Greenback im Blick

Wells Fargo sieht keine Dollar-Schwäche für 2023

23.06.23 23:07 Uhr

Wells Fargo sieht keine Dollar-Schwäche für 2023 | finanzen.net

Der US-Dollar hat schwierige Monate hinter sich. Hohe Inflationsraten und die Hoffnung auf sinkende Zinsen haben den Greenback zeitweise unter Druck gesetzt, sogar der Status als Weltleitwährung wurde diskutiert. Experten von Wells Fargo analysieren, wie die Aussichten für den Rest des Jahres sind.

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• Dollar mit turbulenten Monaten
• Bankenkrise und Streit um Schuldenobergrenze als Preistreiber
• Wells Fargo-Analyst sieht 2023 keine Dollar-Schwäche

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Marktentwicklungen haben dem Greenback jüngst zu einem Comeback verholfen. Getrieben wurde der US-Dollar dabei von der Sorge um "finanzielle Instabilität", wie aus einer Analyse des Wells Fargo Investment Institute hervor geht. Doch auch wenn diese Sorgen jüngst an Relevanz verloren haben, dürfte sich die Dollar-Stärke weiter fortsetzen, so Peter Wilson, der als Global Fixed Income Stratege bei dem Finanzhaus beschäftigt ist.

Absicherungen gegen Zinssenkungsrisiken lassen nach

Noch zum Jahresstart hätten sich Markteilnehmer gegen das "nicht zu vernachlässigende Risiko absichern müssen, dass etwas kaputt geht - also einen finanziellen Schock, der so groß ist, dass er die Fed zu mehreren Zinssenkungen zwingt", schreibt Wilson in einem Beitrag. Dies erkläre das Mysterium, warum der Fed-Funds-Futures-Markt zu Beginn diesen Jahres dramatische Zinssenkungen einpreiste, obwohl die Fed immer wieder "das Gegenteil" verkündete.

Zuletzt hatten Marktentwicklungen aber für einen Erholungskurs beim US-Dollar gesorgt: Deutlich gestiegen war der Greenback bereits 2022, als die Fed begann, die Leitzinsen deutlich anzuheben, später im Zusammenhang mit der regionalen Bankenkrise im März und dann abermals mit Sorgen um einen möglichen Zahlungsausfall der USA im Rahmen des Streits um eine Anhebung der Schuldenobergrenze im Mai.

Wilson erklärte in seiner Analyse, dass viele Marktteilnehmer und Devisenanleger offenbar nun aber nicht mehr davon ausgingen, dass die Fed die Leitzinsen alsbald senken wird, was den Greenback wiederum schwächen würde.
Dass sich Anleger zunehmend weniger gegen das Risiko von Zinssenkungen absichern würden, sei ein Hinweis darauf, dass "der Markt wahrscheinlich (wie wir) davon aus[geht], dass die Fed die Zinsen bis 2024 auf ihrem Höchstniveau belassen wird".

Dollar-Stärke bis 2024

Da diese akuten Risiken nun am Markt vorerst keine Rolle mehr spielen, sei der Dollar wieder "in die obere Hälfte seiner Handelsspanne für 2023" gestiegen. Der Terminmarkt preise nun weniger als eine Kürzung um 25 Basispunkte ein.

Wilson und sein Team gehen davon aus, dass die Fed die Zinsen in diesem Jahr mindestens noch einmal anheben werde, bis 2024 blieben die Leitzinsen seiner Einschätzung nach dann auf ihrem Höchstniveau. Infolgedessen werde auch der US-Dollar seine höhere Handelsspanne verteidigen, erst im kommenden Jahr sei mit einer "deutlicheren Abwertung" des Greenback zu rechnen.

Dabei geht das Strategieteam von Wells Fargo auch davon aus, dass die US-Wirtschaft keine sanfte Landung hinlegen werde. Bevor die Inflation unter Kontrolle sei, werde es zu einer Rezession kommen, so die Experten in ihrer Analyse.

Redaktion finanzen.net

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