IPO am 7. Juli

nucera-Aktie kommt: thyssen-Tochter nucera bei Börsengang mit tieferer Bewertung als gedacht - thyssenkrupp-Aktie dennoch in Grün

23.06.23 17:57 Uhr

nucera-Aktie kommt: thyssen-Tochter nucera bei Börsengang mit tieferer Bewertung als gedacht - thyssenkrupp-Aktie dennoch in Grün | finanzen.net

thyssenkrupp verkauft die Aktien ihrer Wasserstoff-Tochter thyssenkrupp nucera bei deren Börsengang billiger als erwartet.

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Die bis zu 30,3 Millionen Aktien sollen zu einem Preis zwischen 19 und 21,50 Euro angeboten werden, wie die thyssenkrupp-Tochter am Freitag mitteilte. Das entspricht einem Börsenwert zwischen 2,4 und 2,7 Milliarden Euro. Zuletzt war eine Bewertung von mehr als drei Milliarden Euro erwartet worden. Die Emission bringt nucera damit zwischen 500 und 566 Millionen Euro, thyssenkrupp und der italienische Miteigentümer De Nora begnügen sich mit 75 bis 85 Millionen Euro, wenn die Nachfrage groß genug ist. Knapp ein Viertel der nucera-Aktien wäre damit in den Händen neuer Aktionäre.

Die Papiere können von Montag an bis zum 5. Juli gezeichnet werden, am 7. Juli soll das Unternehmen dann sein Debüt an der Frankfurter Börse feiern. "Wir sind auf Kurs und glauben, dass thyssenkrupp nucera mit seinem attraktiven Geschäftsmodell und seiner Technologie zur Herstellung von grünem Wasserstoff in großem Maßstab für den Börsengang bereit ist", sagte nucera-Chef Werner Ponikwar. Den Erlös will das Unternehmen in das Elektrolyse-Geschäft stecken.

Der Börsengang ist der erste in Deutschland seit fast einem halben Jahr. Starke Schwankungen an den Börsen und unsichere Konjunkturaussichten hatten viele Börsenkandidaten verunsichert. Um die Emission abzusichern, hat nucera zwei Ankeraktionäre gewonnen: Die Fonds-Tochter von BNP Paribas und der saudi-arabische Staatsfonds PIF haben sich vorab verpflichtet, nucera-Aktien zu zeichnen. Eine Tochter des Public Investment Fund (PIF) will allein fast ein Viertel der angebotenen Aktien kaufen und käme damit auf sechs Prozent auf nucera, BNP Paribas Asset Management will bis zu 85 Millionen Euro beisteuern.

Organisiert wird der Börsengang von der Citigroup und der Deutschen Bank.

Thyssen-Anteil bei Nucera könnte bei IPO auf 50,2 Prozent sinken

Der Anteil von Thyssenkrupp an der Wasserstofftochter Nucera würde bis auf 50,2 Prozent verwässert, sollte es gelingen, neben den rund 26,3 Millionen neuen Aktien aus einer Kapitalerhöhung der Gesellschaft auch die insgesamt knapp 4 Millionen Aktien aus dem Bestand der bisherigen beiden Eigentümer zu platzieren, die als Mehrzuteilung vorgesehen sind. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Börsenprospekt der Gesellschaft hervor.

Der Essener Ruhrkonzern hat erklärt, die Mehrheit an dem Hersteller von Wasserelektrolyseanlagen aus Dortmund behalten zu wollen. Derzeit kontrolliert er 66 Prozent der Anteile an Nucera, während die übrigen 34 Prozent beim italienischen Partner, dem Elektroden-Hersteller De Nora liegen. Der Anteil von De Nora würde bei vollständiger Platzierung laut Prospekt auf 25,6 Prozent sinken.

Da der Saudische Staatsfonds PIF sich als Cornerstone Investor vorab verpflichtet hat, 6 Prozent der Aktien zu übernehmen, befänden sich bei vollständiger Angebotsplatzierung 18 Prozent der Nucera-Aktien in Streubesitz.

Am Montag beginnt die Zeichnungsfrist und läuft bis einschließlich 5. Juli. Angeboten werden die Aktien zwischen 19 und 21,50 Euro. Bei einer Zuteilung in der Mitte der Spanne flössen dem Unternehmen netto knapp 517 Millionen Euro zu. Erster Handelstag in Frankfurt soll der 7. Juli sein.

Für die Aktie der nucera-Mutter thyssenkrupp geht es am Freitag via XETRA letztlich um 2,22 Prozent aufwärts auf 7,00 Euro.

München (Reuters) / FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquellen: tap trofsnag / Shutterstock.com, thyssenkrupp AG

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