US-Zahlungsausfall abgewendet: US-Börsen gehen höher ins Wochenende -- DAX beendet Handel über 16.000-Punkte-Marke -- Telekom-Aktien unter Druck -- Lufthansa, Apple, BioNTech, Boeing, EVOTEC im Fokus
Amazon will Prime-Kunden wohl Mobilfunk anbieten. UBS ist zuversichtlich die Credit Suisse-Übernahme in den kommenden Tagen abschließen zu können. Bundeskartellamt geht möglicher Behinderung von 1&1 durch Vantage Towers nach. Reifenhersteller Goodyear plant Stellenabbau. Ceconomy will profitabler werden. Bank of Japan hat keinen starren Zeitrahmen für die Erreichung ihres Inflationsziels. Lululemon-Ausblick gibt adidas und PUMA Aufwind.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich im Freitagshandel mit Auftrieb.
Der DAX startete fester in die Sitzung und notierte auch im weiteren Verlauf in der Gewinnzone. Er ging 1,25 Prozent höher bei 16.051,23 Punkten ins Wochenende und damit über der psychologisch wichtigen Hürde von 16.000 Zählern.Der TecDAX begann den letzten Handelstag der Woche ebenfalls stärker. Er fiel am Nachmittag jedoch hinter die Nulllinie zurück und ging 0,1 Prozent schwächer bei 3.239,24 Einheiten aus dem Handel.
Zum Ende der Woche konnten Investoren wieder aufatmen, denn der US-Senat hatte am Donnerstag das von US-Präsident Joe Biden unterstütze Gesetz verabschiedet, welches die Schuldenobergrenze von 31,4 Billionen US-Dollar aufhebt. Damit wurde ein historischer und erstmaliger Zahlungsausfall der Vereinigten Staaten abgewendet.
Der US-Arbeitsmarkbericht sorgte indes für einen leichten Dämpfer. "Die wirtschaftliche Stärke ist an sich positiv für Aktien. Allerdings könnte der anhaltend starke Arbeitsmarkt die Fed zu insgesamt mehr Zinsschritten verleiten. Und das würde wiederum Gegenwind für die Aktienmärkte bedeuten", zitiert Dow Jones Newswires den Vermögensverwalter QC Partners.Nach Medienberichten über den Einstieg Amazons ins Mobilfunkgeschäft gerieten am Freitag die Aktien der Deutschen Telekom unter Druck.
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Europas Börsen präsentierten sich am Freitag in Grün.
Der EURO STOXX 50 zeigte sich zur Startglocke höher und konnte seine Gewinne im Anschluss ausbauen. Er beendete den letzten Handelstag der Woche 1,55 Prozent höher bei 4.323,52 Zählern.
Die Börse reagierte positiv darauf, dass nun auch der US-Senat über Nacht der Aussetzung der Schuldenbremse bis Anfang 2025 zugestimmt hat. Obwohl dies größtenteils erwartet wurde, ist damit die Gefahr eines Zahlungsausfalls der USA endgültig gebannt. In Bezug auf die Konjunktur gab es zum Ende der Woche nur sehr wenige wichtige Ereignisse. Der US-Arbeitsmarktbericht, der um 14:30 Uhr veröffentlicht wurde sorgte mit starken Zahlen etwas für Verunsicherung. Denn die Erwartung einer weiteren Zinserhöhung durch die US-Notenbank im Juni war zuvor deutlich gesunken, was auch den Technologieaktien an der Wall Street Auftrieb verlieh. Diese positive Entwicklung wird voraussichtlich auch in Europa anhalten, obwohl damit gerechnet wird, dass die Europäische Zentralbank noch ein bis zwei weitere Zinsschritte unternehmen wird.
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Die US-Börsen präsentierten sich am Freitag mit deutlichen Aufschlägen.
Der Dow Jones Index legte im Sitzungsverlauf sukzessive zu und verbesserte sich um 2,12 Prozent auf 33.762,76 Punkte. Der technologielastige NASDAQ Composite tendierte ebenfalls signifikant bergauf und verteuerte sich um 1,07 Prozent auf 13.240,77 Einheiten.
Die Hoffnung auf eine Zinserhöhungspause im Juni durch die US-Notenbank hat die Anleger an der Wall Street am Freitag weiter in Kauflaune versetzt. Dass der US-Senat das Schuldendrama beendet und den drohenden Zahlungsausfall der Regierung in letzter Minute verhindert hat, wurde wohlwollend zur Kenntnis genommen. Doch hatte der Markt nach dem klaren Votum im Repräsentantenhaus eine Zustimmung des Senats bereits als "sicher" vorausgesetzt. Insofern stützte die Aussetzung der Schuldenobergrenze nur noch sehr verhalten den Aktienmarkt.
Kurzfristig stand aber die Zinsthematik im Blick, und da dürfte der Arbeitsmarktbericht für Mai die Debatte befeuert haben. Denn das US-Jobwachstum hat im Mai die Erwartungen deutlich übertroffen. Die starken Daten erschweren den Kampf der Federal Reserve gegen die hohe Inflation. Die separat erhobene Arbeitslosenquote stieg im Mai allerdings etwas deutlicher als gedacht, offenbar weil die günstigen Jobaussichten mehr Menschen zur Arbeitssuche animieren. Die US-Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat im erwarteten Rahmen, was Inflationssorgen zerstreuen half.
Die Meinungen am Markt zur Relevanz der Daten gingen auseinander: Denn zuletzt hatten überzeugende Arbeitsmarktdaten wie die offenen Stellen kaum Einfluss auf die Zinserwartungen. Diese wurden vielmehr geprägt von schwachen Daten, die das Bild einer sich langsam immer weiter eintrübenden Konjunkturlage zeichneten - trotz eines unverändert engen Arbeitsmarktes. Am Freitag preiste der Zinsterminmarkt eine Zinserhöhung im Juni von 25 Basispunkten nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 28 Prozent ein. Das waren nur ein paar Punkte mehr als vor den Daten.
"Die Fed sendet eindeutig die Botschaft aus, dass sie eine Zinserhöhung nicht mehr für dringlich hält, während sie gleichzeitig Anleger wissen lässt, dass ihre Aufgabe der Inflationsbekämpfung noch nicht erledigt ist", sagte Analystin Ipek Ozkardeskaya von Swissquote Bank. Die Fed steuere so die Markterwartungen. Es werde kurzfristig keine Zinserhöhungen geben, gleichzeitig wolle die Fed die Marktbedingungen aber nicht durch übermäßig taubenhafte Spekulationen nachhaltig beeinflussen.
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In Asien zeigte sich der Aktienmarkt vor dem Wochenende fester.
Der japanische Leitindex Nikkei sprang letztlich um 1,21 Prozent auf 31.524,22 Zähler an.
Auf dem chinesischen Festland zeigte sich der Shanghai Composite 0,79 Prozent zu Handelsschluss fester bei 3.230,07 Punkten. Der Hang Seng stieg schließlich um 4,02 Prozent auf 18.949,94 Einheiten.
Die Aktienmärkte in Asien legten am Freitag zu. Vor allem von der Wall Street kamen positive Vorgaben, wobei die Technologiewerte am meisten überzeugten. Außerdem gab die Hoffnung über eine Pause der Zinserhöhung der Fed der Wall Street weiteren Auftrieb. Der asiatische Markt wurde zudem dadurch gestützt, dass auch der US-Senat den Gesetzentwurf zur Aussetzung der US-Schuldenobergrenze abgesegnet hat. Ein möglicher Zahlungsausfall der USA, der weitreichende wirtschaftliche Folgen gehabt hätte, wurde damit abgewendet.
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