CS-Notübernahme zeigt Wirkung: Dow letztlich stärker -- DAX schließt deutlich fester -- UBS übernimmt Credit Suisse -- Rheinmetall steigt in DAX auf -- Varta, Bayer im Fokus
Amazon streicht 9.000 weitere Stellen. EZB und weitere Notenbanken stocken Schlagzahl zur Versorgung mit Dollar-Liquidität auf. Vorarbeiten für RWE-LNG-Terminals vor Rügen laufen an. Gericht friert VW-Vermögen in Russland ein. Ehemaliger US-Präsident Trump meldet sich bei Facebook zu Wort. Commerzbank offenbar nicht in AT1-Exposure bei Credit Suisse investiert.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt erholte sich am Montag.
Der DAX drehte nach einem negativen Start ins Plus und schloss mit einem kräftigen Zuwachs von 1,12 Prozent bei 14.933,38 Zählern. Auch der TecDAX hatte schwächer eröffnet, schaffte es anschließend jedoch nicht in die Gewinnzone. Stattdessen beendete er den Handelstag 0,15 Prozent schwächer bei 3.221,35 Punkten.
Am deutschen Aktienmarkt haben sich die starken Kursschwankungen angesichts der Turbulenzen im Bankensektor weiter fortgesetzt. Die von der Politik und den Währungshütern beabsichtigte Beruhigung der Finanzmärkte durch die Not-Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse (CS) setzte sich schließlich mit etwas Verzögerung durch. Zunächst war der deutsche Leitindex nämlich angesichts der Übernahme der Schweizer Großbank durch die heimische Konkurrentin UBS mit Abschlägen von in der Spitze mehr als zwei Prozent auf ein weiteres Tief seit Januar gefallen.
Analyst Clemens Bundschuh von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) erklärte, das Bankenbeben sei noch nicht vorbei, es bleibe aber beherrschbar. Die Notenbanken nähmen die Bankenkrise ernst, wie die jüngsten Maßnahmen zur Liquiditätsversorgung des Finanzsystems zeigten.
Mit milliardenschwerer Unterstützung der Schweiz und der dortigen Notenbank wurde am Wochenende die Übernahme der Schweizer Großbank durch die heimische Konkurrentin UBS beschlossen. Zudem erhöhten sechs große Notenbanken, darunter die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB), ihre Schlagzahl zur Versorgung des Finanzsystems mit Dollar-Liquidität.
Die Bankenaufseher der Europäischen Union bekräftigten unterdessen zu Wochenbeginn die Stabilität und Widerstandsfähigkeit der Banken in Europa - das half dem Markt im Verlauf auf die Sprünge. Die Experten der DZ Bank rechnen jedoch damit, dass angesichts der Unsicherheit über die Lage kleinerer Regionalbanken in den USA die Nervosität aber weiter hoch bleiben dürfte.
Nun wird mit besonderer Spannung die Leitzinsentscheidung der US-Notenbank an diesem Mittwoch erwartet. Fed-Chef Jerome Powell hatte kürzlich noch im Kampf gegen die hohe Inflation eine größere Straffung signalisiert, doch inzwischen geht der Markt von einem eher kleinen Schritt aus. "Die Fed könnte durch die jüngsten Ereignisse gezwungen sein, bald schon wieder die Geldschleusen weit zu öffnen, um die Banken des Landes zu retten", schrieb Konstantin Oldenburger von CMC Markets.
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Europas Börsen notierten zum Wochenstart in Grün.
Zwar startete der EURO STOXX 50 leichter in den Handel, im weiteren Verlauf konnte er jedoch klar auf grünes Terrain vorrücken. Letztlich ging er 1,34 Prozent höher bei 4.119,42 Einheiten in den Feierabend.
Nach der mehr oder weniger erzwungenen Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse (CS) durch die UBS war das Geschehen von hoher Nervosität und Volatilität geprägt. Zunehmend setzte sich am Markt aber eine positive Interpretation der Rettungsaktion durch. Die Strategen des Vermögensverwalters DWS betonten, dass es nun darum gehe, Kreditknappheiten zu vermeiden.
"Die Börsen versuchen, die Rettung der Credit Suisse zu bewerten und zu preisen", erklärte der Vermögensverwalter QC Partners laut Dow Jones Newswires. Auf der Positivseite stehe ganz klar, dass Notenbanken, Finanzministerien und Einlagensicherungen weiterhin alles tun, um die Bankeinlagen zu sichern und das Vertrauen in die Banken wiederherzustellen bzw. erst gar nicht schwinden zu lassen. Damit versuchen die Institutionen, die bisherigen Probleme als Einzelfälle darzustellen und einen Dominoeffekt zu verhindern. "Auf der Negativseite sehen Anlegerinnen und Anleger, wie schnell Aktien von Banken in Schieflage fast vollkommen wertlos werden können", hieß es.
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Die Wall Street präsentierte sich im Montagshandel freundlich.
So eröffnete der Dow Jones mit einem minimalen Plus und legte anschließend kräftig zu. Zum Schlussläuten stand ein klarer Gewinn von 1,20 Prozent bei 32.244,58 Zählern an der Kurstafel. Daneben drehte der technologielastige NASDAQ Composite ins Plus und schloss 0,39 Prozent höher bei 11.675,54 Punkten.
Die Notübernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse durch die Konkurrentin UBS sorgte auch in den USA für Erleichterung. Zudem vereinbarten die Währungshüter von sechs führenden Zentralbanken, darunter die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank, die US-Dollar-Geschäfte mit siebentägiger Laufzeit ab sofort statt wöchentlich nun täglich abzuhalten. Die Versorgung mit der Weltreservewährung Dollar ist insbesondere für das internationale Geschäft großer Geldhäuser wichtig, erst recht in unruhigen Zeiten.
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An den asiatischen Börsen schließen den ersten Handelstag der Woche mit Verlusten ab.
In Tokio verbuchte der japanische Leitindex Nikkei zum Börsenschluss einen Verlust von 1,42 Prozent und fiel auf 26.945,67 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland schloss der Shanghai Composite um 0,48 Prozent tiefer bei 3.234,91 Punkten. Auch in Hongkong waren Minuszeichen zu sehen: Dort verlor der Hang Seng zum Handelsende 2,65 Prozent bei 19.000,71 Einheiten.
Zum Wochenstart lastete die Angst vor einer Bankenkrise auf den Aktienmärkten in Ostasien. Auch die Unterstützungsmaßnahmen der großen Notenbank durch mehr Dollar-Liquidität sowie die Nachricht der Übernahme der Credit Suisse durch die Schweizer UBS konnten den Sorgen nicht entgegenhalten. Außerdem hielten sich Anleger wegen der anstehenden Sitzung der US-Notenbank zurück, deren Ergebnis am Mittwoch veröffentlicht wird.
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