Berkshire-Vize Charlie Munger: Die KI-Technologie verdient den aktuellen Hype nicht
Bereits im Rahmen des diesjährigen Aktionärstreffens - und auch bei anderen Gelegenheiten - zeigte Berkshire Hathaway-Vize Charlie Munger, dass er dem Potenzial der KI-Technologie skeptisch gegenübersteht. Dass sich an seiner Meinung seitdem nichts geändert hat, machte er nun im Rahmen einer Konferenz deutlich.
Werte in diesem Artikel
• Munger sprach auf "Zoomtopia"-Konferenz über KI
• Kritik an zu großem KI-Hype
• Munger: KI nützlich, aber im Grunde nichts Neues
Seit der Veröffentlichung des Chatbots ChatGPT Ende 2022 hat sich ein wahrer Hype um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt. Firmen wie Microsoft oder die Alphabet-Tochter Google investieren hohe Summen, um beim KI-Trend am Ball zu bleiben.
Doch nicht jeder in der Finanzwelt sieht in der neuen Technologie ein großes Potenzial. So hat etwa Investor Charlie Munger nie einen Hehl daraus gemacht, dass er dem aktuellen Hype um KI nichts abgewinnen kann. "Ich persönlich bin skeptisch gegenüber dem Hype, der im Bereich der Künstlichen Intelligenz herrscht. Ich denke, altmodische Intelligenz funktioniert ziemlich gut", sagte er etwa beim diesjährigen Aktionärstreffen von Berkshire Hathaway. Auch glaube er nicht, dass die Technologie alles leisten könne, was man erwarte und beispielsweise in der Lage sein werde, Krebs zu heilen. Auch die letzten Wochen und Monate haben offenbar nichts dazu beigetragen, die skeptische Einstellung des Buffett-Vertrauten zu kippen. Das wurde kürzlich im Rahmen einer von Zoom veranstalteten Konferenz deutlich.
Charlie Munger: KI ist nicht neu
Wie "Fortune" berichtet, wurde der Vice Chairman von Berkshire Hathaway im Rahmen der "Zoomtopia"-Konferenz, die am 3. und 4. Oktober stattfand, nach seiner Meinung zum Thema KI befragt. Dabei machte Munger deutlich, dass er die Technologie weiterhin nicht für den nächsten großen Wurf hält. "Ich denke, sie bekommt eine riesige Menge an Hype. Und ich denke, sie bekommt wahrscheinlich mehr davon, als sie verdient", so der erfahrene Investor.
Eine Erklärung für die mangelnde Begeisterung von Munger für KI könnte darin liegen, dass er in der Technologie nichts wirklich Neues sieht. "Wir hatten schon immer künstliche Intelligenz, bei der Software mehr Software erzeugt", erklärte er und verwies darauf, dass die KI ihre Wurzeln in den 50er-Jahren habe und dementsprechend schon seit langer Zeit existiere.
Doch trotz aller Skepsis und Kritik am aktuellen Hype sprach Munger laut "Fortune" auch davon, dass KI "natürlich sehr nützlich" und die jüngsten Durchbrüche in diesem Bereich "sehr wichtig" seien - nur eben nicht so wichtig, wie es die milliardenschweren Investitionen suggerieren und es am Markt angenommen wird.
Auch Warren Buffett bei KI skeptisch
Mit seiner Meinung ist Charlie Munger dabei nicht allein. Auch sein Geschäftspartner Warren Buffett äußerte sich in der Vergangenheit kritisch zu Künstlicher Intelligenz. Er zeigte sich vor allem besorgt über die möglichen Auswirkungen von generativen KIs wie ChatGPT auf die Gesellschaft und warnte davor, dass man sie nicht wieder unerfunden machen könne. Jedoch gab der legendäre Investor laut "Fortune" auch zu, dass KI, und insbesondere generative KI, etwas sei, dass er nicht verstehe. Dass Berkshire Hathaway in naher Zukunft in diese Technologie investiert, ist aufgrund der Aussagen von Warren Buffett und Charlie Munger daher eher nicht zu erwarten.
Redaktion finanzen.net
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