Zinsängste belasten: US-Börsen schließen schwächer -- DAX geht mit Verlusten ins Wochenende -- Siemens Energy zieht Ergebnisprognose zurück -- Virgin Galactic, LANXESS, Allianz, Apple im Fokus
Milliardär könnte offenbar bei thyssenkrupp Steel einsteigen. Jefferies-Experte blickt gelassen auf Nordex. Meta verbannt in Kanada Nachrichteninhalte von Facebook und Instagram. MTU erhält bei Pariser Airshow Aufträge in Milliardenhöhe. Rheinmetall will im Sommer weitere Marder-Schützenpanzer an die Ukraine liefern. Hoher Kostendruck sorgt bei Horbach für Gewinneinbruch. Canopy Growth präsentiert enttäuschende Bilanz.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Freitag auf Talfahrt begeben.
Der DAX startete schon im Minus und konnte sich auch im weiteren Tagesverlauf nicht aus der Verlustzone herauskämpfen. Schließlich beendete der deutsche Leitindex den letzten Handelstag der Woche 0,99 Prozent tiefer bei 15.829,94 Punkten.
Der TecDAX startete kaum bewegt in den Freitag, folgte jedoch der Tendenz des DAX und notierte letztlich ebenfalls 0,3 Prozent niedriger bei 3.152,64 Zählern.
Zum Wochenausklang waren weitere Verluste am deutschen Aktienmarkt zu sehen, da der Ausblick auf weltweit weiter steigende Zinsen die Stimmung der Anleger drückte. So hatte Fed-Chef Jerome Powell in dieser Woche Signale dafür gegeben, dass die US-Notenbank die Zügel nach der aktuellen Zinspause weiter anziehen wird. Leitzinsanhebungen in Großbritannien und Norwegen fielen indes höher aus als erwartet. Auch in Japan könnte ein Umdenken bei der bisher lockeren Geldpolitik stattfinden, nachdem Inflationsdaten am Freitag höher ausfielen als gedacht.
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Die europäischen Börsen zeigten sich am Freitag schwächer.
Der EURO STOXX 50 gab zu Handelsbeginn nach und zeigte sich auch im weiteren Tagesverlauf mit Verlusten. Sein Schlussstand: 4.271,61 Punkte (-0,76 Prozent).
Zinssorgen belasteten die Kurse an den europäischen Handelsplätzen am Freitag weiter. Neue Impulse kamen von Konjunkturdaten. So standen in der Eurozone und den USA die Einkaufsmanagerindizes von S&P Global auf dem Programm. In der Eurozone zeigte der Index für Juni nahezu eine Stagnation. Die Aktivität in der US-Wirtschaft hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im Juni verlangsamt.
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Die US-Börsen zeigten sich am letzten Handelstag der Woche schwächer.
Der Dow Jones Index rutschte nach Handelsstart sukzessive ins Minus und beendete die Sitzung 0,65 Prozent tiefer auf 33.727,43 Zählern.
Der technologielastige NASDAQ Composite war etwas stärkerem Verkaufsdruck ausgesetzt und verlor 1,01 Prozent und schloss auf 13.492,52 Punkten.
Konjunkturseitig hat sich die US-Wirtschaft im Juni verlangsamt. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 53,0 von 54,3 Punkten im Vormonat. Während es im verarbeitenden Gewerbe schlechter als von Ökonomen erwartet lief, hat sich die Situation im Dienstleistungssektor etwas verbessert.
Ölpreise geben leicht nach - Dollar legt zu
Die Ölpreise zeigten sich mit leichten Abgaben, auf Wochensicht verbuchten sich aber deutlichere Verluste. Marktteilnehmer verwiesen auf die Erwartung weiterer Zinsanhebungen der Notenbanken, die am Markt Konjunktur- und Nachfragesorgen schürten. Die Preise für die Sorten WTI und Brent gaben um bis zu 0,3 Prozent nach.
Die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen in den USA trieb auch den Dollar erneut an. Der Dollar-Index stieg deutlich um 0,5 Prozent. Der Euro fiel dagegen im Verlauf auf ein Wochentief, nachdem die Einkaufsmanagerindizes für Juni aus der Eurozone auf breiter Front schwächer als erwartet ausgefallen waren. "Das Risiko eines stärkeren wirtschaftlichen Abschwungs ist für Europa größer als für die USA, so dass der Dollar kurzfristig gestützt bleiben dürfte", so Edward Moya, Senior Market Analyst bei Oanda.
Am Anleihemarkt legten die Notierungen etwas zu, die Renditen gaben ihre Vortagesgewinne überwiegend wieder ab. Die Renditen sinken, da die Zentralbanken weltweit eine aggressivere Rhetorik im Kampf gegen die Inflation an den Tag legen. Am Markt schüre dies Rezessionssorgen, was die Anleger zu Anleihen hinziehe, hieß es. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sank um 5,6 Basispunkte auf 3,74 Prozent.
Der Goldpreis profitierte etwas von den wieder sinkenden Marktzinsen. Der Preis für die Feinunze des Edelmetalls erhöht sich leicht um 0,3 Prozent.
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Zum Wochenausklang ging es an den wichtigsten asiatischen Handelsplätzen bergab, in Shanghai ruhte der Handel feiertagsbedingt weiter.
Der japanische Leitindex Nikkei schloss mit einem kräftigen Verlust von 1,45 Prozent bei 32.781,54 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland blieb die Börse auch am Freitag aufgrund eines Feiertags geschlossen. Der Shanghai Composite verharrte daher weiter auf seinem Schlusstand von Mittwoch bei 3.197,90 Einheiten (-1,31 Prozent). In Hongkong wurde hingegen wieder gehandelt. Der Hang Seng sackte bis zum Handelsende um 1,71 Prozent auf 18.889,97 Zähler ab.
Auch vor dem Wochenende blieb die Stimmung der asiatischen Anleger angeschlagen. Marktbeobachter verwiesen laut Dow Jones Newswires auf wachsende Konjunkturängste, vor allem mit Blick auf China, wo sich die Erwartungen an eine schnelle wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Pandemie bisher nicht erfüllt haben.
Auch in Japan herrschten Konjunktursorgen: "Die heute von der Jibun Bank veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes zeigen Abwärtsrisiken für das Wachstum", sagte IG-Marktanalyst Yeap Jun Rong laut Dow Jones Newswires. Zudem belasteten Spekulationen, dass die ultralockere Geldpolitik der Bank of Japan bald enden könnte, nachdem die Verbraucherpreisinflation im Mai etwas mehr zunahm als erwartet. Insgesamt lag sie aber immer noch auf einem relativ niedrigen Niveau.
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