EZB-Bankenaufsicht trifft sich wegen jüngsten Börsenturbulenzen zu Ad-Hoc-Sitzung
Die EZB-Bankenaufsicht hält am Freitag eine Ad-Hoc-Sitzung ihres Aufsichtsgremiums ab, um über den Bankensektor nach den jüngsten Börsenturbulenzen zu sprechen.
"Das Aufsichtsgremium trifft sich, um Meinungen auszutauschen und die Mitglieder über die jüngsten Entwicklungen im Bankensektor zu informieren", sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur Reuters. Schon Anfang der Woche hatte es eine Ad-Hoc-Sitzung gegeben.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatten am Donnerstag auf ihrer zweiten Zinssitzung in diesem Jahr trotz der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor ihren Straffungskurs mit einem weiteren großen Zinsschritt fortgesetzt. Die Euro-Wächter beschlossen, wie im Februar die Schlüsselsätze um einen halben Prozentpunkt anzuheben.
Banken zahlen langfristige EZB-Kredite erneut vorzeitig zurück
Banken im Euro-Raum wollen erneut Langfristkredite vorzeitig an die EZB zurückzahlen.
Die Institute wollten bei der dritten Serie dieser zielgerichteten Kredite diesmal 87,7 Milliarden Euro frühzeitig zurückgeben, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt mit. Im Februar hatten sie 36,6 Milliarden Euro vorzeitig zurückgezahlt, im Januar 63 Milliarden Euro, im Dezember sogar 447 Milliarden Euro. Mit den für die Banken sehr lukrativen Langfrist-Kreditgeschäften, die in der Fachwelt "TLTRO III" genannt werden, wollten die Euro-Wächter erreichen, dass während der Corona-Krise der Kreditfluss an die Wirtschaft nicht austrocknet. Daher sollten die Banken ausreichend mit Liquidität versorgt werden.
Für die Banken ist die vorzeitige Zurückzahlung freiwillig. Die Währungshüter haben aber starke Anreize gesetzt, damit die Finanzinstitute diesen Schritt gehen. Denn sie änderten die für die Geldhäuser einst sehr lukrativen Zinssätze dieser Kredite im Nachhinein ab.
Frankfurt (Reuters)
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