Fed erhöht Zinsen um 0,75 Prozent: Wall Street bricht in letzter Handelsstunde ein -- DAX schließt fester -- Bund übernimmt 99 Prozent der Anteile an Uniper -- Google, Aurora Cannabis, Cisco im Fokus
Verfallsdatum von 4,6 Millionen Impfstoffdosen von Moderna und Novavax abgelaufen. Strafprozess gegen Ex-Wirecard-Chef Braun soll in Kürze beginnen. HeidelbergCement präsentiert sich künftig als Heidelberg Materials. Novartis zieht wegen Patent für Gilenya vor Obersten US-Gerichtshof. Schneider Electric legt Übernahmeangebot für AVEVA vor. Bulgarien verzichtet auf neuen Vertrag mit GAZPROM.
Marktentwicklung
Die deutschen Anleger wagten sich zur Wochenmitte im Handelsverlauf vermehrt aus der Deckung.
Der DAX fiel zum Start noch recht deutlich. Anschließend konnte er seine Verluste jedoch abbauen und drehte ins Plus. Letztlich beliefen sich die Gewinne auf 0,76 Prozent (Schlussstand: 12.766,82 Punkte). Der TecDAX eröffnete ebenfalls tiefer, konnte aber schrittweise Boden gutmachen und sprang dann über die Nulllinie. Er ging letztlich 1,0 Prozent fester bei 2.805,43 Einheiten aus dem Handel.
Am Mittwoch stieg der DAX zwar, aber insgesamt hielten sich die deutschen Anleger vor dem Fed-Leitzinsentscheid am Abend zurück. Es wird erwartet, dass die US-Notenbank den Leitzins kräftig erhöhen wird. Auch die EZB hat bereits eine weitere Zinserhöhung in Aussicht gestellt.
Für Verunsicherung unter den Anlegern sorgte außerdem auch die Teilmobilmachung der russischen Streitkräfte im Ukraine-Krieg. Angeblich sollen bis zu 300.000 Reservisten für den Kampf gegen die Ukraine mobilisiert werden.
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Die europäischen Aktienmärkte schlossen den Mittwochshandel oberhalb der Nulllinie ab.
Der EURO STOXX 50 gab zum Start nach, konnte dann aber in die Gewinnzone vorstoßen. In dieser beendete der Index auch den Handelstag: Er verabschiedete sich 0,71 Prozent fester bei 3.491,87 Punkten in den Feierabend.
Am Mittwoch wartete alles auf den Leitzinsentscheid der US-Notenbank Fed. "Der Oktober-Fed-Funds-Future handelt derzeit um 3,125 Prozent und impliziert damit (bei einem Fed-Funds-Satz von 2,33 Prozent), dass sich der Markt ziemlich sicher ist, dass die Fed heute den Zielkorridor für den Fed-Funds-Satz um 75 Basispunkte anhebt", so die Experten der Commerzbank laut dpa-AFX. Ein 100-Basispunkte-Schritt sei eher eine hypothetische Alternative als ein wirklich als realistisch angesehenes Szenario.
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Die US-Börsen zogen nach dem Fed-Zinsentscheid zunächst an, knickten dann aber ein und gingen deutlich tiefer aus dem Handel.
Der Dow Jones eröffnete ebenso wie der NASDAQ Composite fester. Beide Indizes konnten nach dem Zinsentscheid weiter in die Gewinnzone vorrücken. Dieser Ausflug fand in der letzten Handelsstunde jedoch ein jähes Ende: Bis Handelsschluss tauchten die US-Börsen noch tief in die Verlustzone ab. Beim Dow Jones beliefen sich die Verluste letztlich auf 1,70 Prozent (Schlussstand: 30.183,78 Zähler). Der NASDAQ Composite sank letztlich um 1,79 Prozent auf 11.220,19 Einheiten.
Die Fed verkündete eine Leitzinserhöhung um 75 Basispunkte. Damit erhielt die weitverbreitete Angst der Investoren, dass die aggressive Inflationsbekämpfung der Fed die US-Wirtschaft in eine Rezession stoßen könnte, erneut einen Auftrieb. Die Anleger reagierten sichtlich verschnupft auf die Rede von Jerome Powell, der betonte, dass die Fed auf längere Sicht nicht vom restriktiven Zinsniveau abrücken werde. Vielmehr werde die US-Notenbank weiterhin zügig die Leitzinsen anheben.
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Die wichtigsten asiatischen Indizes erlitten zur Wochenmitte Verluste.
Der japanische Leitindex Nikkei schloss 1,36 Prozent schwächer bei 27.313,13 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland ging der Shanghai Composite mit einem Verlust von 0,17 Prozent auf 3.117,18 Zähler aus der Sitzung. In Hongkong gab der Hang Seng bis zur Schlussglocke um 1,79 Prozent auf 18.444,62 Einheiten nach.
Vor dem Leitzinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwochabend wagten sich die asiatischen Anleger nicht aus der Deckung. Eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte gilt als sicher, es könnte aber auch zu einem größeren Zinsschritt kommen. Bis die Entscheidung am Abend - lange nach Handelsschluss in Fernost - fällt, setzten die Marktteilnehmer in Asien auf Risikovermeidung.
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