DAX schließt im Minus -- US-Börsen fallen tief -- BoE senkt Leitzins -- adidas erwartet unter Vorbehalt Gewinnwachstum -- Hannover Rück, PUMA, Knorr-Bremse, LANXESS im Fokus
OPEC: Ölnachfrage wird 2020 wegen Corona-Krise fast stagnieren. CTS Eventim weitet Geschäfte deutlich aus. Saudi-Arabien und Emirate fachen Ölpreiskrieg weiter an. Pepsi will US-Getränkehersteller Rockstar Energy kaufen. Deutsche Lufthansa streicht wegen Coronavirus weitere 23.000 Flüge. K+S erwartet 2020 Gewinnrückgang.
Marktentwicklung
Zur Wochenmitte scheiterte der deutsche Aktienmarkt erneut mit einem Erholungsversuch.
Der DAX konnte nach dem starken Kursplus zum Start zunächst deutlich zulegen. Im Verlauf drehte die Stimmung aber und der Leitindex rutschte sogar in die Verlustzone. Schließlich ging er mit einem Minus von 0,35 Prozent bei 10.438,68 Punkten in den Feierabend. Daneben ist der TecDAX nach einem anfänglichen Erholungsversuch ins Minus gedreht und schloss 0,58 Prozent leichter bei 2.608,45 Zählern.
Dabei waren es tiefrote US-Börsen, die auch hierzulande erneut für Verunsicherung sorgten. Im frühen Handel hatte sich noch die Leitzinssenkung der Bank of England positiv ausgewirkt. Diese hat den wichtigsten Zinssatz am Mittwoch überraschend um 50 Basispunkte auf 0,25 Prozent gesenkt. Im Blick steht nun vor allem die Sitzung der EZB am Donnerstag, von der sich Marktteilnehmer ähnliche Schritte erhoffen.
Enttäuscht sind Anleger jedoch von US-Präsident Donald Trump, der sein Versprechen eines "dramatischen" Maßnahmenpakets in einem ersten Anlauf nicht einlösen konnte.
"Der DAX bleibt weiter absturzgefährdet", erklärte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Solange nicht klar sei, wann und wo die Ausbreitung des Virus ihren Höhepunkt findet, ließen sich die wirtschaftlichen Folgen bestenfalls erahnen. So lange sei auch die Börse weiter im Blindflug unterwegs.
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Europas Börsen zeigten sich am Mittwoch mit kleinen Verlusten.
Der EuroSTOXX 50 war zwar mit einem Plus in den Handel eingestiegen und konnte seine Gewinne im weiteren Verlauf zunächst deutlich ausbauen. Auch hier zeigten sich dann aber schwächere Tendenzen, so dass der Index den Tag mit einem Minus von 0,15 Prozent bei 2.905,56 Punkten beendete.
Im Fokus der Anleger standen nun vor allem die Zentralbanken: Die Bank of England hatte den Leitzins am Mittwoch überraschend gesenkt und die EZB wird am Donnerstag zu einer Sitzung zusammenkommen. An den Börsen gilt dabei eine weitere EZB-Zinssenkung um 10 Basispunkte bereits als eingepreist. Dazu könnten noch weitere Lockerungsmaßnahmen kommen, jedoch gehen die Meinungen dazu auseinander.
Doch ob eine noch lockerere Geldpolitik die Stimmung wirklich verbessern kann, wird ohnehin angezweifelt. Denn niedrigere Zinsen könnten zwar dabei helfen, Kredite günstiger aufzunehmen, "doch die zwischenzeitlichen Auswirkungen auf den Cashflow sind die Hauptsorge der Unternehmen", erklärte Paul Brain vom Vermögensverwalter Newton.
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Die US-Börsen präsentierten sich am Mittwoch mit tiefroten Vorzeichen.
Der US-amerikanische Leitindex Dow Jones eröffnete 1,65 Prozent tiefer bei 24.604,63 Punkten und gab im weiteren Handelsverlauf noch deutlich stärker ab. Am Ende ging es um 5,86 Prozent auf 23.551,02 Indexpunkte nach unten. Damit trat das Börsenbarometer in den Bärenmarkt ein. Auch für die Techwerte ging es zur Wochenmitte deutlich abwärts, nachdem der Nasdaq-Composite bereits zum Start um 2,49 Prozent auf 8.136,25 Zähler gefallen war. Das Minus belief sich am Ende auf 4,70 Prozent - der Techwerteindex schloss bei 7.952,05 Indexpunkten.
Damit setzte sich die hohe Volatilität an den Märkten - bedingt durch zunehmende Verunsicherung der Anleger - weiter fort. Die Sorge um wirtschaftliche Folgen des neuartigen Corona-Virus prägte weiterhin die Stimmung an den Börsenparketts.
Verschnupft reagierten die Anleger zudem auf fehlende Neuigkeiten der US-Regierung zum Vorgehen gegen das Virus und seine Auswirkungen auf die US-Wirtschaft. Die Unsicherheit hält somit an.
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Die asiatischen Indizes verloren zur Wochenmitte erneut Punkte.
In Tokio fiel der Nikkei bis zum Handelsschluss um 2,27 Prozent auf 19.416,06 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland ging es ebenfalls wieder abwärts: Der Shanghai Composite schloss mit einem Minus von 0,94 Prozent bei 2.968,52 Zählern. Der Hang Seng in Hongkong ging mit einem Verlust von 0,63 Prozent auf 25.231,61 Indexpunkte aus der Sitzung.
Die am Dienstag eingeleitete Erholung war damit schon wieder beendet. Die Gewinne an der Wall Street hatten die asiatischen Anleger nicht zu weiteren Käufen animiert, zumal die Vorschläge von US-Präsident Trump zur Stützung der Konjunktur am US-Kongress gescheitert waren.
Die japanische Regierung hatte daneben ihr Konjunkturprogramm in Milliardenhöhe präsentiert, dieses könne die Sorgen um eine Rezession jedoch nicht vertreiben, hieß es am Markt.
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