Hoffnung auf 2. Halbjahr

K+S-Aktie springt zweistellig hoch: Gewinnrückgang in 2020 erwartet - Trennung von US-Salzgeschäft

11.03.20 17:54 Uhr

K+S-Aktie springt zweistellig hoch: Gewinnrückgang in 2020 erwartet - Trennung von US-Salzgeschäft | finanzen.net

K+S rechnet nach einem spürbaren Anstieg des operativen Gewinns 2019 dieses Jahr mit einem Dämpfer.

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Das EBITDA soll 2020 zwischen 500 Millionen bis 620 Millionen Euro liegen, kündigte der Konzern überraschend einen Tag vor der Bilanzpressekonferenz an. Vergangenes Jahr hatte die K+S Gruppe das operative Ergebnis noch um 6 Prozent auf 640 Millionen Euro erhöht.

Der Ausblick für das laufende Jahr werde durch zahlreiche Unsicherheiten erschwert, so das Kasseler Unternehmen weiter. Noch fehle bei den Kalimärkten in Übersee die Orientierung, insbesondere weil der wichtige Vertragsabschluss in China weiter auf sich warten lasse. Hinzu komme, dass Auswirkungen mit der weiteren Ausbreitung des Coronavirus nicht prognostizierbar seien.

Für das zweite Halbjahr rechnet der Konzern mit einer Stabilisierung der Preise für Kaliumchlorid auf einem "spürbar höheren Niveau". Dabei stünden im Kundensegment Landwirtschaft negative Preiseffekte einem höheren Absatz nach den Produktionskürzungen im Vorjahr gegenüber. Nach dem schwachen Start des Auftausalzgeschäfts im ersten Quartal sei im Segment Gemeinden mit einer insgesamt geringeren Absatzmenge als im Vorjahr zu rechnen.

K+S verdient 2019 operativ etwas mehr - Dividende gesenkt

K+S hat 2019 operativ mehr verdient, der Umsatz lag jedoch auf Vorjahresniveau. Der Konzern profitierte vor allem in der ersten Jahreshälfte von höheren Durchschnittspreisen für Kalidüngemittel, dagegen wirkten Produktionskürzungen und allgemein gestiegene Kosten jedoch belastend. Die Aktionäre sollen eine gegenüber dem Vorjahr um 10 Cent gesenkte Dividende von 0,15 Euro je Aktie erhalten.

Wie das im MDAX gelistete Unternehmen mitteilte, stieg das operative Ergebnis (EBITDA) 2019 um 6 Prozent auf 640 Millionen Euro. Analysten hatten mit 646 Millionen Euro etwas mehr erwartet. Der Konzernumsatz lag mit rund 4 Milliarden Euro nahezu auf Vorjahresniveau. Die Konsenserwartungen lagen bei 4,144 Milliarden Euro.

Trotz eines schwächeren Geschäfts im zweiten Halbjahr wurde mit 140 (Vorjahr: minus 206) Millionen Euro den weiteren Angaben zufolge erstmals seit 2013 wieder ein positiver bereinigter freier Cashflow erzielt. Analysten hatten nur mit 55 Millionen Euro gerechnet. Der Verschuldungsgrad (Nettofinanzverbindlichkeiten/EBITDA) sank per Jahresende auf 4,9 (5,3).

"2019 war für uns erneut ein sehr herausforderndes Jahr. Nach einem guten Start im ersten Halbjahr haben die Abschwächung des Kalimarktes sowie der milde Winter in Europa im weiteren Jahresverlauf unsere Geschäftsentwicklung beeinträchtigt", so Vorstandschef Burkhard Lohr.

Für 2020 rechnet die K+S AG erst im zweiten Halbjahr mit einer Stabilisierung der Kali-Preise auf einem spürbar höheren Niveau. Vor diesem Hintergrund wird mit einem EBITDA zwischen 500 und 620 Millionen Euro gerechnet.

K+S will sich vollständig von amerikanischem Salzgeschäft trennen

Der Düngemittelkonzern will sich auf das Geschäft mit mineralischen Düngemitteln und Spezialitäten konzentrieren und sein amerikanisches Salzgeschäft komplett loswerden. Wie das MDAX-Unternehmen mitteilte, hat der Aufsichtsrat der Vorstandsentscheidung zum Verkauf der operativen Einheit Americas zugestimmt. Eine Vereinbarung soll noch in diesem Jahr erfolgen. Der Verkauf ziehe eine "umfassende Neuausrichtung" des Unternehmens nach sich.

"Der Verkauf unseres starken amerikanischen Salzgeschäfts ist eine entscheidende Weichenstellung für die zukünftige Entwicklung von K+S", sagte Vorstandschef Burkhard Lohr laut Mitteilung. "Nach intensiver Prüfung ist das die beste Option, um die zwingend erforderliche Entschuldung des Unternehmens zu erreichen." Die soll in den nächsten zwei Jahren um mehr als 2 Milliarden Euro sinken.

Die Neuausrichtung bringe mit sich, dass alle Standorte nachhaltig einen positiven freien Cashflow erzielen müssten. Hinzu komme eine umfangreiche Restrukturierung der Organisationsstrukturen sowie eine neue Dimensionierung der Verwaltungsfunktionen mit dem Ziel einer spürbaren Kostensenkung.

So reagiert die Aktie

Die Verkaufspläne für das amerikanische Salzgeschäft haben die Aktien von K+S beflügelt. Die Papiere des Dünger- und Salzproduzenten bauten ihre Kursgewinne nach und nach aus und und stiegen zum Handelsschluss an der Spitze des MDAX um 14,07 Prozent auf 6,65 Euro in die Höhe. Tags zuvor waren sie mit 5,738 Euro noch auf das tiefste Niveau seit 2004 abgesackt. Der MDax gab zuletzt um 0,7 Prozent nach.

K+S ist stark verschuldet und will mit dem Verkauf des amerikanischen Salzgeschäfts den Schuldenabbau vorantreiben. Mit dem Schritt soll die Verschuldung bis Ende 2021 um deutlich mehr als 2 Milliarden Euro abgebaut werden. Mit einer Verkaufsvereinbarung wird den Angaben zufolge noch im laufenden Jahr gerechnet.

Ein Händler wollte den Kurssprung nicht überbewerten. Bislang habe K+S nur die Verkaufsabsicht bekundet und noch keinen Interessenten für die Sparte genannt. Seiner Meinung nach waren die Aktien zuletzt deutlich überverkauft gewesen. Nun hätten sich Anleger, die zuvor auf fallende Kurse gewettet hätten, wieder mit K+S-Papiere eindecken müssen, um Verluste zu verhindern.

Der Händler wies zudem darauf hin, dass die ebenfalls vorgelegten Geschäftszahlen nicht so gut und der Ausblick schlechter als erwartet ausgefallen seien. Weiterer Druck auf die Kalipreise und ein träges Auftausalzgeschäft stimmen K+S für das neue Jahr vorsichtig. Erst im zweiten Halbjahr dürften sich die Kalipreise stabilisieren

Wie sehr K+S zuletzt unter Druck stand, zeigt auch ein Blick auf den Anleihenmarkt: Zu Wochenbeginn war der Preis für Kreditausfallversicherungen auf Anleihen von K+S auf ein Rekordhoch geklettert. Nach Daten des Börsenbetreibers Intercontinental Exchange war die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalle der Anleihen in den nächsten 5 Jahren auf 47 Prozent taxiert worden.

FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX)

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