Goldman Sachs warnt: Fed könnte Zinssenkungen früher als erwartet verlangsamen
Goldman Sachs erwartet im Dezember 2024 eine weitere Fed-Zinssenkung. Jedoch könnte sich das Tempo der Senkung früher als erwartet verlangsamen. Das steckt dahinter.
Werte in diesem Artikel
• Goldman Sachs erwartet 2024 und 2025 weitere Zinssenkungen
• Lockerung könnte sich jedoch früher verlangsamen
• Fed-Beamte fordern maßvollere Zinspolitik
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) steht bei ihrer nächsten Sitzung am 18. Dezember 2024 vor einer wichtigen Entscheidung bezüglich einer weiteren Zinssenkung. "Während die US-Wahlen das Spektrum möglicher wirtschaftlicher Ergebnisse erweitert haben, erwarten wir weiterhin, dass die Fed die Zinsen im Dezember und Anfang 2025 erneut senken wird", schreibt Goldman Sachs auf der Unternehmenswebsite.
Allerdings räumt Goldman Sachs ein, dass jüngste Aussagen von Fed-Beamten darauf hinweisen, dass der Offenmarktausschuss (FOMC) die Zinssenkungen möglicherweise früher verlangsamen könnte als zunächst angenommen. Aus diesem Grund passten die Analysten ihre Prognose für das Jahr 2025 an: "Wir erwarten, dass der FOMC im ersten Quartal aufeinanderfolgende Zinssenkungen vornimmt, bevor er das Tempo gegen Ende des Zinssenkungszyklus im zweiten und dritten Quartal 2025 verlangsamt."
Powell überrascht mit vorsichtiger Geldpolitik: Was das für die Fed-Zinsen bedeutet
Besonders die Kommentare von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der Federal Reserve, haben die Marktteilnehmer aufhorchen lassen. Auf dem DealBook Summit der New York Times erklärt Powell: "Die gute Nachricht ist, dass wir es uns leisten können, etwas vorsichtiger zu sein, während wir versuchen, neutral zu werden." Die US-Wirtschaft zeigt sich weiterhin robust, was zu einer moderateren Herangehensweise bei den nächsten geldpolitischen Schritten führen könnte. Powell betonte, dass sich der Arbeitsmarkt verbessert habe, das Wachstum die Erwartungen übertroffen habe und die Inflation trotz der jüngsten Erhöhung weiterhin moderat bleibe.
Fed-Gouverneur Waller zweifelt an Zinssenkung im Dezember
Auch andere Fed-Mitglieder haben die Möglichkeit eines langsamen Tempos bei der Zinsnormalisierung angesprochen. Fed-Gouverneur Christopher Waller äußerte sich in einer Rede auf der Konferenz des American Institute for Economic Research, dass er eine Zinssenkung im Dezember 2024 tendenziell unterstütze.
Er räumte jedoch ein, dass die jüngsten Inflationsberichte "Bedenken aufgeworfen haben, dass der FOMC in Erwägung ziehen sollte, den Leitzins bei unserer kommenden Sitzung konstant zu halten, um mehr Informationen über den zukünftigen Verlauf der Inflation und der Wirtschaft zu sammeln". Waller betonte, dass er "bereit wäre, den Leitzins in diesem Monat beizubehalten", wenn die kommenden Daten zeigen sollten, dass die "Prognosen für eine verlangsamte Inflation und eine immer noch solide, aber sich moderierende Wirtschaft falsch sind".
Zinssenkungen in Gefahr: Fed-Präsidenten sprechen sich für Zinspause aus
Der Präsident der Fed von St. Louis, Alberto Musalem, stellte beim Bloomberg- und Global Interdependence Center-Symposium in New York ebenfalls fest: "…die Zeit könnte sich nähern, das Tempo der Zinssenkungen zu verlangsamen oder eine Pause einzulegen, um das aktuelle wirtschaftliche Umfeld, eingehende Informationen und die sich entwickelnde Perspektive sorgfältig zu beurteilen."
Auch die Präsidentin der Fed von San Francisco, Mary Daly, sprach in einem Interview mit Fox Business von der Unsicherheit weiterer Zinssenkungen: "Um die Wirtschaft in einer guten Lage zu halten, müssen wir die Politik weiterhin neu kalibrieren", sagte Daly im Fox Business-Interview. "Ob es im Dezember oder später sein wird, das ist eine Frage, die wir in unserer nächsten Sitzung debattieren und besprechen werden…"
Fed im Visier: Kommt jetzt die große Zinsbremse?
Die Märkte blicken gespannt auf die kommende Sitzung des FOMC am 18. Dezember, um zu erfahren, ob die Fed den angekündigten Zinsschritt von 25 Basispunkten tatsächlich umsetzt und das Tempo der Lockerung anpasst. Angesichts der robusten Wirtschaftsdaten und der moderaten Inflation könnte es durchaus sein, dass die Fed den geldpolitischen Kurs vorsichtiger gestaltet. Eine Verlangsamung der Zinssenkungen könnte ein Signal für die Stabilität der US-Wirtschaft und eine Annäherung an eine neutrale geldpolitische Haltung sein.
Redaktion finanzen.net
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