Marktbericht

Frankfurter Börse nach Credit Suisse-Übernahme: DAX pirscht sich mit Gewinnen an 15.000er-Marke heran

20.03.23 17:39 Uhr

Frankfurter Börse nach Credit Suisse-Übernahme: DAX pirscht sich mit Gewinnen an 15.000er-Marke heran | finanzen.net

Zum Start in die neue Woche blieben Banken das beherrschende Thema auf dem Frankfurter Börsenparkett. Der DAX zeigte sich nur im frühen Handel schwankungsanfällig.

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Der DAX eröffnete die Montagssitzung 0,36 Prozent niedriger bei 14.715,40 Punkten. Kurz darauf verschärfte sich der Abwärtstrend noch und das Börsenbarometer fiel zeitweise unter die 14.500er-Marke. Im Anschluss dämmte der DAX die Verluste ein und begab sich klar auf grünes Terrain: Letztlich ging es 1,12 Prozent auf 14.933,38 Zähler nach oben.
Für schwankende Kurse sorgte insbesondere die Verunsicherung rund um die Bankenbranche.

Notfallrettung der Credit Suisse

Im Rahmen einer am Wochenende festgezurrten "Notfallrettung" übernimmt die UBS die schwer angeschlagene Credit Suisse. So nannte den Schritt der UBS-Verwaltungsratspräsident. Derweil erhöhten sechs große Notenbanken ihre Schlagzahl zur Versorgung des Finanzsystems mit Dollar-Liquidität.

Stabilität des deutschen Finanzsystems

Die Bundesregierung hat angesichts der Unruhe an internationalen Finanzmärkten die Stabilität des deutschen Finanzsystems betont. Gesetzgeber und Bankenaufsicht in Europa hätten aus der Finanzkrise 2008 gelernt und die Bankenregulierung erheblich verschärft, betonte ein Regierungssprecher. Auch die Finanzaufsicht BaFin hält nach der Rettungsaktion für die Schweizer Großbank Credit Suisse das deutsche Finanzsystem weiter für widerstandsfähig.

Bundesbank sieht Deutschland in technischer Rezession

Die Bundesbank rechnet unterdessen damit, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) auch im ersten Quartal 2023 sinken wird, womit nach dem BIP-Rückgang im vierten Quartal 2022 der Tatbestand einer technischen Rezession erfüllt wäre. "Der Rückgang dürfte jedoch geringer ausfallen als im Schlussquartal 2022, in dem die Wirtschaftsleistung nach revidierten Angaben des Statistischen Bundesamtes um 0,4 Prozent zurückging", heißt es im Monatsbericht.
Zudem dürfte die Inflationsrate in Deutschland im März aufgrund eines Basiseffekts deutlich zurückgehen, so die Notenbank weiter. Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine vor rund einem Jahr waren die Energiepreise sprunghaft gestiegen und hatten die Inflation in die Höhe getrieben. "Ab März bildet dagegen das erhöhte Preisniveau die Basis für die Berechnung der Inflationsrate, was sich in einer niedrigeren Gesamtrate niederschlägt", erläuterte die Bundesbank.

Im Februar waren die Verbraucherpreise in Europas größter Volkswirtschaft gegenüber dem Vorjahresmonat noch um 8,7 Prozent gestiegen. Nach Einschätzung von Ökonomen hat die Inflation inzwischen an Breite gewonnen und erfasst viele andere Produkte außer Energie und Nahrungsmittel. Die Kernrate ohne Energie und Lebensmittelpreise dürfte hoch bleiben, erwartet auch die Notenbank.

Stühlerücken im DAX

Zeitenwende im DAX: Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall ist dank einer deutlich gestiegen Bewertung am Aktienmarkt in der ersten Börsenliga angekommen. Seinen Indexplatz räumen musste der Dialysespezialist Fresenius Medical Care, der ab diesem Montag im MDAX, dem Index der mittelgroßen Werte zu finden ist.

Fed-Zinsentscheid am Mittwoch

Angesichts der weiterhin hohen Unsicherheit und mit dem bald anstehenden Zinsentscheid in den USA beäugen Anleger das Marktgeschehen genau. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte sich von den neuerlichen Bankenturbulenzen zuletzt nicht beirren lassen und ein weiteres Mal deutlich an der Zinsschraube gedreht. Gleichwohl legte sich die Zentralbank nicht auf weitere Anhebungen fest. An diesem Mittwoch sind nun die US-amerikanischen Währungshüter am Zug. Ein großer Zinsschritt der Fed, wie er zwischenzeitig befürchtet worden war, gilt am Markt mittlerweile für unwahrscheinlich. Einige Beobachter hielten zuletzt gar eine Zinssenkung für möglich.

Die US-Notenbanker werden die Stabilität im Bankensektor weiter in ihre Zinsrechnungen mit aufnehmen müssen, nachdem die Schieflage bei mehreren US-amerikanischen Regionalbanken Sorgen vor einer neuen Finanzkrise beschworen hatte.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters

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