Deutsche Bank, Commerzbank & Co: Banken-Aktien weiter unter Druck
Aktien aus dem Bankensektor haben am Dienstag erneut unter der anhaltenden politischen Unsicherheit nach der Europawahl gelitten.
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Relativ stark unter Druck standen die Kurse französische Staatsanleihen aufgrund der Frage nach drohenden Machtverschiebungen in Frankreich. In der Folge hatten auch die Sorgen, dass Banken unter der Situation leiden werden, weiter Bestand.
Die Aktien der französischen Großbanken Société Générale und BNP Paribas büßen nach ihren Kursrutschen am Vortag weiter ein. Während die Société Générale-Aktie im Pariser Handel zeitweise um 4,36 Prozent auf 23,03 Euro nachgibt, geht es für die Papiere der BNP Paribas derweil um 3,88 Prozent abwärts auf 60,76 Euro. In Deutschland sackten die Titel der Commerzbank und der Deutschen Bank mit Abgaben ebenfalls ans DAX-Ende. Via XETRA verliert die Deutsche Bank-Aktie zwischenzeitlich 3,21 Prozent auf 14,79 Euro. Die Commerzbank-Aktie fällt derweil um 3,36 Prozent auf 14,83 Euro. Der gesamteuropäische Sektorindex fiel um zwei Prozent auf den niedrigsten Stand seit Ende April.
Das zentrale Thema blieb am Dienstag der Rechtsruck, den am Wochenende die Europawahlen ergeben hatten. Wegen der schlechten Wahlergebnisse seiner Partei hatte Staatspräsident Emmanuel Macron eine Neuwahl der Nationalversammlung angekündigt. Hinzu kam am Dienstag das Gerücht, wonach Macron einen Rücktritt in Erwägung ziehe. Die Spekulationen wurden jedoch seitens des Elysee-Palastes scharf zurückgewiesen.
"Was die Finanzmärkte betrifft, ist der französische Staatsanleihenmarkt der größte Stressfaktor", schrieben am Dienstag die Experten der ING Bank. Sie verwiesen auf das bekannte Problem, dass Frankreich ein recht hohes Haushaltsdefizit habe, weshalb die EU-Kommission bald ein Verfahren wegen übermäßiger Defizite gegen das Land einleiten könnte. Die Zusammensetzung des kommenden französischen Parlaments und seine Haltung zur Haushaltskonsolidierung forderten nun jedoch ihren Tribut.
Auch die Anleihekurse anderer Staaten, die ehemals während der Schuldenkrise im Fokus standen, kamen am Dienstag unter Druck. Damit verbundene steigende Marktzinsen für Anleihen aus Italien, Spanien oder Griechenland bedeuten, dass diese Staaten risikobedingt für ihre Refinanzierungen mehr Geld aufbringen müssen. Unter dieser Perspektive litten auch die Papiere von Banken aus anderen Ländern. Titel der italienischen UniCredit (-3,41 Prozent, 35,02 Euro), der niederländischen ING Group (-2,10 Prozent, 15,89 Euro) und der spanischen Santander (-2,07 Prozent, 4,62 Euro) büßten ebenfalls ein.
Ohne Bezug auf die aktuellen Unsicherheiten hielt die UBS am Dienstag an ihrer neutralen Einschätzung der Finanzbranche fest. Sektorstratege Sacha Holderegger unterstrich in einer Studie seine Annahme, dass europäische Banken relativ gesund und ihre Bewertungen attraktiv seien angesichts der Tatsache, dass sich der starke Zinsanstieg in den vergangenen Monaten positiv auf die Profitabilität auswirke. Es gebe jedoch das Risiko, dass sich dies aufgrund von Zinssenkungen bald umdreht.
/tih/bek
FRANKFURT (dpa-AFX)
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