Ukraine-Krieg im Ticker: US-Börsen schließen stark -- DAX gewinnt zum Handelsende über 1.000 Punkte -- Deutsche Bank sieht kaum Risiken im Russland-Geschäft -- adidas, Ölpreis, Deutsche Post im Fokus
Amazon beendet Versand und Video-Streaming in Russland. DIW-Präsident Fratzscher hält Staatspleite Russlands für sehr wahrscheinlich. GAZPROM: Weiterhin Gaslieferungen durch Ukraine. Goldpreis wieder unter 2.000 US-Dollar. Hohe Kosten belasten operatives Ergebnis von Nordex. Brenntag plant weiteres Wachstum - Dividende erhöht.
Marktentwicklung
Der deutsche Leitindex zeigte sich am Mittwoch mit einer phänomenalen Erholung.
Der DAX begann die Sitzung bereits deutlich fester und legte dann weiter zu. Aus dem Handel verabschiedete er sich letztlich mit einem satten Plus von 7,92 Prozent bei 13.847,93 Punkten und damit auf seinem Tageshoch. Der TecDAX notiert ebenfalls deutlich stärker, nachdem er bereits höher gestartet war. Sein Schlussstand: 3.106,11 Zähler (+6,3 Prozent).
"Die Stabilisierung geht in die nächste Runde", so Marktbeobachter Thomas Altmann vom Broker QC Partners gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Seiner Meinung nach "lockt die Aussicht auf eine Stabilisierung jetzt doch einige Schnäppchenjäger in den Markt". Für die gute Stimmung an den Börsen sorgte zum einen ein Rückgang bei den Ölpreisen. Daneben gab es auch leichte Entspannungssignale im Russland-Ukraine-Krieg. So heißt es, Präsident Putin würde nicht länger einen Machtwechsel in der Ukraine herbeiführen wollen. Die Ukraine selbst hatte ihre Bereitschaft signalisiert, Verhandlungen über einen Neutralitätsstatus zu führen. Allerdings sollten sich Anleger laut Timo Emden von Emden Research nicht zu früh freuen: "Zu früh sollten sich Investoren allerdings nicht die Hände reiben. Die fundamentale sowie charttechnische Konstellation steht auf tönernen Füßen. Es ist womöglich nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Eskalationsstufe im Ukraine-Russland-Konflikt gezündet wird.", so Emden gegenüber der dpa.
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An den europäischen Märkten ging es zur Wochenmitte stark aufwärts.
Der EuroSTOXX 50 legte bereits zum Ertönen der Startglocke Punkte zu. Auch anschließend behielt er sein grünes Vorzeichen bei. Er beendete den Tag letztlich 7,44 Prozent stärker bei 3.766,02 Punkten.
Auch an den europäischen Börsen erfolgte damit ein Erholungsversuch. Stützend wirkten hierbei zahlreiche Unternehmenszahlen zum abgelaufenen Quartal und Geschäftsjahr, die im Tagesverlauf veröffentlicht wurden. Die niedrigen Kurse der Vortage hätten Schnäppchenjäger an den Markt gelockt, so Thomas Altmann vom Broker QC Partners.
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Anleger an der Wall Street wagetn sich am Mittwoch vermehrt aufs Parkett.
Der Dow Jones eröffnete den Handel mit einem Zuschlag von 0,7 Prozent bei 32.860,42 Punkten und legte anschließend noch weiter zu. Zur Schlussglocke stand er 2,00 Prozent höher bei 33.286,25 Punkten. Der Techwerteindex NASDAQ Composite stieg daneben letztlich um 3,59 Prozent auf 13.255,55 Stellen. Er gewann anfänglich 2,49 Prozent auf 13.113,70 Zähler hinzu und verblieb auch im Verlauf in der Gewinnzone.
Der Wall Street-Handel wurde zur Wochenmitte durch die positive Gegenbewegung in Europa gestützt. Nachdem sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag bereit zu Konzessionen zeigte, schien es mittlerweile auch auf der russischen Seite mehr Gesprächsbereitschaft zu geben. Das ließ Hoffnungen an der Börse aufkeimen. So hieß es, dass russische Außenministerium würde nicht mehr den Sturz der ukrainischen Regierung forcieren wollen. Auch die staatliche Souveränität der Ukraine stehe nicht mehr zur Debatte. Analyst Arne Petimezas von AFS riet gegenüber Dow Jones Newswires dennoch zur Vorsicht: "Auch wenn die Konturen eines Kriegsendes sichtbar werden, bedeutet das nicht unbedingt, dass die Kämpfe in absehbarer Zeit aufhören werden".
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Die Börsen in Fernost gaben zur Wochenmitte erneut nach.
In Tokio verlor der japanische Leitindex Nikkei 0,30 Prozent auf 24.717,53 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland sank der Shanghai Composite um 1,13 Prozent auf 3.256,39 Zähler. Der Hang Seng in Hongkong notierte um 0,67 Prozent tiefer bei 20.627,71 Stellen.
Belastend wirkte der starke Anstieg der Ölpreise. Die neuen 14-Jahreshochs wurden aber zunächst nicht mehr erreicht. Für einen aktuellen Aufwärtsimpuls sorgten die USA mit der Ankündigung, kein Öl aus Russland mehr beziehen zu wollen.
In China wurden die Verbraucherpreise für Februar veröffentlicht, die um 0,9 Prozent zum Vorjahr exakt so gestiegen waren wie erwartet. In Japan war das BIP-Wachstum im vierten Quartal 2021 auf 1,1 Prozent leicht nach unten revidiert worden.
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