Nach Fed-Zinsentscheid: US-Börsen letztlich tiefer -- DAX schließt stärker -- Lufthansa verringert Verlust -- Deutsche Post mit Gewinnrückgang -- TeamViewer, Porsche, Starbucks, AMD, Ford im Fokus
Enel hält an Jahresprognose fest. KWS SAAT zeigt sich erneut optimistischer. Basler rutscht in die roten Zahlen. XING-Mutter New Work erwartet geringeren operativem Gewinn. Mercedes-Chef mahnt Disziplin bei Kosten an - BASF-Chef Brudermüller soll Mercedes-Aufsichtsratschef werden. BNP Paribas vermeldet Gewinnsprung. UniCredit erhöht Prognose.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt konnte am Mittwoch zulegen.
Der DAX ging etwas höher in den Handel und hielt sich auch im Laufe des Tages in der Gewinnzone. Letztlich notierte er 0,56 Prozent im Plus bei 15.815,06 Punkten. Der TecDAX startete ebenfalls freundlich und behielt seine positive Tendenz bei. Bis zum Handelsende legte er um 0,33 Prozent auf 3.265,15 Zähler zu.
Leitzinsentscheidungen im Fokus: Am Mittwochabend entscheidet die US-Notenbank Fed über eine Leitzinserhöhung, bevor am Donnerstag die Entscheidung der EZB ansteht. Die Inflation in der Eurozone hatte sich im April wieder etwas verstärkt mit 7,0 Prozent, die Kerninflation ging etwas zurück. Das 2-Prozent-Ziel der EZB wird somit weiter klar überschritten und so wird bei der EZB-Zinssitzung in dieser Woche mit einer weiteren Anhebung des Leitzins gerechnet.
Zudem blieb die Bilanzsaison weiter im Blick: Unter den heimischen Unternehmen legten unter anderem TeamViewer, Lufthansa und die Deutsche Post ihre Bilanzen vor.
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An Europas Börsen hellte sich die Stimmung am Mittwoch auf.
Der EURO STOXX 50 zeigte sich zu Beginn der Sitzung fester und hielt sich auch anschließend auf grünem Terrain. Schließlich ging er 0,36 Prozent höher bei 4.310,18 Punkten in den Feierabend.
Die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed am Mittwoch und der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag sowie neue Warnsignale von der Inflation standen im Fokus der Anleger. So hatte sich die Inflation in der Eurozone im April wieder etwas verstärkt und stieg auf 7,0 Prozent, während Analysten für April mit einer unveränderten Rate gerechnet hatten. Die EZB dürfte laut Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank daher weitere Zinsanhebungen vornehmen müssen.
"Durchatmen", fasste ein ein Marktteilnehmer die Stimmung an der europäischen Märkten gegenüber Dow Jones Newswires zusammen. Nach den Verlusten vom Vortag sei eine Aufwärtsbewegung in Sicht, auch wenn vorsichtiges Agieren wichtig bleibe. Auch die Entscheidung der US-Notenbank werde die Situation nicht grundlegend verändern, denn der Markt rechne damit, dass mit einer Leitzinserhöhung um 0,25 Prozent die Zinsspitze des aktuellen Zyklus erreicht werde.
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Die US-Börsen beendeten den Mittwochshandel mit Verlusten.
Der Dow Jones Index ging um 0,80 Prozent schwächer bei 33.414,24 Punkten aus dem Handel. Er hatte die Sitzung etwas höher eröffnet und sich dann lange unentschlossen und volatil gezeigt, bis er im späten Handel dann doch klar ins Minus fiel. Der NASDAQ Composite schloss mit einem Verlust von 0,46 Prozent bei 12.025,33 Punkten. Er war freundlich gestartet und hatte seine Gewinne zunächst deutlich ausgebaut, im späten Handel fiel jedoch auch er in die Verlustzone.
Am Abend stand der US-Zinsentscheid an. Wie erwartet wurde, hat die Fed eine Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte auf 5,00 bis 5,25 Prozent vorgenommen. Die Notenbanker strichen allerdings eine Passage aus ihrer Erklärung vom März, in der es hieß, dass einige weitere Zinserhöhungen angebracht sein könnten. Das wurde zunächst als Signal für eine bevorstehende Zinspause gewertet. Fed-Chef Jerome Powell betonte bei der Pressekonferenz jedoch, dass die Geldpolitik völlig von kommenden Entwicklungen abhänge und die Fed auch bereit sei "noch mehr zu tun, falls eine geldpolitische Straffung geboten sein sollte".
Derweil war die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft im April viel stärker gestiegen als erwartet. Laut Arbeitsmarkt-Dienstleister ADP entstanden gegenüber dem Vormonat 296.000 Stellen.
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An den geöffneten Börsen in Asien ging es am Mittwoch abwärts.
Der japanische Leitindex Nikkei schloss am Dienstag vor einer viertätigen Handelspause 0,12 Prozent höher bei 29.157,95 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland bleiben die Börsen wegen der Feierlichkeiten zum Tag der Arbeit bis Donnerstag geschlossen, daher verharrte der Shanghai Composite auf seinem Schlusskurs vom Freitag bei 3.323,28 Zählern (+1,14 Prozent). Der Hang Seng verlor am Mittwoch letztlich 1,18 Prozent auf 19.699,16 Einheiten.
Aufgrund von Feiertagen fand an zahlreichen Handelsplätzen kein Handel statt. So waren die Börsen in China wegen der Feierlichkeiten zum Tag der Arbeit erneut geschlossen. In Tokio fand wegen einer dreitägigen Handelspause ebenfalls kein Handel statt. Die Anleger in Japan können somit erst kommende Woche auf den Zinsentscheid der US-Notenbank reagieren.
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