Mögliche Krypto-Supermacht

Kryptowährungen: Zukunft für junge indische Investoren?

09.03.22 22:51 Uhr

Kryptowährungen: Zukunft für junge indische Investoren? | finanzen.net

Traditionell wird in Indien in Gold investiert, und gerade die älteren Generationen stehen Kryptowährungen skeptisch gegenüber. Doch es bahnt sich ein Umbrauch an. "Langweilige Aktien", traditionelles Gold - gerade die unter 35-Jährigen investieren lieber in Kryptowährungen.

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• Krypto-Boom in Indien
• Legalisierung der Kryptowährungen
• Jung, ländlich, weiblich

Legalisierung der Kryptowährungen unklar

Noch Ende vergangenen Jahres schien in Indien ein Verbot der Kryptowährungen auf den Weg gebracht zu werden, nachdem sich die Indische Zentralbank des Öfteren dafür ausgesprochen hatte. Zudem wurde die Debatte um Digitalwährungen durch einen Hackerangriff auf das Twitter-Konto von Indiens Premierminister Narendra Modi zusätzlich angeheizt. Dort wurde ein Tweet veröffentlicht, der die Anerkennung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel und die Verteilung von 500 Einheiten an das Volk verkündete. Im Anhang wurden Dokumente in betrügerischer Absicht verlinkt.

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Ein großer Schritt in Richtung Legalisierung der Krypto-Währungen erfolgte jedoch am 1. Februar 2022 durch die, wenn auch hohe, Besteuerung der Gewinne aus dem Transfer von digitalen Assets. Die indische Finanzministerin Nirmala Sitharaman gab bekannt, dass der "Gebrauch von virtuellen digitalen Assets" legalisiert und eine eigene digitale Rupie entwickelt werde. Im Vergleich zu Gewinnen aus dem Aktien-Handel, die mit 15 Prozent besteuert werden, werde der Handel mit virtuellen digitalen Assets mit 30 Prozent besteuert, da das Ausmaß dieser Transaktionen eine spezielle Steuerregelung erfordere, so die Ministerin. Die digitale Zentralbankwährung (CBDC) soll zur Ankurbelung der Wirtschaft bereits 2022/2023 eingeführt werden und die Effizienz des Währungsmanagementsystem steigern, das von der Reserve Bank of India herausgegeben wird und in der Lage ist, u.a. Blockchain zu nutzen. Doch wird von verschiedenen staatlichen Stellen immer wieder betont, dass mit dieser Entscheidung keine Aussage über die zukünftige Regulierung von Kryptowährungen feststeht.

Rasanter Aufschwung unter den jungen, nicht urbanen Investoren

Jedoch erlebte der Krypto-Handel in Indien in den letzten beiden Pandemie-Jahren einen massiven Aufschwung. Im Ländervergleich belegt Indien laut CNN nach Vietnam bei der Geschwindigkeit der Einführung von Kryptowährungen den zweiten Platz. Die drittgrößte Volkswirtschaft Asiens hat damit das Potenzial zu einer Krypto-Supermacht zu werden. Interessant sind hier die demographischen Daten: Laut Experten der Branche zählen mehr als 20 Millionen Inder zu den Krypto-Investoren. Diese sind vor allem jung, meist unter 35 Jahre alt und leben in ländlichen und semiurbanen Gegenden, äußerten die Gründer zweier großer Krypto-Börsen in Indien gegenüber CNN Business. Die CoinDCX in Mumbai gibt an, Ihre 10 Millionen Investoren seien zu 70 Prozent unter 35 Jahre alt, und auch bei WazirX, das 2019 von Binance, einer der größten Börsen der Branche, übernommen wurde, zeichnet sich ein ähnliches Bild ab.

Laut WazirX sind neben Bitcoin auch die Meme-Währungen, Dogecoin und Shiba Inu für die jungen Inder interessant. Ein weiterer demografischer Aspekt weist auf steigende Anlegerzahlen: Auch wenn sie insgesamt nur 15 Prozent ausmachen, die Zahl der indischen Frauen, die in Kryptowährungen investieren, steigt rasant. Sie finde Aktienmärkte langweilig, äußerte etwa die junge Geschäftsfrau Anirudh Rastogi, die seit 2017 nebenbei Geld mit Bitcoin verdient, gegenüber CNN Business. Sie wolle mehr Nervenkitzel bei ihren Investitionen.

Ausblick

Die Ankündigung der Besteuerung der Krypto-Gewinne führte zu einer Verdoppelung der Anmeldungen auf der Plattform WazirX. Sie "gibt der Branche die dringend benötigte Klarheit und das nötige Vertrauen", so Sumit Gupta, CoinDCX-CEO und Mitgründer. Eine gewisse Unsicherheit wie die indische Regierung zukünftig entscheidet bleibe jedoch, so Anirudh Rastogi, Gründer der Tech-Kanzlei Ikigaw Law.

Redaktion finanzen.net

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