Börse Frankfurt in den Fängen von Zinssorgen: Leitindex knickt letztlich erneut ein - Rekordsturz bei DAX-Aktie
Am Ende einer bislang schwachen Woche drückten die Aussichten auf weltweit steigende Zinsen den DAX am Freitag weiter nach unten.
An der Frankfurter Börse zeigte sich der DAX bereits zu Beginn des letzten Handelstages der Woche 0,78 Prozent schwächer bei 15.862,79 Punkten. Zum Handelsschluss ging es letztlich 0,99 Prozent auf 15.829,94 Zähler abwärts.
Nach seinem Rekordhoch vor einer Woche bei 16.427 Punkten war der DAX am Vortag erstmals wieder unter die runde 16.000er-Marke gerutscht und bis zum Sitzungsende darunter geblieben. Charttechnik-Experten sehen noch keine allzu große Gefahr, Unterstützungen für den DAX lägen noch etwas tiefer, so der Tenor. Auf Wochensicht ist die Bilanz für den Leitindex jedoch trüb mit einem Minus von drei Prozent.
Gewinnwarnungen und Zinssorgen drücken Sentiment
Gründe für die Schwäche waren neben einigen Gewinnwarnungen von Unternehmen vor allem die aufgeflammten Zinssorgen, nachdem die US-Notenbank Fed Signale gegeben hatte für weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr und Notenbanken in Europa wie die Bank of England und die norwegische Zentralbank den Leitzins stärker als erwartet angehoben hatten.
Rekordsturz bei Aktien von Siemens Energy
Nach der Streichung der Jahresprognose brachen die Aktien des Energietechnik-Konzerns Siemens Energy letztlich um 37,34 Prozent auf 14,65 Euro ein - nach Reuters-Berechnungen der drittgrößte Tagesverlust eines DAX-Unternehmens überhaupt. 6,3 Milliarden Euro an Börsenwert wurden dadurch vernichtet.
Inflationsdaten aus Japan
Am Freitag belasteten zudem Inflationsdaten aus Japan. Die Teuerung fiel in Japan höher aus als gedacht, sodass Marktteilnehmer nun auch bei der bisher sehr expansiven japanischen Zentralbank vermehrt ein Umdenken befürchten.
Steigen die Kapitalmarktzinsen, kann dies negative Auswirkungen auf Aktien haben, weil Anleger mit sicheren Anlagen wieder mehr Rendite einfahren und daher riskantere Investitionen umgehen können.
Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus Europa trugen zum trüben Konjunkturbild bei. So hat sich die Unternehmensstimmung im Euroraum im Juni deutlicher als erwartet verschlechtert, wie der Einkaufsmanagerindex von S&P Global belegt. In Großbritannien sieht die Entwicklung nicht besser aus.<ü>
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX /Reuters
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