Nach Fed-Leitzinsentscheid: DAX schließt tiefrot
Für den deutschen Leitindex ging es nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Vorabend deutlich nach unten.
Der DAX eröffnete den Handel mit einem Abschlag von 1,84 Prozent bei 12.531,66 Zählern. Damit näherte sich der deutsche Leitindex der psychologisch wichtigen 12.500-Punkte-Marke. Nachdem sich die Stimmung im weiteren Verlauf zwischenzeitlich besserte, rutschte der deutsche Leitindex erneut tief ins Minus und ging schließlich 1,84 Prozent tiefer bei 12.531,63 Punkten in den Feierabend.
Die dritte starke Leitzinserhöhung in den Vereinigten Staaten in Folge sowie die düsteren Aussagen der US-Notenbank Fed zur weiteren Entwicklung belasteten den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag.
Unterstützungsmarke in Gefahr
Beim DAX drohte damit ein weiterer Test der runden Marke von 12.500 Punkten, die im März und Juli bereits als Unterstützung gedient hatte. Anfang Juli war der DAX zeitweise deutlich unter diese Marke gefallen und bis auf das Jahrestief von 12.390 Punkte abgerutscht. Wegen des Kriegs in der Ukraine, der hohen Inflation, den deswegen stark steigenden Leitzinsen und der Sorge vor einer Rezession büßte der DAX im bisherigen Jahresverlauf rund ein Fünftel ein.
Negative Signale von der Fed
Nach der Fed-Entscheidung, die Zinsen zum dritten Mal in Folge um 0,75 Prozentpunkte anzuheben, kamen vom US-Aktienmarkt eindeutig negative Signale. Die Anleger sorgten sich mehr und mehr vor einer "harten Landung", hieß es bei der Credit Suisse. Für Aufmerksamkeit hätten insbesondere aktuelle Daten zu den prognostizierten künftigen Zinssätzen ("Fed Dot-Plots") gesorgt, die mit einem Zinshoch von 4,6 Prozent in 2023 über den Markterwartungen lägen.
Mit jetzt 3 bis 3,25 Prozent erreichte der US-Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation das höchste Niveau seit 14 Jahren. Mit der strengen Geldpolitik wächst das Risiko, dass die Zentralbank die Wirtschaft bald so stark ausbremst, dass Arbeitsmarkt und Konjunktur abgewürgt werden. "Ich wünschte, es gebe einen schmerzlosen Weg", sagte Fed-Chef Jerome Powell. "Den gibt es nicht." Er machte zudem deutlich, dass mit den großen Zinsschritten noch lange nicht Schluss ist. "Ohne Preisstabilität funktioniert die Wirtschaft für niemanden", sagte er.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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