KlöCo-Aktie auf Rekordtief: Klöckner erwartet nach Verlusten wieder bessere Ergebnisse 2020
Der Stahlhändler Klöckner & Co will nach einem Verlust im vergangenen Jahr keine Dividende zahlen.
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Der Konzernverlust betrug 55 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Duisburg mitteilte. Ein Jahr zuvor war noch ein Gewinn von 69 Millionen Euro erzielt worden. Sinkende Stahlpreise und eine schwache Nachfrage hatten das Unternehmen nun belastet. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) sank von 229 Millionen auf 124 Millionen Euro. Das lag im Rahmen der im Herbst gesenkten Prognose. Der Umsatz nahm um rund 7 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro ab.
Für das laufende Jahr geht Klöckner von "voraussichtlich" stabileren Stahlpreisen aus. Dies sowie Effizienzverbesserungen sowie Einsparungen sollen 2020 zu einem "deutlichen Anstieg" des bereinigten Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) führen, so Klöckner weiter. Dabei setzt der Konzern auf die fortschreitende Automatisierung von Prozessen mithilfe digitaler Applikationen. Zudem soll der über digitale Kanäle erzielte Umsatzanteil im laufenden Jahr auf über 40 Prozent und bis 2022 auf über 60 Prozent gesteigert werden. Durch den Ausbau digitaler Lösungen erwartet Klöckner & Co bis 2022 einen zusätzlichen operativen Ergebnisbeitrag von mindestens 100 Millionen Euro.
KlöCo-Aktie nach Ausblick und gestrichener Dividende auf Rekordtief
Die Anleger von Klöckner & Co haben am Dienstag misstrauisch auf einen vage optimistischen Ausblick des Vorstands reagiert. Zugleich enttäuschte der Stahlhändler mit dem Aussetzen der Dividendenzahlung.
Der Aktienkurs sackte via Xetra mit nur noch 3,98 Euro auf ein Rekordtief. Die Aktie verlor auf XETRA 8,88 Prozent und schloss bei 3,88 Euro. Seit Mitte Februar, als zunehmend Sorgen über die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie die Börsen ergriffen, hat die Klöckner-Aktie damit inzwischen etwas mehr als ein Drittel an Wert eingebüßt.
Klöckner habe sich "die Tür weit offen gelassen" mit seiner Erwartung eines deutlich über dem vergangenen Jahr liegenden operativen Ergebnisses (Ebitda), kommentierte Analyst Rochus Brauneiser von Kepler Cheuvreux. "Solange der Konzern nur geringfügige Effekte durch das neuartige Virus sieht, können die Unternehmensziele als vor-Corona angesehen werden", ergänzte er.
Commerzbank-Analyst Ingo Schachel sprach angesichts der vom Unternehmen prognostizierten höheren Auslieferungen und eines allgemein erwarteten Wirtschaftsabschwungs von "sehr optimistischen" Erwartungen. Diesen steht zunächst auch ein schwacher Jahresstart entgegen. Auch wenn die operativen Ergebniskennziffern im abgelaufenen Jahr wie erwartet ausgefallen seien, signalisiere das aktuelle Umfeld einen schwachen Jahresauftakt, schrieb Marc Gabriel vom Bankhaus Lampe. Das bestätige auch die Ebitda-Prognose für das erste Quartal in Höhe von 20 und 30 Millionen Euro.
Allgemein monierten Analysten wie Goldman-Sachs-Experte Eugene King oder Dirk Schlamp von der DZ Bank auch die gestrichene Dividende als "leicht negativ". Der Duisburger Konzern will wegen seines Konzernverlusts im vergangenen Jahr auf eine Ausschüttung an seine Aktionäre verzichten. Für 2018 hatte er noch 0,30 Euro je Anteilsschein gezahlt.
/nas/jha/
DUISBURG (dpa-AFX)
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