DAX schließt unter 18.300 Punkten -- Wall Street letztlich uneins -- Leonardo will wohl Panzerbündnis mit Rheinmetall -- US-Leitzins, Siemens, Autoaktien, Stellantis, Broadcom, BVB im Fokus
JPMorgan sieht Lufthansa-Zahlen skeptischer. Robotaxi-Firma Waymo mit zweiter Rückruf-Aktion. Virgin Galactic kündigt Reverse-Aktiensplit an. Tesla-Aktionäre stimmen erneut über Riesen-Aktienpaket für Musk ab. Flughafen Frankfurt verzeichnet im Mai 6,9 Prozent mehr Passagiere. Verbraucherzentrale mahnt Meta wegen KI-Training mit Nutzerdaten ab. ProSiebenSat.1 setzt alles auf Joyn.
Marktentwicklung
Anleger am deutschen Aktienmarkt wagten sich am Donnerstag nicht aus ihrer Deckung.
Der DAX hat den neuen Handelstag kaum bewegt begonnen und zeigte sich anschließend klar leichter. Dabei riss er sogar die 18.300-Punkte-Marke. Letztendlich ging der deutsche Leitindex 1,96 Prozent schwächer bei 18.265,68 Punkten aus dem Handel.
Der TecDAX musste Verluste hinnehmen, nachdem er ebenfalls stabil gestartet war. Zum Handelsschluss notierte er 1,76 Prozent tiefer bei 3.400,62 Punkten.
Damit konsolidierte der deutsche Leitindex seine Vortagesgewinne am Donnerstag, nachdem die Fed am Vorabend verkündete, den Leitzins wie zuvor mehrheitlich erwartet weiterhin unverändert zu lassen. Trotz dessen, dass die US-Verbraucherpreise im Mai etwas weniger stark gestiegen sind als erwartet, hält die US-Notenbank an ihrer Hochzinspolitik fest und deutet für dieses Jahr lediglich eine Zinssenkung an. "Die Fed äußerte sich vorsichtig trotz der sich abkühlenden Inflation", hieß es am Morgen von der UBS.
"Auch der DAX kann mit dem Tempo der US-Techs nicht Schritt halten", schrieb derweil der Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners.
Außerdem drückte die Gefahr eines Handelskriegs auf die Stimmung der Anleger. "China und Frankreich belasten", so ein Marktteilnehmer laut Dow Jones Newswires. Aus dem angelsächsischen Raum kam wiederholt Kritik, dass die deutsche Wirtschaft zu stark von China abhänge.
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Die Börsen in Europa präsentierten sich im Donnerstagshandel tiefer.
Der EURO STOXX 50 ist kaum bewegt gestartet und verbuchte im Anschluss deutlichere Verluste. Letztendlich verabschiedete er sich 1,97 Prozent leichter bei 4.935,50 Zählern aus der Sitzung.
Die Aktienmärkte müssten nun zunächst die Aussagen der US-Notenbank Fed bezüglich des weiteren Zinsvorgehens verarbeiten, hieß es. Nachdem am Vortag zunächst noch die besser als erwartet ausgefallenen US-Verbraucherpreise für Rallylaune gesorgt und die US-Börsen auf neue Allzeithochs katapultiert hatten, dämpften später die Aussagen der Fed die Stimmung. Der Ausblick der US-Notenbank wird als eher falkenhaft wahrgenommen. Chef-Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank ist der Meinung, zu raschen Zinssenkungen werde es nicht kommen.
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Die US-Börsen zeigten sich am Donnerstag uneinheitlich.
Der Dow Jones Index notierte zum Start der Sitzung minimal tiefer und zeigte sich auch im weiteren Verlauf schwächer. Schlussendlich ging er 0,17 Prozent schwächer bei 38.646,58 Zählern in den Feierabend.
Der NASDAQ Composite ging derweil stärker in den Handel und gewann auch weiterhin, wobei er zwischenzeitlich sogar ein neues Allzeithoch markieren konnte. Zum Ende der Sitzung gewann er noch 0,34 Prozent auf 17.667,56 Punkte.
Obwohl die Debatte um Zinssenkungen in den USA neuen Auftrieb erhalten hat und somit die Wall Street unterstützte, rückten die falkenhaften Äußerungen der US-Notenbank stärker ins Bewusstsein und führten dazu, dass die Kurse von ihren Tageshochs deutlich zurückkamen. Laut Händlern wurden die Aussagen der Fed am Vorabend zu wenig beachtet.
Zunächst hatte der Markt den positiv ausgefallenen Inflationsdaten mehr Gewicht beigemessen als den Zinsprognosen der US-Notenbank. "Händler waren stärker auf die positiven Inflationsnachrichten fokussiert, in der Hoffnung, dass weitere ähnliche Berichte schnellere Zinssenkungen ermöglichen könnten," blickte Analyst Henry Allen von der Deutschen Bank laut Dow Jones Newswires zurück.
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An den Börsen in Fernost tendierten die Indizes am Donnerstag in verschiedene Richtungen.
In Tokio ging es für den Leitindex Nikkei 225 schlussendlich um 0,40 Prozent nach unten auf 38.720,47 Punkte.
Der Shanghai Composite verlor indes 0,28 Prozent auf 3.028,92 Zähler. In Hongkong legte der Hang Seng bis Handelsende um 0,97 Prozent zu auf 18.112,63 Zähler.
Am Vorabend hat die US-Notenbank Fed über ihre Zinspolitik berichtet und den Leitzins vorerst nicht angetastet. Im März hatte sie noch drei Senkungen in Aussicht gestellt. Weiterhin betonte die Fed, dass sie es nicht eilig habe mit Zinssenkungen, denn die Inflation sei noch immer zu hoch.
In Japan warten Anleger auf neue Impulse, dort wird die japanische Notenbank am Freitag tagen. Während sich dort deshalb im Vorfeld etwas Zurückhaltung breitgemacht hat, halten Marktexperten es allerdings für unwahrscheinlich, dass die Bank of Japan größere Änderungen in der Geldpolitik vornehmen wird. Sie dürfte insgesamt weiterhin taubenhaft bleiben. In China warten Marktteilnehmer derweil auf die chinesische Notenbank und deren Entscheidung über die mittelfristigen Zinsen.
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