Langfristiges Portfolio

ETF-Anlagen: Was man über ein "Pantoffel-Portfolio" wissen muss

18.12.24 03:38 Uhr

ETF-Anlagen: Was man über ein "Pantoffel-Portfolio" wissen muss | finanzen.net

Ein sogenanntes "Pantoffel-Portfolio" ermöglicht es Anlegern, ein langfristiges Portfolio aufzubauen, welches durch eine spezielle Diversifikation stabile Renditen erwirtschaften kann.

Werte in diesem Artikel
Aktien

241,80 EUR 3,40 EUR 1,43%

433,55 EUR 4,30 EUR 1,00%

123,90 EUR -1,56 EUR -1,24%

• Mischung aus Rendite und Sicherheit
• Wenig Aufwand bei ausgewogener Diversifikation
• Beimischung weiterer Risikoklassen

Das Pantoffel-Portfolio

Das Pantoffel-Portfolio ist eine beliebte Anlagestrategie, die besonders für Anleger geeignet ist, die langfristig investieren möchten, ohne sich regelmäßig mit der Pflege und Anpassung ihres Portfolios beschäftigen zu müssen. Der Begriff wurde von der Stiftung Warentest eingeführt und symbolisiert eine einfache, aber effektive Methode der Vermögensbildung, die wenig Aufwand erfordert. Wie Stiftung Warentest erklärt, ist das Pantoffel-Portfolio so konzipiert, dass es eine ausgewogene Mischung aus Renditechancen und Stabilität bietet.

Die Grundstruktur des Pantoffel-Portfolios besteht aus zwei Bausteinen, einem Sicherheits- und einem Risikobaustein, oft gewählt nach klassischer Aufteilung zwischen Aktien- und Anleihen-ETFs. In der Regel besteht es zu 50 Prozent aus einem globalen Aktien-ETF, der die Entwicklung der weltweiten Märkte abbildet, und zu 50 Prozent aus einem Anleihen-ETF, der Stabilität und Schutz vor Schwankungen bietet. Diese Gewichtung lässt sich gemäß der eigenen Risikobereitschaft anpassen - etwa auf 70/30 für risikofreudigere Investoren oder 30/70 für konservativere Anleger. Laut Stiftung Warentest bietet diese Struktur eine ausgewogene Balance, die in vielen Marktphasen Bestand hat.

Vorteile des Pantoffel-Portfolios

Vorteil des Pantoffel-Portfolios ist der geringe Pflegeaufwand. Laut extraETF genügt es, das Portfolio einmal im Jahr zu überprüfen und gegebenenfalls ein Rebalancing vorzunehmen, um die ursprüngliche Gewichtung wiederherzustellen. Diese Strategie spart nicht nur Zeit, sondern senkt auch die Transaktionskosten, da seltene Anpassungen erforderlich sind. Die breite Diversifikation ist ein weiteres Plus. Indizes wie der MSCI World oder der FTSE All-World sind beliebte Optionen für den Aktienanteil, da sie eine umfassende Streuung über verschiedene Branchen und Regionen bieten. Dies trägt dazu bei, das Risiko zu reduzieren, da Verluste in einzelnen Märkten durch Gewinne in anderen ausgeglichen werden können. Wie extraETF erläutert, sorgt die Beimischung von Anleihen-ETFs für Stabilität, da diese weniger volatil sind und in wirtschaftlich unsicheren Zeiten als sicherer Hafen gelten.

Wie man ein Pantoffel-Portfolio aufbaut

Der Aufbau eines Pantoffel-Portfolios ist einfach. Zunächst wählt man die passenden ETFs aus. Für den Aktienanteil sind globale Aktien-ETFs wie der MSCI World oder der FTSE All-World ideal, während für den Anleihenanteil ETFs auf Staatsanleihen hoher Bonität oder breit gestreute Anleihen-ETFs in Betracht kommen. Nach der Auswahl der ETFs legt man die Gewichtung entsprechend der persönlichen Risikobereitschaft fest und plant ein jährliches Rebalancing. Laut Stiftung Warentest ist ein Rebalancing spätestens dann nötig, sobald der Renditebaustein den Sicherheitsbaustein stark überwiegt und die ursprüngliche Gewichtung übersteigt.

Nachteile

Nachteil des Pantoffel-Portfolios ist, dass es in Wachstumsphasen der Wirtschaft möglicherweise geringere Renditen erzielt als ein rein aktienbasiertes Portfolio. Stiftung Warentest hebt hervor, dass der Anleihenanteil zwar Stabilität bringt, aber gleichzeitig die Wachstumschancen limitiert. Anleger sollten darauf achten, wie stark ihre Beimischung mit dem Kerninvestment korrelieren, so Zendepot. Die Korrelation beschreibt den statistischen Zusammenhang zwischen zwei Anlagen. Beispielsweise kann ein Investment in den Technologiesektor dazu führen, dass sich Positionen überschneiden, die bereits im MSCI World vertreten sind, wie es bei Unternehmen wie Apple, Microsoft und NVIDIA der Fall ist. Dies führt zu einer hohen Korrelation, da sich beide Indizes häufig parallel entwickeln und somit die gewünschte Diversifikation einschränken.

Redaktion finanzen.net

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