Anhaltende Volatilität - BofA-Analystin warnt vor Schock für die Märkte
In den letzten Wochen war der US-Aktienmarkt von einer hohen Volatilität geprägt. Eine Besserung ist nicht in Sicht - eher das Gegenteil. Das glaubt zumindest BofA-Analystin Savita Subramanian, die vor extrem starken Schwankungen warnt.
Werte in diesem Artikel
• BofA-Analystin sieht S&P 500-Index zum Jahresende wenig verändert
• Volatilität, die schockiert
• Es werden sich Einstiegschancen bieten
Inflationsängste und Unsicherheit über die weitere Geldpolitik haben die Anleger Anfang 2022 stark verunsichert. Entsprechend volatil hat sich der Aktienhandel in den jüngsten Wochen präsentiert.
Diese Entwicklung dürfte sich auch im weiteren Jahresverlauf fortsetzen, warnte Savita Subramanian in der "CNBC"-Sendung "Fast Money": "Dies wird ein Jahr, in dem wir über die Volatilität geschockt sein werden", so die Head of US Equity & Quantitative Strategy bei der Bank of America. Und weiter: "Dies ist ein Jahr, in dem wir unsere Erwartungen an ein Umfeld anpassen, in dem Cash-Renditen wahrscheinlich von null - somit heute also wertlos - auf rund zwei Prozent zum Jahresende ansteigen werden."
S&P5 00 eher seitwärts erwartet
Für den S&P 500-Index, der den breiten US-Aktienmarkt widerspiegelt, hat Savita Subramanian ein Kursziel von 4.600 Punkten gesetzt. Das entspricht etwa einem Plus von 2,8 Prozent zum derzeitigen Niveau (Stand: 15.02.2022), liegt aber rund 4,5 Prozent unter dem Allzeithoch des Index. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 war der S&P 500 um fast 30 Prozent geklettert.
Der Weg wird allerdings laut Subramanian nicht geradlinig verlaufen: "Zwischen jetzt und dem Jahresende werden wir dieses Kursziel mehrmals erreichen, und wir werden am Markt starke Schwankungen beobachten", erklärte die BofA-Analystin.
Belastend wirke dabei die starke Inflationsentwicklung. Bei der Bank of America geht man deshalb davon aus, dass die Währungshüter im laufenden Jahr sieben Mal die Leitzinsen anheben werden. Seitens der US-Notenbank hat Fed-Chef Jerome Powell bereits bestätigt, dass man erwäge, den Leitzins schon "bei der Sitzung im März" zu erhöhen. Inklusive März tagt die Fed in diesem Jahr noch planmäßig sieben Mal. An den Märkten wird derzeit überwiegend mit vier Straffungen um insgesamt einen Prozentpunkt gerechnet.
Vorsicht geboten
Angesichts dessen erklärte Savita Subramanian, sie glaube nicht, dass die bevorstehende Straffung der Geldpolitik gänzlich in den Kursen eingepreist ist. Daher rät sie Investoren zur Vorsicht. Anleger sollten ihrer Meinung nach selektiv vorgehen und dabei schwergewichtige Tech- und Wachstumsaktien, die in den letzten Jahren vom billigen Zentralbankgeld profitiert hatten, meiden. Stattdessen sollten sie nach Qualitätsaktien Ausschau halten, die günstig bewertet sind. Chancen sieht sie etwa im Energiesektor oder im Small Cap- und Value-Bereich, einschließlich Finanz- und Gesundheitstitel.
"Mein Mantra lautet, die Volatilität als Einstiegschance zu sehen für Aktien mit hoher Qualität und Free-Cash-Flow-Rendite", erläutert die Analystin.
Redaktion finanzen.net
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