METRO-Aktie trotzdem etwas schwächer: Rückkehr in Gewinnzone für 2023 anvisiert
Der Großhändler METRO will nach einem millionenschweren Verlust im Zusammenhang mit dem Russland-Geschäft im neuen Geschäftsjahr in die Gewinnzone zurückkehren.
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Das Ergebnis je Aktie soll 2022/23 (per Ende September) wieder positiv ausfallen und eine Dividende ermöglichen, teilte das Unternehmen am Mittwochabend in Düsseldorf mit. Das wichtige Weihnachtsquartal wird jedoch durch eine Cyberattacke auf die IT-Systeme empfindlich gestört. Vorstandschef Steffen Greubel sieht die METRO aber insgesamt auf dem richtigen Weg und erhöhte die Mittelfristziele.
Für die METRO-Aktie gab es am Donnerstag nur einen leichten Kursdämpfer, sie verlor weniger als der Gesamtmarkt. Zeitweise beläuft sich das Minus auf 0,06 Prozent, bei einem Kurs von 8,25 Euro. Nach der Kurserholung von Anfang Oktober bis Mitte November mit einem Anstieg von fast 43 Prozent sind sie aktuell im Bereich um 8,10 Euro gut unterstützt.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr rutschte METRO unter dem Strich tiefer in die roten Zahlen und wies einen Verlust von 331 Millionen Euro aus, nach einem Minus von 45 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Der Krieg Russlands in der Ukraine führte zu Wertberichtigungen im russischen Geschäft, negative Währungseffekte im Zusammenhang mit dem russischen Rubel belasteten das Finanzergebnis. Dazu wirkte sich der Verkauf des verlustträchtigen belgischen Geschäfts ebenso negativ aus wie steigende Kosten. Die Dividende strich der Konzern daher das zweite Mal in Folge.
Das operative Ergebnis habe die Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst Nicolas Champ von der britischen Investmentbank Barclays und passte seine Schätzungen an die erhöhten mittelfristigen Ziele an. Champ bleibt aber skeptisch für den Handelskonzern angesichts der Verbraucherkrise bei den Lebenshaltungskosten. Ein Händler bemängelte, dass selbst der angehobene mittelfristige Ausblick die anhaltende Margenschwäche zeige.
Operativ rechnet das Management um Konzernchef Steffen Greubel im laufenden Geschäftsjahr mit einem Ergebnisrückgang. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte 2022/23 von knapp 1,4 Milliarden Euro um 75 bis 225 Millionen Euro sinken, hieß es. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Rückgang von im Schnitt 106 Millionen Euro gerechnet. METRO begründete dies mit inflationsbedingten Kostensteigerungen. Zudem war Ende Oktober ein Cyberangriff auf die IT-Systeme bekanntgeworden, der das Geschäft der METRO beeinträchtigt. So sind unter anderem auch die Kassensysteme betroffen.
Die Probleme dürften den Umsatz im ersten Quartal mit einem niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag belasten, erläuterte Finanzvorstand Christian Baier auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens. Das Ebitda dürfte um einen mittleren bis höheren zweistelligen Millionen-Betrag geschmälert werden.
Beim Umsatz geht METRO für das laufende Geschäftsjahr von einem anhaltenden Wachstum aus, auch wenn sich dieses im Vergleich zum vergangenen Geschäftsjahr abschwächen dürfte. Währungsbereinigt rechnet METRO mit einem Plus von fünf bis zehn Prozent, was optimistischer ist als von den Marktexperten erwartet.
Im vergangenen Jahr stiegen die Erlöse währungsbereinigt um gut ein Fünftel auf knapp 29,8 Milliarden Euro. Wachstumstreiber war das Belieferungsgeschäft. Aber auch der stationäre Handel legte zu, nachdem sich die Gastro wieder von Corona-Pandemie erholt hatte. Die Inflation trieb das Wachstum ebenso an und sorgte dafür, dass METRO die Prognose gleich zweimal erhöhte.
Mittelfristig zeigte sich METRO zuversichtlich und erhöhte die Prognosen bis 2024/25. So soll das durchschnittliche Umsatzwachstum bei fünf bis zehn Prozent liegen, nach zuvor in Aussicht gestellten drei bis fünf Prozent. Das operative Ergebnis (Ebitda) soll im Schnitt um fünf bis sieben Prozent zulegen. Hier hatte METRO zuletzt einen Anstieg um drei bis fünf Prozent auf dem Zettel.
/nas/men/mis
DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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