Fed erhöht Zinsen um 0,75 Prozent: US-Börsen schließen rot -- DAX schließt tiefrot -- Bund vor Verstaatlichung von GAZPROM-Tochter Sefe -- Credit Suisse, Salesforce, Deutsche Bank, Uniper im Fokus
JPMorgan stuft Accor auf 'Underweight' ab. Credit Suisse will Investment Bank wohl in drei Teile aufteilen. AstraZeneca-Mittel gegen Eierstockkrebs in China zugelassen. Suez will britisches Entsorgungsgeschäft von Veolia zurückkaufen. O2 kooperiert bei Antennenstandorten mit Wettbewerbern. Deutsche Telekom hat offenbar Verkaufsprozess für T-Systems gestoppt.
Marktentwicklung
Am Donnerstag zeigt sich der deutsche Aktienmarkt nach der US-Leitzinsentscheidung sehr schwach.
Der DAX eröffnete die Sitzung bereits in Rot und verlieb auch anschließend in der Verlustzone. Nachdem sich die Stimmung im weiteren Verlauf zwischenzeitlich besserte, rutschte der deutsche Leitindex erneut tief ins Minus und ging schließlich 1,84 Prozent schwächer bei 12.531,63 Punkten in den Feierabend. Auch der TecDAX startete mit herben Verlusten und weitete diese im Verlauf noch aus. Letztlich sackte er um 3,66 Prozent auf 2.702,86 Zähler ab.
Nach dem Fed-Leitzinsentscheid am Mittwochabend, der wie bereits zuvor erwarteten deutlichen Leitzinserhöhung, und der Ankündigung von weiteren kräftigen Leitzinserhöhungen durch US-Notenbankpräsident Jerome Powell rückte die für den DAX wichtige Unterstützungs-Marke von 12.500 Punkten wieder in den Vordergrund.
Wie die Credit Suisse schrieb, sorgten sich die Anleger mehr und mehr vor einer "harten Landung". Laut der Deutschen Presse-Agentur sorgten außerdem aktuelle Daten zu den prognostizierten künftigen Zinssätzen für Aufmerksamkeit. Diese lägen mit einem Zinshoch von 4,6 Prozent in 2023 über den Markterwartungen.
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Die europäischen Aktienmärkte präsentierten sich am Donnerstag mit Verlusten.
Der EURO STOXX 50 begann den Handelstag mit einem Minus und baute im weiteren Verlauf seine Verluste aus. Bis zum Sitzungsende gab er um 1,85 Prozent auf 3.427,14 Einheiten nach.
Nach der bereits erwarteten Leitzinserhöhung der US-Notenbank und den negativen Vorgaben aus Asien verbuchten auch die europäischen Börsen am Donnerstag Abschläge. Weitere Notenbank-Entscheidungen standen im Fokus der Anleger, so unter anderem die Zinserhöhung der britischen Notenbank (BoE) um 0,5 Prozent sowie die Zinsanhebung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) um 75 Basispunkte.
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Die US-Börsen zeigten sich nach dem Leizinsentscheid mit Verlusten.
Der Dow Jones fiel zeitweise erstmals seit Mitte Juni wieder unter die 30.000-Punkte-Marke, schaffte es im Verlauf aber über den wichtigen Zählerstand und schloss mit einem Minus von 0,36 Prozent bei 30.076,09 Punkten. Für den NASDAQ Composite ging es daneben 1,37 Prozent auf 11.066,81 Zähler abwärts.
Vor allem zinssensible Aktien belastete die kräftige Leitzinserhöhung der US-Notenbank Fed um 75 Basispunkte. Außerdem erhält die weitverbreitete Angst der Investoren, dass die aggressive Inflationsbekämpfung der Fed die US-Wirtschaft in eine Rezession stoßen könnte, damit erneut Auftrieb. "Wir erwarten einen schnelleren Rückgang des Wachstums, sehen Aufwärtsrisiken für die Arbeitslosigkeit und gehen davon aus, dass die Inflation im nächsten Jahr etwas langsamer sinken wird", schrieb David Page, Chefökonom von Axa Investment Managers, laut der Deutschen Presse-Agentur.
Jerome Powell betonte in seiner Rede, dass die Fed auf längere Sicht nicht vom restriktiven Zinsniveau abrücken werde. Vielmehr werde die US-Notenbank weiterhin zügig die Leitzinsen anheben. "Die Börsianer haben vom gestrigen Fed-Meeting vor allem eine Botschaft mitgenommen: Es wird noch schlimmer, bevor es besser wird", schrieb Thomas Altmann, Marktanalyst bei QC Partners, laut dpa.
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Die wichtigsten asiatischen Indizes zeigten sich am Donnerstag in Rot.
Der japanische Leitindex Nikkei schloss 0,58 Prozent schwächer bei 27.153,83 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland präsentierte sich der Shanghai Composite letztlich mit einem Verlust von 0,27 Prozent auf 3.108,91 Zähler. In Hongkong gab der Hang Seng zum Handelsschluss 1,61 Prozent auf 18.147,95 Einheiten nach.
Nach der Verkündung einer erneuten Leitzinserhöhung der US-Notenbank Fed am Mittwochabend folgten die asiatischen Börsen den letztlich negativen Vorgaben der Wall Street. Eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte galt schon im Vorhinein als sicher und eingepreist, US-Notenbank-Chef Jerome Powell kündigte aber weitere kräftige Zinsschritte an.
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