Google, Amazon, Apple oder Meta: Welches Unternehmen hat im Rennen um den besten KI-Assistenten die Nase vorn?
Die Analysten von Morgan Stanley haben Amazon, Apple, Google und Meta unter die Lupe genommen, um zu beurteilen, welches Big-Tech-Unternehmen das Rennen bei KI-Assistenzsystemen gewinnen könnte.
Werte in diesem Artikel
• Rennen um KI-Assistenzsysteme erfordert Zusammenspiel dreier Faktoren
• Meta und Amazon wegen fehlender Hardware abgeschlagen
• Apple mit Fragezeichen, Google punktet
In KI-Assistenzsystemen sehen die Analysten von Morgan Stanley eine "6-Billionen-Dollar-Chance", zitiert MarketWatch aus einer Mitteilung des Analystenhauses.
Alle vier Big-Tech-Aktien haben in diesem Jahr bereits vom KI-Boom profitiert und konnten klare Kursgewinne verzeichnen: Amazon-Aktien konnten seit Jahresbeginn um 43,55 Prozent steigen, Apple-Aktien haben sich derweil um 36,42 Prozent verteuert, die Anteilscheine von Google-Mutter Alphabet haben währenddessen um 39,04 Prozent zugelegt, und Meta-Aktionäre konnten sich über Gewinne von 119,98 Prozent seit Anfang des Jahres freuen. Verglichen mit den deutlichen Kursgewinnen der Tech-Werte, hat der S&P 500 seit Jahresbeginn lediglich um 8,86 Prozent zugelegt (Stand 31.05.2023).
"Wir sehen Transformationsmodelle und große Sprachmodelle (LLMs), die zur Entwicklung von KI-Assistenten der nächsten Generation mit verbesserter Personalisierung, erweiterten Anwendungsfällen (interaktive Suche und branchenübergreifendes Online-Shopping mit Follow-ups, verbesserte Personalisierung und Empfehlungen, Kalendermanagement/Planung, automatisierte Aktionen/Aufgabenerledigung, Überwachung der Gesundheit und der Finanzen, verbesserte Bildung/Nachhilfe und mehr) und höherem Verbrauchernutzen führen", führen die Experten in ihrer Mitteilung aus.
Um zu beurteilen, wie die Chancen der Wettbewerber stehen, seien drei Faktoren zentral: Eigene Hardware, proprietäre Daten und KI-Investitionen/Fähigkeiten. Im Einzelnen bewerten die Morgan Stanley-Analysten die Aussichten der Tech-Unternehmen im Bereich der KI-Assistenzsystem wie folgt:
Amazon: Knackpunkt Hardware
Nach Einschätzung der Morgan Stanley-Analysten verfügt Amazon als weltweit agierender Online-Versandhändler zwar über die größten Datensätze zu Endkunden, kann aber im Bereich der Hardware nicht mit den Konkurrenten mithalten. Die KI-Fähigkeiten beurteilen die Analysten als fortgeschritten.
Apples KI-Anwendungen noch mit Fragezeichen
An Apples KI-Fähigkeiten setzen die Analysten ein Fragezeichen, denn es sei zu wenig über die konkreten Pläne des Unternehmens bekannt: "Es wurde wenig darüber gesagt, ob Apple seine eigenen LLMs entwickelt oder sich für eine Partnerschaft mit einem Open-Source-Anbieter wie StabilityAI entscheidet", so die Einschätzung. Nichtsdestotrotz trauen die Morgan Stanley-Experten dem iKonzern zu, "einen weitreichenden persönlichen KI-Assistenten" zu entwickeln, zumal Apple in Sachen Hardware und Nutzerdaten mit rund zwei Milliarden Geräten und dem Sprachassistenten Siri ganz vorne mitspielt.
Meta punktet bei Nutzerreichweite
Ähnlich wie bei Amazon, fehle dem Facebook-Mutterkonzern die Hardware, resümieren die Analysten. Allerdings verfüge der Social-Media-Gigant über eine enorme Reichweite von rund drei Milliarden Nutzern täglich auf seinen Plattformen Facebook und Instagram sowie der Kommunikations-App WhatsApp. Die KI-Expertise wird daher ebenfalls als hoch eingeschätzt.
Google: Beste Positionierung in allen Bereichen
Das Unternehmen, das in allen Kategorien bei den Morgan Stanley-Analysten punkten kann, ist Google. Der Branchengigant kann sich in den Kategorien Daten und Hardware mit seinen rund drei Milliarden Nutzern sowie über 2,6 Milliarden Android- und anderen Geräten deutlich von der Konkurrenz absetzen. In zahlreichen Bereichen ist Google weltweit führend, so etwa mit YouTube, Google Maps oder Gmail. Zusätzlich verfüge Google dank seiner KI-Entwickler-Tools über ein großes Partner- und Entwickler-Netzwerk, auf dem das Unternehmen weiter aufbauen kann. Gleichzeitig könne das Unternehmen bereits bestehende, multimodale Modelle differenzieren und als Grundlage für den Aufbau von Assistenzsystemen nutzen.
Unterbewertete Mega-Cap-Tech-Aktien
In einer weiteren Mitteilung an die Aktionäre des Analystenhauses Morgan Stanley Ende Mai heißt es laut investing.com, die Mega-Cap-Technologieunternehmen Apple, Amazon und Google seien im ersten Quartal des Jahres 2023 deutlich unterbewertet. "Während die Mega-Cap-Technologiewerte (Apple, Amazon, Google, Meta & Microsoft) im Vergleich zu ihrer S&P-Gewichtung weiterhin unterbewertet blieben, vergrößerte sich die Unterbewertungslücke zum Ende des 1Q23 auf 83 Basispunkte im Vergleich zu -49 Basispunkten im 4Q22, was die erste Verkleinerung dieser Lücke seit fünf Quartalen darstellt", schreiben sie. Dies sei erstmals seit fünf Quartalen wieder der Fall.
Redaktion finanzen.net
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