Hexensabbat: DAX geht schwächer ins Wochenende -- Wall Street mit Abschlägen -- EU-Kommission genehmigt Uniper-Übernahme -- TeamViewer, EVOTEC, VW, Munich Re, TotalEnergies im Fokus
US-Präsident Biden wendet vorerst Shutdown ab. Baseler Ausschuss: Regularien für Krypto-Assets gelten ab 2025. Tesla beantragt Genehmigung für Recycling-Anlage in Grünheide. EU-Kommission gestattet deutsche Verstaatlichung von GAZPROM-Tochter. Henkel spaltet Russland-Geschäft für Verkauf ab. Bundesrat stimmt Energiepreisbremse zu.
Marktentwicklung
An der Frankfurter Börse ging es am Freitag abwärts.
Der DAX eröffnete den Großen Verfallstag mit einem geringfügigen Verlust und weitete diesen anschließend aus. Somit schloss der Leitindex am Abend 0,67 Prozent tiefer bei 13.893,07 Zählern. Auch der TecDAX baute sein anfängliches Minus deutlich aus und ging letztlich 1,56 Prozent niedriger bei 2.931,82 Punkten ins Wochenende.
Am Vortag war "das Zinsgespenst zurückgekehrt", so beschrieb laut dpa Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners die Marktsituation. Nicht nur hob die EZB am Donnerstag den Leitzins an und stellte auch weitere Erhöhungen in Aussicht, sondern schraubte auch die Inflationserwartungen nach oben, was am Markt nicht gut ankam. Denn unter Anlegern wächst nun die Sorge, dass 2023 eine Rezession drohen könnten.
Die Schwäche kann am Freitag außerdem mit dem laut Altmann "größten und wichtigsten Verfallstag des Jahres" zu tun haben, denn es verfielen die Dezember-Futures und -Optionen, es war also Hexensabbat an der Frankfurter Börse. An diesem Verfallstermin versuchen Investoren für gewöhnlich, die Index-Kurse in eine für sie günstige Richtung zu bewegen.
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An den europäischen Märkten agierten Börsianer vorsichtig.
Der EURO STOXX 50 hatte mit einem kleinen Minus eröffnet und rutschte anschließend noch tiefer auf rotes Terrain. Schlussendlich beendete er den Freitagshandel von 0,83 Prozent schwächer bei 3.804,02 Punkten.
Die Zins- und Rezessionsängste hatten am gestrigen Donnerstag auch auf europäischer Ebene um sich gegriffen. Auch am Freitag wirkte der Schreck über die unerwartet falkenhaft aufgetretene EZB noch nach. Gerade die europäische Notenbank habe "viele auf der falschen Seite erwischt", zitierte die dpa Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck. Die Rhetorik der Währungshüter hatte Hoffnungen auf eine künftig weniger strikte Haltung enttäuscht. "Die EZB hat viel zu lange gezögert - jetzt hat sie die Inflationsproblematik erkannt und steuert endlich entschlossen dagegen", so Greil. Das aber habe Folgen für die mittelfristigen Aussichten an den Aktienmärkten.
Für Bewegung sorgte zudem der Verfall von Optionen und Futures auf den EURO STOXX 50.
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Die Wall Street wies am Freitag erneut rote Vorzeichen aus.
So eröffnete der Dow Jones mit einem zunächst marginalen Verlust, vergrößerte diesen anschließend auf zuletzt 0,85 Prozent und damit 32.920,46 Punkte - unter die psychologisch wichtige 33.000er-Marke. Auch der NASDAQ Composite gab am Ende 0,97 Prozent auf 10.705,41 Zähler ab, nachdem er bereits zum Start etwas gefallen war.
Die Sorge, dass anhaltend deutliche Zinserhöhungen der US-Notenbank, zur Eindämmung der Inflation, zu einer Rezession führen werden, drückten weiter auf die Stimmung der Anleger.
Daneben hat US-Präsident Joe Biden mit seiner Unterschrift einen vom Kongress beschlossenen Übergangshaushalt in Kraft gesetzt, damit der Regierung nicht ab dem Wochenende das Geld ausgeht. Das am Freitag unterschriebene Gesetz soll die Finanzierung der Regierungsgeschäfte bis zum 23. Dezember sichern. Das mühsame Tauziehen um ein vollständiges Budget für das laufende Haushaltsjahr geht im Kongress weiter.
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Vor dem Wochenende übernahmen an den meisten asiatischen Börsen die Bären das Ruder.
In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei mit einem Verlust von 1,87 Prozent bei 27.527,12 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland ging es für den Shanghai Composite bis Handelsende um 0,02 Prozent auf 3.167,86 Zähler nach unten. In Hongkong konnte der Hang Seng dagegen Gewinne von 0,42 Prozent auf 19.450,67 Einheiten verbuchen.
Nach schwachen Vorgaben von der Wall Street gaben auch die asiatischen Börsen mehrheitlich nach. Weltweit wächst durch die straffe Geldpolitik der Notenbanken die Angst vor einer Rezession. So hatten in dieser Woche die Fed, die SNB, die EZB und die BoE die Leitzinsen weiter angehoben um der weiterhin hohen Inflation Herr zu werden.
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