US-Börsen mit versöhnlichem Wochenausklang -- DAX geht tiefer ins Wochenende -- Novo Nordisk-Therapie enttäuscht in Studie -- Bitcoin fällt tief -- D-Wave, FedEx im Fokus
US-Shutdown-Gefahr. Ausschuss sieht Schuld bei Credit Suisse für eigenen Untergang. VW-Verhandlungen offenbar mit Einigung. Nike übertrifft Erwartungen. Früherer Morphosys-CEO Kress zieht in Sanofi-Board ein. VINCI erhält Aufträge aus Tschechien. HORNBACH senkt Umsatzprognose leicht. Santander verkauft Anteil an Vermögensverwalter Caceis an Credit Agricole.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt knüpfte an seine schwache Vortagesentwicklung an und zeigte sich erneut schwächer.
Der DAX verlor zum Auftakt bereits und blieb auch daraufhin deutlich auf rotem Terrain. Im Späthandel wurden die Abschläge dann etwas kleiner. Der DAX ging mit einem Verlust von 0,74 Prozent bei 19.822,87 Punkten in den Handel am großen Verfallstag. Auch anschließend setzte er sich in der Verlustzone fest und verlor die 20.000-Punkte-Marke somit vermehrt aus dem Blick. Das Börsenbarometer verabschiedete sich 0,43 Prozent im Minus bei 19.884,75 Stellen.
Der TecDAX gab zum Auftakt ebenso nach. Auch hier dominierten im Verlauf die Bären. Letztlich ging es 0,44 Prozent abwärts auf 3.417,82 Stellen.
Der deutsche Markt blieb auf Talfahrt, der Leitindex entfernte sich vor dem Wochenende weiter von der psychologisch wichtigen Marke von 20.000 Punkten.
Am Mittwoch hatte die US-Notenbank Fed mit ihren Zinsprognosen für Verkaufsdruck bei den Anlegern gesorgt. Nachdem die US-Börsen stark gefallen waren, schlossen sich die europäischen Märkte am Donnerstag an. Die hartnäckig hohe Inflation in den USA deutet darauf hin, dass 2024 weniger Leitzinssenkungen zu erwarten sind, als ursprünglich gehofft. Die Fed habe einen überraschend starken Abverkauf bei Aktien ausgelöst, kommentierte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. "Die Stärke des Kursrückgangs wurde dadurch begünstigt, dass die Euphorie zuvor keine Grenzen kannte." Schnäppchenjäger gebe es im DAX so kurz nach der Fed-Überraschung nicht. Zu groß sei die Verwirrung über die zukünftige Geldpolitik.
In den USA droht zudem ein sogenannter "Shutdown", der Teile der Regierungsgeschäfte lahmlegen könnte. Ein neuer Gesetzentwurf für einen Übergangshaushalt scheiterte im Repräsentantenhaus. Ob Republikaner und Demokraten bis zur Frist in der Nacht auf Samstag eine Einigung erzielen können, bleibt unklar. Beide Seiten schieben sich gegenseitig die Schuld an der Krise zu.
Zusätzliche Kursschwankungen wurden am Freitag durch den großen Verfallstag an den Termin- und Derivatebörsen ausgelöst. Dieser sogenannte "vierfache Verfall" betrifft Optionen und Futures auf Indizes sowie Einzelaktien.
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Die europäischen Aktienmärkte erlebten am Freitag einen erneuten Rücksetzer.
Der EURO STOXX 50 verlor zum Start und gab im Handelsverlauf weiter nach. Sein Schlussstand: 4.870,17 Punkte (-0,18 Prozent).
Nach dem Rücksetzer am Vortag erfolgte für die europäischen Aktienmärkte am Freitag damit ein weiterer Abwärtstrend. Der Hexensabbat, der große Verfallstag an den Terminmärkten, heizte das Handelsvolumen an.
Nachdem das Thema eines möglichen Shutdowns in den USA am Vortag bereits an Bedeutung gewann, wurde über Nacht keine Einigung erzielt. US-Präsident Donald Trump sorgt bereits vor seiner Amtsübernahme am 20. Januar für Unruhe, indem er den Entwurf scharf kritisierte. Der Übergangshaushalt zur Vermeidung eines Shutdowns, der noch Mitte der Woche zu einer Lösung geführt hatte, läuft am Samstagabend aus.
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Am Freitag zeigten sich die US-Aktienmärkte freundlich.
Der Dow Jones legte nach leicht negativem Start 1,18 Prozent auf 42.840,26 Punkte zu.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite drehte nach einem schwächeren Start ins Plus und notierte letztlich 1,03 Prozent höher bei 19.572,60 Zählern.
Nach dem Kursrutsch infolge der Zinssignale der US-Notenbank von Mittwoch witterten einige Anleger nun wieder Einstiegschancen. Etwas Entlastung hinsichtlich der Zinssorgen der Anleger brachte der PCE-Deflator der persönlichen Konsumausgaben, der etwas weniger deutlich als von Volkswirten erwartet stieg. Derweil trübte ein möglicher "Shutdown" in den USA die Stimmung nicht. "Mittlerweile steht das Thema halbjährlich auf der Agenda und die Börse hat sich daran gewöhnt", zitierte dpa-AFX am Freitag die Experten von Index-Radar.
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Die wichtigsten asiatischen Indizes zeigten am Freitag leichte Verluste.
In Tokio rutschte der Leitindex Nikkei 225 im Freitagshandel um 0,29 Prozent auf 38.701,90 Punkte ins Minus.
Leichte Abschläge wurden unterdessen auch vom chinesischen Festland gemeldet, wo der Shanghai Composite zeitweise 0,06 Prozent tiefer schloss und bei 3.368,07 Punkten aus dem Handel ging.
Ein leichter Abwärtstrend zeigte sich auch in Hongkong, wo es für den Hang Seng zum Handelsende um 0,16 Prozent auf 19.720,70 Punkte ins Minus ging.
Über die Woche hinweg haben die meisten Märkte starke Rückgänge verzeichnet, da die Aussicht auf ein langsameres Tempo bei Zinssenkungen in den USA die Risikobereitschaft der Anleger gedämpft hatte. Zudem sorgte das erhöhte Risiko eines möglichen "Shutdowns" in den USA für Zurückhaltung. Die Wall Street lieferte am Vortag keine nennenswerten Impulse für den asiatischen Handel, da sie nahezu unverändert schloss.
In Tokio standen die Verbraucherpreise für November im Fokus, die etwas höher ausfielen als prognostiziert. Diese Daten könnten weitere Zinserhöhungen der Bank of Japan (BoJ) rechtfertigen, wobei die jüngsten Aussagen der BoJ darauf hindeuten, dass mögliche Erhöhungen eher später erfolgen könnten.
Auch in China waren Wirtschaftsdaten interessant: Die People's Bank of China (PBoC) hat den Leitzins für Anleihen unverändert gelassen. Marktteilnehmer verweisen darauf, dass der schwache Yuan die Möglichkeiten für weitere Zinssenkungen einschränkt. Gleichzeitig bleibt der Effekt der bisherigen geldpolitischen Lockerungen auf die chinesische Wirtschaft begrenzt. Experten erwarten daher, dass Peking im Jahr 2025 die Staatsausgaben erhöhen wird, um das Wachstum zu stützen.
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