Strategien

Mit diesen Tipps kann man sich gegen eine Rezession wappnen - egal in welchem Alter

30.11.23 06:16 Uhr

Rezession: Wie man sich dagegen wappnen kann | finanzen.net

70 Prozent der Amerikaner gehen davon aus, dass es im nächsten Jahr zu einer Rezession kommen wird, die Mehrheit davon ist sicher, dass dies in den nächsten sechs Monaten der Fall sein wird. Doch wie kann man sich auf eine Rezession vorbereiten?

• Altersspezifische Finanzierungspläne regelmäßig auf den Prüfstand stellen
• Rücklagenbildung: Bargeld ist zentral in einer Rezession
• Schutz des Lebensstandards sowie des Portfolios



Aus einer Studie von MagnifyMoney geht hervor, dass sich mehr als zwei Drittel der Amerikaner (68 Prozent) finanziell nicht ausreichend gerüstet für den wirtschaftlichen Abschwung sehen. Die Daten wurden Anfang Juni in einer Online-Umfrage unter 2.082 US-Verbrauchern erfasst. Bei der Befragung fällt auf, dass Frauen sich deutlich unvorbereiteter fühlen als Männer (77 Prozent vs. 57 Prozent) und die Angst bei Babyboomern - also Menschen im Alter von 57 Jahren oder mehr - deutlich geringer ist als bei den jüngeren Generationen.

Annähernd 90 Prozent der Befragten gaben an, bereits Maßnahmen wie Ausgabenkürzungen oder die Einrichtung eines Notgroschens zur Vorbereitung auf eine Rezession getroffen zu haben. Doch welche Maßnahmen sind wirklich sinnvoll?

Strategien zum Umgang mit einer Rezession

In einem Beitrag auf CNBC werden nach Alter gestaffelte strategische Werkzeuge zusammengefasst. Sicherlich bestehen zentrale Unterschiede zwischen den USA und europäischen Ländern - gerade in Bezug auf Arbeitslosen- oder Krankenversicherungen und Immobilienfinanzierung -, die in einer Rezession besonders zum Tragen kommen. Dennoch gibt es Überschneidungen grundsätzlicher strategischer Überlegungen zum Umgang mit einem wirtschaftlichen Abschwung.

Unabhängig vom Alter oder der wirtschaftlichen Situation raten Experten dazu, prinzipiell kein Geld am Markt anzulegen, das in den kommenden fünf Jahren benötigt wird. Die Diversifizierung des Investitions-Portfolios ist ebenfalls in jeder Lebenslage ein guter Rat.

Aufbau eines Finanzierungsplans und Weiterbildung

In den 20er und 30er Jahren empfehlen die Experten zunächst einen Finanzierungsplan für zukünftige Investitionen wie auch für Schulden zu erstellen. Der Finanzierungsplan soll der Absicherung der finanziellen Zukunft dienen und den Aufbau eines Notgroschens sowie einen Plan zu Tilgung eventueller Schulden durch Ausbildung/Studium sowie Eigenheimfinanzierung enthalten.

Zentral in einer Rezession sind Bargeldreserven, es wird daher empfohlen, zehn Prozent des Einkommens auf einem hochverzinslichen Sparkonto anzusparen, sodass die Lebenshaltungskosten drei bis sechs Monate gedeckt werden können. Um die finanziell sichere Zukunft aufzubauen, ist in diesem Alter das Gehalt zentral, daher empfiehlt es sich, sich in allen Bereichen weiterzubilden, um für Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. "Soft Skills" sind als Ergänzung am Arbeitsmarkt ebenso gefragt wie "Hard Skills", das Netzwerken auf Online-Plattformen ist ebenfalls hilfreich.

Absicherung und Überprüfung des Finanzierungsplans

Im Alter von 40 bis 50 Jahren steht die Absicherung des bereits Erreichten im Vordergrund. Außerdem ist in dieser Lebensphase die Verantwortung gegenüber Kindern und Familie besonders hoch. Die besten Verdienstjahre sollten daher einem angemessenen Versicherungsschutz (Eigentum, Leben, Haftpflicht) sowie der Absicherung des Ruhestands gewidmet werden. Dies kann eine Hausrats-, Lebens- oder Haftpflichtversicherung sowie eine private Altersvorsorge betreffen. In der Lebensphase kurz vor dem Ruhestand ist es wichtig, den aufgestellten Finanzplan einem Test zu unterziehen: Reicht das geplante Budget in der eventuell veränderten wirtschaftlichen Situation aus?

Grundsätzliche Überprüfung der Finanzen

Neben den oben genannten Strategien, die auf die einzelnen Lebensphasen zugeschnitten sind, gilt grundsätzlich angesichts steigender Preise für den Lebensunterhalt: Ausgaben senken und Einnahmen optimieren.

Zahlreiche Experten raten zuallererst dazu, regelmäßige Ausgaben zu überprüfen und gegebenenfalls überflüssige Abo-Verträge zu kündigen, Spar-Raten zu senken (oder auszusetzen), Versicherungen zu überprüfen und Verträge zu optimieren. Bei Handy/Internet- und Strom-Verträgen ist das Einsparungspotenzial bei einem Vertragswechsel besonders groß. Auch einmalige oder wiederkehrende Ausgaben gehören auf den Prüfstand.

Auf der Einkommensseite ist zu überlegen, ob ein Nebenjob eine eventuell drohende Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit bereits frühzeitig abfedern könnte. Des Weiteren kann die Beantragung von Zuschüssen auch bei Arbeitnehmern ins Auge gefasst werden. Denn laut verschiedener Studien wird beispielsweise Wohngeld längst nicht von jedem beantragt, der Anspruch darauf hätte.

Die Rücklagenbildung ist unabhängig von einer drohenden Rezession zentral für die wirtschaftliche Unabhängigkeit.

Redaktion finanzen.net

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