Darüber zeigen sich Superreiche aus der Region Asien/Pazifik am meisten besorgt
Erst kürzlich veröffentlichte die Schweizer Privatbank Lombard Odier die Ergebnisse einer Umfrage, bei der es um die Portfoliomerkmale von Superreichen aus der Region Asien/Pazifik geht.
• Wirtschaftliche Realität wird durch die Pandemie, geopolitische Konflikte, makroökonomische Unsicherheit sowie Klimasorgen immer komplexer
• HNWIs in der Region Asien/Pazifik richten ihre Portfolios neu aus
• 77 Prozent der HNWIs sehen die steigende Inflation und ihre Auswirkungen als größtes Risiko für die globale Wirtschaft
Lombard-Odier-Studie: 2022 HNW Individuals
Die Schweizer Privatbank Lombard Odier hat eine Umfrage durchgeführt, bei der 450 vermögende Anleger (definiert als Personen mit einem investierbaren Vermögen von mindestens einer Million US-Dollar) mit Wohnsitz im asiatisch-pazifischen Raum nach ihren Portfoliomerkmalen befragt wurden. Diese Umfrage sei in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, da sowohl die Pandemie als auch geopolitische Konflikte, makroökonomische Unsicherheit sowie Klimasorgen zu einer neuen und komplexeren wirtschaftlichen Realität geführt haben. "Seit dem Ausbruch der Pandemie hat Lombard Odier zusammen mit ihren strategischen Allianzen in der Region an vorderster Front versucht, ein besseres Verständnis dafür zu gewinnen, wie sich die Bedürfnisse und Perspektiven der wohlhabenden Bevölkerung im asiatisch-pazifischen Raum als Reaktion auf die globale Krise entwickelt haben", erklärt das Schweizer Geldinstitut.
Im Jahr 2020 verfolgte man einen abwartenden Ansatz
"Während des Höhepunkts von COVID-19 im Jahr 2020 änderte die Mehrheit der befragten HNWIs [High Networth Individuals] in der Region APAC ihre Portfoliomerkmale nicht und verfolgte einen abwartenden Ansatz", wird Jean-Francois Aboulker, Head of Ultra High Net Worth Individuals Offering Asia bei Lombard Odier von CNBC zitiert. Grund dafür war ihm nach das mangelnde Verständnis der damit verbundenen Risiken und die Ungewissheit über die weitere Entwicklung der Pandemie. Mittlerweile sollen sich ganze 68 Prozent der aus Singapur, Hongkong, Japan, Thailand, den Philippinen, Indonesien, Taiwan und Australien stammenden Anleger umorientiert haben. Dafür sollen sie ihre Portfolios neu ausgerichtet oder verändert haben, um den aktuellen Marktbedingungen besser gewachsen zu sein.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Umfrage
Den Ergebnissen der Umfrage nach haben ganze 77 Prozent der Befragten angegeben, dass sie der Meinung seien, die steigende Inflation und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft sind das größte Risiko für die Weltwirtschaft. Außerdem seien rund die Hälfte der Befragten wegen der Volatilität der Märkte und deren negativen Auswirkungen auf die Performance besorgt. Außerdem soll die Umfrage gezeigt haben, dass sich die Wahrnehmung von Nachhaltigkeit geändert habe und auch weiter verändern werde. Immer mehr Befragte sollen solche Investitionen in Betracht ziehen, die zum Allgemeinwohl beitragen und gleichzeitig gute Investitionsmöglichkeiten darstellen. Dennoch gaben die Befragten an, dass sie auf zahlreiche Hindernisse stoßen, wenn es darum geht, ihre Familien von der Bedeutung der Nachhaltigkeit zu überzeugen. Grund dafür seien die relativ schwache Performance der Finanzerträge (41 Prozent) und der Mangel an Investitionsmöglichkeiten mit nachgewiesener Erfolgsbilanz (36 Prozent).
"Unsere Ergebnisse zeigen, wie führende Familien und Unternehmer in der Region ihre Portfolios umgestalten, ihre Vorstellungen von Nachhaltigkeit überdenken und über ihr Handeln und den Weg in die Zukunft in diesem globalen Klima nachdenken wollen. Unsicherheit und Volatilität stehen nach wie vor im Mittelpunkt, aber eines ist klar: Die Anleger wollen handeln, und den Banken kommt eine Schlüsselrolle zu, wenn es darum geht, ihr Interesse zu wecken, sie anzuleiten und aufzuklären", so die Lombard Odier.
E. Schmal/Redaktion finanzen.net
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