Punkte auf 53,3 Zähler, wie S&P am Dienstag in London mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem geringeren Stimmungsdämpfer gerechnet, sie waren von einem Indexwert von 53,5 Punkten ausgegangen.
Damit fiel der Indikator auf den tiefsten Stand seit drei Monaten. Zuvor war er gestiegen und hatte im April mit 54,1 Punkten den höchsten Wert seit knapp einem Jahr erreicht.
Auch in den USA wurden Einkaufsmanagerindizes vorgelegt. Die Aktivität in der US-Wirtschaft hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im Mai belebt. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 54,5 von 53,4 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.
Unternehmensnachrichten weiter rar
Unternehmensnachrichten sind am Dienstag rar, die Berichtssaison ist quasi beendet. Am Abend legt nach Handelsschluss an den US-Börsen jedoch noch der Grafikkartenhersteller NVIDIA seine jüngste Bilanz vor.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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