thyssenkrupp-Aktie stärker: thyssenkrupp Marine Systems gründet zivilen Anbieter Nxtgen - IG Metall ruft zur Demo bei Thyssen-Stahl auf
thyssenkrupp Marine Systems will gezielt in den wachsenden Markt für zivile martime Lösungen zum Schutz kritischer Infrastrukturen, zur Entsorgung von Altlasten oder zur Seevermessung einsteigen.
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Dazu wurde eine Geschäftseinheit mit dem Namen Nxtgen Engineering gegründet, teilte die Marinetechnik-Sparte des Ruhrkonzerns in Kiel mit. Nxtgen werde in Kürze als eigenständige Gesellschaft ausgegründet. Neue Hightech-Lösungen sollen hier "agil und anwenderorientiert entwickelt werden".
"Eines der Projekte, die wir weiter vorantreiben, ist das Konzept zur industriellen Räumung und Entsorgung von Altlasten im Meer", sagte Nxtgen-Leiterin Lisa Thormann. Das Konzept umfasst die gesamte Prozesskette von der Detektion bis zur Entsorgung. Dabei setzt Nxtgen auf lokale mittelständische Partner. Hier ist offenbar schon bald mit Geschäft zu rechnen: "Gemeinsam setzen wir auf eine baldige Beauftragung", erklärte Thormann.
Zur Produktpalette sollen unbemannte Unterwasserfahrzeuge, Plattformen für die Kampfmittelbeseitigung und Offshore-Konverterplattformen gehören.
IG Metall ruft zur Demo bei Thyssen-Stahl auf - Habeck eingeladen
Die IG Metall erhöht im Streit um die fehlende Förderzusage für den Bau einer klimafreundlichen Anlage bei Thyssenkrupp den Druck auf Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.
"Liefern Sie, Herr Habeck" - unter diesem Titel rief die Gewerkschaft in einem am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Flyer die Stahlkocher für den 14. Juni zu einer Demonstration vor dem Verwaltungsgebäude von Thyssenkrupp Steel Europe in Duisburg auf. Auch Habeck sei eingeladen. "Wir werden zeigen: So kann man mit uns nicht umgehen", sagte Stahlbetriebsratschef Tekin Nasikkol. Der Minister erwäge eine Kürzung der Förderzusage, wodurch das ganze Projekt kippen könne, erklärte die Gewerkschaft.
Vom Bundeswirtschaftsministerium war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Das Ministerium hatte in den vergangenen Wochen unter anderem darauf verwiesen, dass zunächst die EU-Kommission Grünes Licht geben müsse.
Im Gegensatz zum niedersächsischen Konkurrenten Salzgitter fehlt Thyssenkrupp Steel Europe bislang eine konkrete Förderzusage über die Beteiligung des Bundes an dem Bau einer so genannten Direktreduktionsanlage. Thyssenkrupp will die Anlage Ende 2026 für eine klimafreundliche Produktion von jährlich 2,5 Millionen Tonnen Stahl in Betrieb nehmen.
Die Kosten beziffert das Unternehmen auf über zwei Milliarden Euro. Der Konzern hat angekündigt, sich mit einem nicht genannten Betrag zu beteiligen - unter dem Vorbehalt einer Förderung durch die öffentliche Hand. Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Anteil von Thyssenkrupp um einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Eine feste Zusage von bis zu 700 Millionen Euro hat bereits die nordrhein-westfälische Landesregierung gegeben. In Unternehmenskreisen besteht die Hoffnung, dass der Bund sich mit mindestens einer Milliarde Euro beteiligt.
Insidern zufolge wird sich der Aufsichtsrat des Konzerns womöglich am 23. Juni erneut mit dem Thema beschäftigen. "Die Stimmung dort ist brenzlig", zitiert der Flyer das Vorstandsmitglied der IG Metall, Jürgen Kerner, der auch Vizechef des Kontrollgremiums ist. Auf der Arbeitgeberseite seien nicht alle Aufsichtsratsmitglieder von der Investition überzeugt. Eine Kürzung der Staatshilfe könne den Bau der Anlage platzen lassen. Im XETRA-Handel legte die thyssenkrupp-Aktie schlussendlich 5,22 Prozent auf 6,82 Euro zu.
FRANKFURT (Dow Jones) / Düsseldorf (Reuters)
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