DAX schließt unter 18.300 Punkten - Angst vor Handelskrieg belastet
Am Donnerstag gab es für Anleger am deutschen Aktienmarkt eine kalte Dusche.
Der DAX startete mit einem kleinen Aufschlag, rutschte dann jedoch deutlich ab. Am Nachmittag verschärfte sich der Abwärtssog: Der deutsche Leitindex fiel letztlich um 1,96 Prozent auf 18.265,68 Zähler.
Damit vergrößerte er den Abstand zu seinem bisherigem Allzeithoch vom 15. Mai bei 18.892,92 Einheiten und dem höchsten Schlussstand seiner Geschichte (18.869,36 Punkte) wieder.
Fed hält an Hochzinspolitik fest
Auch wenn die US-Verbraucherpreise im Mai etwas weniger stark gestiegen waren als erwartet, hält die amerikanische Notenbank an ihrer Hochzinspolitik fest und deutet für dieses Jahr nur eine Zinssenkung an. So lautete das Fazit der Bekanntgabe aktueller Inflationsdaten und der US-Notenbanksitzung vom sogenannten "Super-Mittwoch". "Die Fed äußerte sich vorsichtig, trotz der sich abkühlenden Inflation", kommentierten die Experten der UBS.
Großbritannien und China belasten - Handelskrieg voraus?
Nach der Zinshoffnungsrally vom Vortag war der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag eingeknickt.
"China und Frankreich belasten", so ein Marktteilnehmer. Besonders aus dem angelsächsischen Raum sei immer wieder Kritik gekommen, die deutsche Wirtschaft sei zu abhängig von China. Mit der Gefahr eines Handelskriegs seien es nun auch vor allem Investoren aus diesem Raum, die besonders den deutschen Markt verkauften. Hinzu komme die Unsicherheit um die politische Zukunft in Frankreich, die auch der Entwicklung der Eurozone und der EU schaden könnte.
Die deutsche Wirtschaft entwickle sich ohnehin derzeit relativ schwach, und ein Handelskrieg mit China würde sie hart treffen, so ein weiterer Marktteilnehmer. Hinzu komme, dass die derzeit besonders gefragten Technologiewerte im DAX unterrepräsentierte gewesen seien.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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