Freundlicher Wochenauftakt trotz Nahost-Konflikt: DAX schließt im Plus -- Wall Street letztlich mit Zuwächsen -- Bitcoin steigt über 30.000 Dollar -- Pfizer senkt Jahresprognose -- VW, Meta im Fokus
Drägerwerk mit deutlicher Umsatz- und Ergebnissteigerung im Quartal. SAP weiht Bürogebäude in Berlin ein. Moderna hält an Impfstoffprognose fest. Novo Nordisk kauft neue Bluthochdruckarznei. US-Finanzinvestor KKR gibt verbindliches Angebot für TIM-Festnetz ab. Chinas Zentralbank pumpt Geld ins Bankensystem. Daimler-Truck-Vorstand beklagt fehlende Ladeinfrastruktur.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Montag mit einer positiven Tendenz.
Der DAX gewann zum Auftakt leicht hinzu. Anschließend pendelte das deutsche Börsenbarometer in einer relativ engen Range um die Nulllinie, ab Nachmittag gewannen die Käufer zunehmend die Oberhand. Letztlich notierte das deutsche Börsenbarometer 0,34 Prozent im Plus bei 15.237,99 Indexpunkten. Der TecDAX zeigte sich zum Auftakt tiefer und blieb im weiteren Verlauf auf rotem Terrain, die Verluste hielten sich jedoch in Grenzen. 0,20 Prozent leichter - bei 2.941,22 Zählern - ging der TecDAX in den Feierabend.
Die schwachen Vorgaben aus Fernost ließen auch hierzulande keine wirkliche Kauflaune aufkommen, auch wenn die Stimmung auf dem Frankfurter Börsenparkett im Laufe des Montagshandels etwas positiver wurde. Weiter sorgte jedoch die Gewaltspirale im Nahen Osten für massive Verunsicherung unter Anlegern. Die angekündigte Bodenoffensive des israelischen Militärs im Gazastreifen stehe offenbar kurz bevor, genaue Angaben über einen Zeitraum des Starts gibt es aber nicht. Unterdessen weiten sich die Spannungen an der libanesisch-israelischen Grenze aus, was Sorgen schürt, der Konflikt könne auf weitere Länder übergreifen.
Am Montag wurden konjunkturseitig Daten zu den Großhandelspreisen im September veröffentlicht. Die Preise sind auf Großhandelsebene im September weiter gesunken. Gegenüber dem Vorjahresmonat gingen die Großhandelspreise um 4,1 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Es ist der sechste Rückgang in Folge und der deutlichste Rücksetzer seit Mai 2020. Lässt der Preisdruck nach, kann dies auf eine sinkende Inflation hindeuten.
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Die europäischen Börsen bewegten sich im Montagshandel etwas nach oben.
Der EURO STOXX 50 startete mit einem minimalen Aufschlag in den Handel. Im Verlauf blieb die Anlegerstimmung durchwachsen, im Späthandel setzte sich der europäische Index aber in die Gewinnzone ab. Bei 4.149,86 Punkten und damit 0,33 Prozent höher schloss der EURO STOXX 50.
Der Konflikt im Nahen Osten bleibt ein Hauptbelastungsfaktor auch an den Parketts in Europa. Ein mögliches Eingreifen anderer Länder und damit eine Ausweitung des Konflikts treibt Anleger weiter um. "Solange im Nahen Osten keine Entspannung in Sicht ist, bleibt auch die Lage an den Börsen angespannt", sagte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners gegenüber Dow Jones Newswires.
Belastend wirkten auch die Ölpreise, die weiter auf hohem Niveau notierten. Laut Commonwealth Bank of Australia (CBA) wäre das Szenario mit dem geringsten Risikoaufschlag für die Ölpreise ein schnelles Zerschlagen der Hamas durch Israel und ein anschließender Rückzug aus dem Gaza-Streifen, während von Iran unterstützte militante Gruppen ihr militärisches Engagement begrenzten.
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An der Wall Street war am Montag ein freundlicher Handel zu beobachten.
Der Dow Jones Index ging bereits im Plus in die Montagssitzung. Beim technologielastigen NASDAQ Composite kam es ebenfalls zu Anfangsgewinnen. Im weiteren Verlauf konnten die beiden Indizes ihre Aufschläge ausbauen, der Dow Jones schaffte dabei zeitweise den Sprung über die 34.000-Punkte-Marke. Letztendlich verabschiedeten sie sich 0,93 Prozent stärker bei 33.984,54 Punkten bzw. mit einem Zuwachs von 1,20 Prozent bei 13.567,98 Einheiten.
Die US-Börsen verzeichneten damit eine Gegenbewegung zu den jüngsten Einbußen. Weiterhin verhindern aber die geopolitischen Unsicherheiten rund um den Gaza-Krieg noch deutlichere Kurszuwächse, zumal einige Marktbeobachter im Zuge der wachsenden Unsicherheiten im Nahen Osten mit steigenden Ölpreisen rechnen. Die gesteigerten Energiekosten könnten wiederum die zuletzt rückläufigen Inflationstendenzen wieder anheizen.
Susannah Streeter, Leiterin des Bereichs Geld und Märkte bei Hargreaves Lansdown, bezeichnet den Krieg zwischen Israel und der Hamas gegenüber Dow Jones Newswires als einen "weiteren geopolitischen Bruch", der zusammen mit dem Krieg in der Ukraine und den andauernden Spannungen zwischen den USA und China das Wachstum der Weltwirtschaft beeinträchtigen könnte. So habe auch die Warnung des CEO von JPMorgan, Jamie Dimon, dass die Welt möglicherweise vor einer der gefährlichsten Zeiten seit Jahrzehnten stehe, die starken Zahlen der Bank am Freitag überschattet, merkt Streeter an.
An Konjunkturdaten war am Montag vor Börsenstart nur der Empire State Manufacturing Index veröffentlicht worden. Er erreichte im Oktober einen Stand von minus 4,6 und fiel damit nicht ganz so schlecht aus wie Volkswirte mit im Konsens (minus 6) erwartet hatten. Im September war noch ein Indexstand von plus 1,9 verzeichnet worden.
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Die Börsen in Fernost setzten ihre jüngste Abwärtstendenz vom Freitag auch zum Wochenstart fort.
In Tokio rutschte der Nikkei zum Wochenstart um 2,03 Prozent auf 31.659,03 Punkte ab.
In Shanghai verlor der Shanghai Composite daneben 0,46 Prozent und gab auf 3.073,81 Zähler nach. In Hongkong geriet der Hang Seng unter Druck und büßte zum Handelsende 0,97 Prozent auf 17.640,36 Punkte ein.
Die chinesische Zentralbank flutet das heimische Bankensystem mit frischem Geld und stellt mittelfristige Kreditfazilitäten (MLF) für Banken im Wert von 789 Milliarden Yuan (104 Milliarden Euro) bereit, wie die Notenbank am Montag in Peking mitteilte. Für Kauflaune sorgte das in Fernost aber nicht.
Stattdessen belastete der Konflikt im Nahen Osten auch die Märkte in Asien. Anleger zeigten sich insbesondere besorgt über eine mögliche Ausweitung des Konflikts auf andere Staaten. Besonders ein aktives Eingreifen des Iran dürfte das Sanktionen des Westens gegen das Ölförderland zur Folge haben, was das weltweite Ölangebot verringern würde.
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