Ukraine-Krieg im Ticker: US-Börsen schließen tiefrot -- DAX letztlich weit im Minus -- Siemens Energy will Gamesa übernehmen -- UniCredit war an Commerzbank interessiert -- Target, TUI, NEL im Fokus
Tesla nicht mehr in S&P-Nachhaltigkeitsindex. Russische Wirtschaft wächst in Q1 schwächer als gedacht. Saudischer Staatsfonds deckt sich mit Nintendo-Aktien ein. Vallourec will zwei Werke in Deutschland schließen. Dermapharm steigert Gewinn. Chevron mit weniger Restriktionen in Venezuela. Deutsche Bank legt bei Lieferanten mehr Wert auf Nachhaltigkeit.
Marktentwicklung
Am deutschen Aktienmarkt dominierten am Mittwoch die Bären.
Der DAX eröffnete kaum verändert. Im Laufe des Tages rutschte das Börsenbarometer jedoch auf rotes Terrain ab und weitete seine Verluste bis zum Handelsende deutlich aus. Letztlich notierte der DAX mit einem Abschlag von 1,26 Prozent auf 14.007,76 Punkte nur knapp über der psychologisch wichtigen 14.000-Punkte-Marke, die er vor dem Ertönen der Schlussglocke noch kurzzeitig unterschritten hatte. Der TecDAX gab zu Handelsbeginn etwas nach und rutschte anschließend ebenfalls tiefer ins Minus. Bis zum Sitzungsende verlor er 2,21 Prozent auf 3.041,68 Zähler.
"Es ist noch nicht an der Zeit, den Gesamtmarkt zu kaufen, und so kann sich die aktuelle Erholungsphase tatsächlich schnell als Eintagsfliege erweisen", zitierte dpa-AFX Experte Andreas Lipkow. "Der DAX befindet sich in einer sehr wichtigen Börsenphase in der es um Sekt oder Selters für die Marktteilnehmer in den kommenden Handelstagen geht."
Daneben wiesen Marktteilnehmer auf die Zweischneidigkeit guter Konjunkturdaten für die Aktienmärkte hin. Während Commerzbank-Experten diese als Kurstreiber hervorhoben, erinnerte die ING daran, dass sie auch den Spielraum der Notenbanken für eine geldpolitische Straffung vergrößerten.
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An den europäischen Märkten ging es am Mittwoch abwärts.
Der Euro STOXX 50 zeigte sich zur Börseneröffnung bei 3.745,24 Punkten um nur 0,1 Prozent höher. Im Verlauf wechselte er jedoch sein Vorzeichen und verbuchte deutliche Verluste. Bis zum Ertönen der Schlussglocke fiel er um 1,36 Prozent auf 3.690,74 Einheiten zurück.
An den europäischen Aktienmärkten setzten am Mittag Gewinnmitnahmen ein. Am Markt hieß es, es fehle derzeit an Argumenten, den Markt weiter nach oben zu kaufen. Konjunkturseitig standen Inflationsdaten aus der Eurozone sowie Zahlen vom US-Immobilienmarkt auf dem Programm. Erstere wurden im Vergleich zur ersten Schätzung leicht nach unten revidiert, verbleiben aber weiterhin auf einem hohen Niveau. Derweil hat der Wohnbau in den USA im April angesichts steigender Hypothekenkosten einen Dämpfer erlitten.
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Die US-Börsen erlitten zur Wochenmitte einen deutlichen Kursrutsch.
Der Dow Jones fiel bis zum Handelsende um 3,57 Prozent auf 31.490,07 Punkte. Eröffnet hatte er die Sitzung 0,57 Prozent tiefer bei 32.468,67 Punkten - danach ging es jedoch stetig weiter abwärts unter die Marke von 32.000 Punkten. Der NASDAQ Composite ging mit einem kräftigen Verlust von 4,73 Prozent bei 11.418,15 Punkten aus dem Handel. Er war zum Start bereits um 1,62 Prozent auf 11.790,68 Zähler gefallen und hatte seine Talfahrt anschließend beschleunigt.
Marktteilnehmer erklärten sich die wieder trübere Stimmung mit den Sorgen um eine zu straffe Gangart der US-Notenbank, die die Konjunktur bremsen könnte. Fed-Chef Jerome Powell erklärte jüngst, die Notenbank werde "nicht zögern", die Geldpolitik - um die hohe Inflation einzudämmen - über das neutrale Niveau hinaus zu straffen. Wenn die Zinsen jedoch stark steigen, kann die Kreditnachfrage der Verbraucher und die Investitionstätigkeiten der Unternehmen nachlassen, wodurch das Abgleiten der Wirtschaft in eine Rezession drohen könnte.
Konjunkturdaten kamen von der US-Bauwirtschaft, die sich im April eher schwach entwickelt hat: Sowohl die Zahl neu begonnener Häuser als auch die Anzahl der Baugenehmigungen gingen zurück.
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An den asiatischen Märkten zeigte sich zur Wochenmitte keine einheitliche Tendenz.
In Tokio schloss der Nikkei um 0,94 Prozent höher bei 26.911,20 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland gab der Shanghai Composite bis zum Ertönen der Schlussglocke um 0,25 Prozent auf 3.085,98 Stellen nach. In Hongkong konnte der Hang Seng im späten Handel ins Plus drehen und ging bei 20.644,28 Zählern um 0,2 Prozent höher aus der Sitzung.
Positive US-Vorgaben konnten die asiatischen Aktienmärkte zur Wochenmitte kaum stützen. In Japan sorgte jedoch das BIP, das für das erste Quartal 2022 weniger geschrumpft ist als erwartet, für etwas Erleichterung.
Belastend wirkten falkenhafte Aussagen von US-Notenbankern, die ein entschlossenes Vorgehen gegen die viel zu hohe Inflation signalisierten. So sagte der Präsident der Notenbankfiliale von Chicago, Charles Evans, dass aggressive Zinserhöhungen nötig seien.
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