Zu hohe Zölle

Tesla legt Pläne zu Markteintritt in Indien auf Eis

21.05.22 22:43 Uhr

Tesla legt Pläne zu Markteintritt in Indien auf Eis | finanzen.net

Tesla verzichtet anscheinend vorerst auf einen Markteinstieg in Indien. Zuvor waren Verhandlungen mit der indischen Regierung über Zollerleichterungen ohne nennenswerte Ergebnisse geblieben.

Werte in diesem Artikel

• Tesla ignoriert vorerst den indischen Markt
• Verhandlungen um Zollerleichterungen ergebnislos
• Starke Nachfrage im Rest der Welt könnte zu Bestellstopp führen

Zwar hatte Tesla-CEO Elon Musk bereits 2017 angekündigt, ab Sommer jenes Jahres Tesla-Fahrzeuge auch in Indien verkaufen zu wollen, doch bis heute wurde aus diesen Plänen nichts. Haupthindernis sind die hohen Importzölle, die das Land auf Elektroautos erhebt: Ganze hundert Prozent werden bei der Einfuhr von E-Autos fällig, die teurer als 40.000 Dollar sind, bei günstigeren Fahrzeugen sind es immerhin noch 60 Prozent.

Im Juli 2021 hatte Musk noch getwittert, dass er weiterhin an seinen Indien-Plänen festhalte, die Importzölle jedoch "bei weitem die höchsten der Welt von allen großen Ländern" seien. Ein knappes halbes Jahr später, im Januar 2022, räumte der Tesla-CEO in einem Tweet ein, dass man bei den Verhandlungen mit der Regierung in Neu-Delhi noch vor "vielen Herausforderungen" stehe.

Unterschiedliche Ziele

Infolge der hohen Importzölle befürchtete Tesla, bei den kostenbewussten indischen Kunden im Nachteil zu sein, deshalb bemühte sich der US-Konzern, zumindest vorübergehende Zollerleichterungen auszuhandeln. Doch die Regierung wollte mehr als bloße Importe, sie wünschte sich, dass Tesla auch in Indien produziert und setzte nur hierfür Anreize.

Mit dieser Strategie hatte Neu-Delhi bereits bei Mercedes-Benz Erfolg. Der deutsche Automobilkonzern hat angekündigt, sein Luxus-Elektroauto EQS zumindest teilweise lokal herzustellen, wodurch sich der Zoll für benötigte Komponenten auf 40 Prozent reduziert. Doch Tesla hingegen wollte erst mittels Importe die Nachfrage näher ausloten, bevor man sich dazu entschließt, vor Ort zu produzieren. Schließlich entfällt bei den Neuzulassungen in Indien bisher lediglich ein kleiner Anteil auf Elektroautos, auch wenn die Regierung inzwischen stärker auf Klimaschutz setzt und deshalb bis 2030 einen E-Auto-Anteil von 30 Prozent bei Privatwagen anstrebt.

Verhandlungen gescheitert

Wie nun "Reuters" unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, konnten bei den Gesprächen auch nach über einem Jahr Verhandlungen keine vorzeigbaren Fortschritte erzielt werden. Deshalb habe Tesla nun seine Indien-Pläne vorerst auf Eis gelegt. Die Suche nach passenden Immobilien für Showrooms sowie Service-Center in bedeutenden Städten wie Neu-Delhi und Mumbai wurde daher eingestellt und das kleine Tesla-Team, das für die Lobby-Arbeit in Indien zuständig war, wurde teilweise anderen Aufgaben zugeteilt.

Starke Nachfrage

Neben der ungelösten Zoll-Frage nannte eine informierte Person gegenüber "Reuters" noch einen weiteren Grund, warum Tesla nun darauf verzichten will, seine Fahrzeuge auf den Subkontinent zu importieren. So sei nämlich die Nachfrage im Rest der Welt bereits sehr groß.

Ein zunehmendes Umweltbewusstsein, staatliche Subventionen vielerorts und steigende Spritpreise lassen die Nachfrage nach Elektroautos regelrecht nach oben schnellen. Allerdings mangelt es den Autobauern an Bauteilen, weil Lieferketten aufgrund der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges unterbrochen sind. "Die Nachfrage übersteigt aktuell die Produktion in einem irren Ausmaß", erklärte Elon Musk in einem Interview im Rahmen der Financial Times Future of Cars Conference. Angesichts dessen werde Tesla "wahrscheinlich die Annahme von Bestellungen für alles, was über einen bestimmten Zeitraum hinausgeht, einschränken oder ganz einstellen, weil einige der Liefertermine mehr als ein Jahr in der Zukunft liegen", kündigte der Tesla-Chef weiter an. Vor diesem Hintergrund erklärt sich auch, warum der E-Auto-Pionier vorerst darauf verzichtet einen neuen Markt wie Indien zu erschließen, insbesondere wenn man dort mit hohen Importzöllen konfrontiert wird.

Redaktion finanzen.net

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