Zins- und Rezessionssorgen: US-Börsen letztlich uneins -- DAX schließt mit Verlusten -- Deutsche Bank kooperiert mit NVIDIA -- Tesla, US-Reisewerte, Airbus, DWS, MorphoSys im Fokus
Siemens will bis 2030 hunderte Millionen Euro in die eigene Dekarbonisierung investieren. VW plant Fertigung von Elektro-SUV in Wolfsburg. Deutsche Post prüft Aufschlag für schnellere Briefe. SAP will Einstellungshürden senken. EU-Kommission will Londons Clearing-Geschäfte in EU abwickeln. Stellantis-Europachef fordert niedrige Kosten für E-Autos. Goldman Sachs stuft flatexDEGIRO herab.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Mittwoch mit rotem Vorzeichen.
Der DAX eröffnete etwas schwächer und stand auch anschließend im Minus. Zeitweise kletterte er an seinen Schlusskurs vom Vortag, beendete die Sitzung dann aber 0,57 Prozent tiefer bei 14.261,19 Punkten. Auch der TecDAX gab ab, nachdem er schon anfänglich verloren hatte. Schlussendlich ging es um 0,66 Prozent nach unten auf 3.028,01 Zähler.
Am Mittwoch bekam der deutsche Leitindex Gegenwind von den Börsen in Übersee. Dass die hiesige Industrieproduktion im Oktober zum Vormonat weniger als erwartet zurückgegangen und im September stärker als zunächst berichtet gestiegen war, half dem DAX nicht.
"Die Tristesse geht weiter", schrieb Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners laut dpa. "Seit dem steilen Anstieg Anfang November als Reaktion auf die rückläufige US-Inflationsrate pendelt der deutsche Leitindex per saldo seitwärts." Ein Ausbruch über die Marke von 14.600 Punkten "ist mit den gestrigen Verlusten an den US-Börsen erst mal in weitere Ferne gerückt." Es sei indes nicht untypisch, dass die Investitionsbereitschaft in Richtung Jahresende nachlasse, betonte der Experte. Zudem sei vor den anstehenden Zinssitzungen der US-Notenbank Fed sowie der Europäischen Zentralbank (EZB) "die Angst noch einmal größer, auf der falschen Seite positioniert zu sein".
In China und Hongkong gab es Kursverluste, da weitere Lockerungen der Null-COVID-Politik von schwachen chinesischen Außenhandelsdaten in den Hintergrund gedrängt wurden. Von diesem Abschwung sei auch Deutschland deutlich betroffen, erklärte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets unter Verweis auf das deutlich geschrumpfte Handelsvolumen beider Länder im November.
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Europas Märkte verbuchten am Mittwoch Verluste.
So startete der EURO STOXX 50 etwas leichter und blieb auch im weiteren Handelsverlauf auf rotem Terrain. Aus der Sitzung ging der Index schließlich 0,46 Prozent im Minus bei 3.920,90 Punkten.
Im Fokus standen erneut Konjunkturdaten. In China gingen die Exporte und Importe im November stärker zurück als befürchtet, was die Wachstumssorgen der Anleger nährte.
Verluste an der Wall Street sprachen zudem für eine weitere Korrektur. Nach dem verpatzten Wochenauftakt bestimmten dort Sorgen vor einer höher gehenden Zinsspirale weiter das Geschehen.
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Die US-Börsen zeigten sich zur Wochenmitte ohne gemeinsame Tendenz.
Der Dow Jones notierte zum Handelsstart etwas leichter und bewegte sich im Verlauf in einer engen Range um die Nulllinie. Letztlich notierte er nahezu unverändert bei 33.596,87 Punkten. Der NASDAQ Composite startete mit Abgaben. Im Anschluss fand er zeitweise den Weg an seinen Schlusskurs vom Vortag, fiel dann jedoch wieder ins Minus und beendete die Sitzung 0,51 Prozent schwächer bei 10.958,55 Zählern.
Enttäuschende Handelsdaten aus China bremsten die Stimmung: Die chinesischen Im- und Exporte waren im November stark rückläufig und blieben hinter den Erwartungen der Experten zurück.Darüber hinaus belasteten die Inflation sowie die Auswirkungen der Null-COVID-Politik und der angeschlagene Immobilienmarkt in China, wie Analyst Christian Henke von IG Markets gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärte. "Die Wachstumslokomotive China verliert an Dampf", so der Stratege.
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Die Börsen in Fernost wiesen am Mittwoch rote Vorzeichen aus.
In Tokio schloss der Nikkei mit einem Verlust von 0,72 Prozent bei 27.686,40 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite bis Handelsende 0,40 Prozent auf 3.199,62 Einheiten. In Hongkong gab der Hang Seng um 3,22 Prozent auf 18.814,82 Stellen ab.
Die bekannte Kombination aus Zinsängsten und Rezessionssorgen bremste am Mittwoch die asiatischen Börsen. Bereits an der Wall Street hatte diese Kombination am Vorabend für Verkäufe gesorgt, die jedoch in Asien deutlich geringer ausfallen. Die Sorgen über einen wirtschaftlichen Abschwung waren am Vorabend durch entsprechend kritische Äußerungen aus dem Kreise großer US-Banken geschürt worden. Verstärkt wurden diese durch erneute Belege über die wirtschaftliche Schwäche in China bzw. der globalen Konjunktur. Denn die chinesischen Exporte sind im November den zweiten Monat in Folge gefallen - mit zunehmender Dynamik.
"Die zuletzt ermutigenden Signale einer vorsichtigen Lockerung der strikten Corona-Maßnahmen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die chinesische Wirtschaft am Stock geht - ausgebremst durch die noch immer harten Corona-Maßnahmen", sagte ein Händler laut Dow Jones Newswires.
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