Erneute Ukraine-Sorgen: DAX schließt im Minus -- US-Handel endet tiefer -- Commerzbank peilt Milliardengewinn an -- Palantir enttäuscht beim Gewinn -- Airbus erhöht die Dividende -- NVIDIA im Fokus
Ukraine-Konflikt: Biden befürchtet russische Invasion der Ukraine in nächsten Tagen. Fraport-Aufsichtsrat vorübergehend dezimiert. Cisco steigert Umsatz und Gewinn. Amazons AWS erweitert Angebot in Deutschland. Starkes Geschäftsjahr für Amazon-Konkurrent Walmart. Continental erwägt anscheinend Aufspaltung in vier Teile.
Marktentwicklung
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt ergriffen am Donnerstag die Flucht.
Der DAX startete noch etwas höher in den Tag, begab sich im Verlauf jedoch auf rotes Terrain. Er verließ den Handelstag letztlich mit einem Abschlag von 0,67 Prozent bei 15.267,63 Punkten. Auch der TecDAX fiel schlussendlich zurück, nachdem er mit einem kleinen Zuwachs gestartet war. Sein Schlussstand: 3.286,46 Stellen (-1,1 Prozent).
Die Situation in der Ukraine verunsichert weiterhin die Anleger. So stuft die US-Regierung den von Moskau angekündigten Teilabzug russischer Truppen als Falschinformation ein und geht stattdessen von einem weiteren Ausbau der Militärpräsenz aus. Derweil ist es nach Angaben von OSZE-Beobachtern vor Ort am Donnerstag in der Ost-Ukraine sogar zu Gefechten gekommen.
Doch auf der anderen Seite sinkt der Druck durch die US-Notenbank. "Die Fed ist weniger falkenhaft als befürchtet", zog laut dpa die Credit Suisse ein Fazit vom Protokoll zur letzten Sitzung der Notenbank, das Vorabend veröffentlicht wurde.
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An den europäischen Aktienmärkten herrschte am Donnerstag schlechte Stimmung.
So startete der EuroSTOXX 50 mit einem minimalen Plus, konnte seine Gewinne im Verlauf jedoch nicht verteidigen und gab letztlich nach. Er beendete den Börsentag 0,58 Prozent leichter bei 4.113,19 Zählern.
Die Ukraine-Krise drückte weiter auf die Stimmung, denn Pro-russische Separatisten und ukrainische Behörden beschuldigen sich gegenseitig, den Waffenstillstand entlang der Frontlinie zwischen den beiden Seiten verletzt zu haben. Doch andererseits war die Haltung der US-Notenbank dem Analysehaus Pantheon zufolge nicht ganz so straff, wie man hätte erwarten können. Die Analysten von Capital Economics wiesen darauf hin, dass Spekulationen auf einen großen Zinsschritt im März um 0,5 Prozentpunkte durch das Protokoll keine Bestätigung erhielten.
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Die US-Börsen steckten am Donnerstag Verluste ein.
Der Dow Jones gab im Handelsverlauf deutlicher nach und ging mit einem Abschlag von 1,78 Prozent bei 34.311,18 Punkten aus dem Handel. Der Techwerteindex NASDAQ Composite rutschte unterdessen 2,88 Prozent auf 13.716,72 Indexpunkte ab.
Weiterhin stand die Ukraine-Krise im Fokus der Anleger. So wurde der US-Handel durch eine mögliche russische Invasion der Ukraine überschattet. Zwar hatte Russland verlautet, seine Truppen teilweise aus dem Grenzgebiet abzuziehen, die USA stuft dies jedoch als Falschmeldung ein. Stattdessen geht sie davon aus, Russland könnte seine Militärpräsenz noch ausbauen.
Auch von Konjunkturseite kamen belastende Meldungen: So fiel der Philly-Fed-Index, der das Geschäftsklima in der Region Philadelphia misst, im Februar hinter den Erwartungen zurück. Und auch die Zahl der Baubeginne ließ zu wünschen übrig. Auch die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erhöhte sich auf 248.000, während Experten lediglich mit 218.000 Erstanträgen gerechnet hatten.
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Die Börsen in Fernost präsentierten sich am Donnerstag ohne einheitliche Tendenz.
In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei mit einem Verlust von 0,83 Prozent bei 27.232,87 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland stieg der Shanghai Composite bis Handelsende um geringfügige 0,06 Prozent auf 2.468,04 Einheiten, während der Hang Seng in Hongkong 0,30 Prozent auf 24.792,77 Zähler anzog.
Nachdem sich die Anleger am Vortag noch über Entspannungssignale im Ukraine-Konflikt freuen konnten, zerstreuten sich diese nun wieder, weil ein Abzug von russischen Truppen noch nicht bestätigt wurde.
Daneben richtete sich das Augenmerk der Investoren auch auf das Protokoll der US-Notenbanksitzung im Januar. Darin wird der Wille der Fed deutlich, die Inflation zu bekämpfen, doch deuten sich keine Maßnahmen an, die über das am Markt erwartete Ausmaß hinausgehen. "Wir haben den Höhepunkt der Unsicherheit in der Geldpolitik erreicht", zitierte Dow Jones Newswires Jason England, Portfoliomanager bei Janus Henderson Investors.
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