Umsetzung der Sanktionen

Krypto-Börse Binance trennt Verbindung zu Russland

20.03.23 22:42 Uhr

Krypto-Börse Binance trennt Verbindung zu Russland | finanzen.net

Ende Februar hat die EU erneut Sanktionen gegen Russland erlassen - es handelt sich um das insgesamt zehnte Sanktionspaket. Infolgedessen hat nun auch Binance die letzten geschäftlichen Tätigkeiten in Russland eingestellt.

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• Vor allem Arbitrage-Händler betroffen
• Umsetzung der Sanktionen: Krypto-Börsen in der Kritik
• Russland treibt Entwicklungen im Krypto-Sektor voran

Über den P2P-Service von Binance können nun keine Transaktionen in Rubel als Alternative zu SWIFT-Überweisungen mehr abgewickelt werden, wie Forbes Russia berichtet. Sprich, russische Kunden können keine Rubel mehr in Euro und US-Dollar transferieren und auch Europäer keine Rubel-Transaktionen mehr vornehmen. Dies betreffe vor allem Arbitrage-Händler, für alle anderen Kunden spiele dies keine Rolle, sagte der Gründer des Beratungsunternehmens Crypto Holding, Alexey Zyuzin gegenüber dem Magazin.

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Benutzer könnten aber, wie ein Binance-Sprecher gegenüber Forbes Russia betonte, Binance P2P weiterhin nutzen, indem sie andere Fiat-Währungen auswählten. So sei es nach den Binance-Regeln möglich "lokale Währungen für den P2P-Handel für das bei der Verifizierung angegebene Land" auszuwählen.

Binance, KuCoin und Huobi: Kritik an der Umsetzung der Sanktionen

Im April letzten Jahres war das Engagement von Binance und dessen CEO Changpeng "CZ" Zhao in Russland deutlich kritisiert worden. Binance wurde vorgeworfen, die Sanktionen gegenüber russischen Kunden zu lax umgesetzt zu haben, so wurden etwa russische Händler nicht von der Plattform ausgeschlossen, wie es im achten Sanktionspaket vorgesehen war. Der Krypto-Börse wurde zudem eine Zusammenarbeit mit russischen Behörden vorgeworfen, wie Reuters berichtete. Daraufhin hatte Binance im Zuge des fünften Sanktionspakets erhebliche Beschränkungen für russische Kunden eingeführt.

Derzeit stehen zwei weitere Krypto-Börsen KuCoin und Huobi, in der Kritik die Sanktionen gegen Russland nicht entsprechend umzusetzen. Bloomberg berichtete Ende Februar unter Berufung auf Daten von Inca Digital, dass russische Banken weiterhin Zugang zu den beiden Krypto-Plattformen hätten.

P2P-Service von Binance in der Ukraine

Anfang März hat die ukrainische Zentralbank vorübergehend Transaktionen in Hrywna auf Krypto-Börsen untersagt: Die Landeswährung kann derzeit nicht mehr für Fiat-Ein- und Auszahlungen verwendet werden. Binance empfahl ukrainischen Kunden daraufhin seinen P2P-Service, sodass sie Binance weiter nutzen können. "Die Krypto-Börse hat im Zuge dessen die Nutzer darüber informiert, dass sie mittels des P2P-Service Krypto und Fiat direkt mit anderen Nutzern austauschen können, ohne dass ein Mittelsmann, wie etwa eine Bank, notwendig wäre," bietet Binance laut Cointelegraph seinen Kunden an.

Russlands Anstrengungen im Krypto-Sektor

Nicht nur die Nachfrage nach Bitcoin, Ethereum und Co. ist im letzten Jahr, vor allem nach Beginn des Krieges, in Russland enorm gestiegen, sondern auch die Nachfrage nach speziellen Mining-Computern, wie Bitcoin2Go unter Berufung auf das News-Portal Kommersant berichtet. Das Mining-Verbot in China sowie sehr günstige Strompreise würden den Mining-Betrieb zusätzlich antreiben. Zu den Vermutungen, dass Russland sich verstärkt im Krypto-Sektor engagieren will passen auch Meldungen zu neuen Mining-Zentren, Krypto-Börsen und dem Launch einer eigenen Kryptowährung.

Berichten zufolge will Russland mithilfe des Pilotprojekts "CELLS" eine Blockchain-Plattform aufbauen, die internationalen Sanktionen zu umgehen. Wie BTC ECHO berichtet, soll eine Alternative zum Finanztransaktionssystem SWIFT auf DLT Basis geschaffen werden, das eine "echte Alternative zu SWIFT" darstellen soll , wie das Magazin aus der Pressemitteilung zitiert. "Mit dem System wird der Wechsel zwischen nationalen Währungen ermöglicht, Sanktionsrisiken beseitigt und sichergestellt, dass Clearing Teilnehmer von der nationalen Finanzpolitik unabhängig sind", so Oleg Yevtushenko, der Geschäftsführer des russischen Staatsunternehmens Rostec. Ein digitaler Rubel soll schon ab 1. April in der Praxis getestet werden.

Redaktion finanzen.net

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