ifo-Index schwach: US-Börsen letztlich uneins -- DAX schließt in Rot -- thyssenkrupp senkt Prognose -- STMicro, Universal Music, Siltronic, Super Micro Computer, BayWa, AIXTRON, IBM, Ford im Fokus
Russland kündigt Verlangsamung von YouTube an. Hermès erzielt höhere Umsätze. Saint-Gobain bekräftigt Prognose dank positiver Entwicklungen im Baumarktgeschäft. EssilorLuxottica erhöht Halbjahresgewinn und bekräftigt Mittelfristziele. Enel peilt obere Prognosegrenze an. Neue französische Verkehrssteuer drückt VINCI-Gewinn. NVIDIA könnte Börsenwert in 2024 noch mal verdoppeln.
Marktentwicklung
Am deutschen Aktienmarkt ging es auch am Donnerstag abwärts.
Der DAX konnte seinen anfänglich sehr deutlichen Verlust zumindest etwas verkleinern und schloss letztlich nur noch mit einem moderaten Abschlag von 0,48 Prozent bei 18.298,72 Punkten.
Dagegen vergrößerte der TecDAX sein frühes Minus und beendete den Donnerstagshandel 0,47 Prozent schwächer bei 3.302,20 Zählern.
Auch am Donnerstag stellten sich Anleger am deutschen Aktienmarkt eher auf die Verkäuferseite. Grund waren sehr schwache Vorgaben aus den USA und Asien, wo es vor allem bei Technologie-Titeln zu einem Ausverkauf kam. Laut Marktbeobachtern mehren sich Sorgen, dass der KI-Hype wohl doch übertrieben sein könnte. Die Anleger hätten nun Angst, dass die Aktienkurse zu schnell und zu hoch gestiegen sein könnten, kommentierte Thomas Altmann, Marktexperte beim Vermögensverwalter QC Partners das Geschehen an den US-Börsen gegenüber dpa-AFX. Auch an diesem Handelstag zeigt dich die US-Technologiebranche zurückhaltend.
Zusätzlich belasteten schlechte heimische Konjunkturnachrichten. Nachdem tags zuvor bereits die Daten zur Unternehmensstimmung sehr schwach ausgefallen waren, versetzten nun die ifo-Daten den Konjunkturaussichten einen weiteren Dämpfer. "Die deutsche Wirtschaft steckt in der Krise fest", kommentierte ifo-Präsident Clemens Fuest.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Die europäischen Märkte befanden sich auch am Donnerstag fest in der Hand der Bären.
Der EURO STOXX 50 weitete seine frühen Verluste im Handelsverlauf aus und ging schlussendlich 1,04 Prozent tiefer bei 4.811,28 Punkten in den Feierabend.
Die Bilanzsaison nimmt in Europa und den USA immer mehr Schwung auf, konnte bislang unter den Anlegern aber nicht für richtige Begeisterung sorgen. Entsprechend gaben die Kurse auch am Donnerstag nach, zumal die Vorgaben aus den USA und Asien negativ ausfielen.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Die US-Börsen fanden am Donnerstag keine gemeinsame Richtung.
Der Dow Jones stand zum Handelsende 0,20 Prozent höher bei 39.935,07 Punkten. Er hatte knapp unter seinem Vortagesschluss eröffnet und konnte anschließend klar anziehen.
Der NASDAQ Composite beendete den Donnerstagshandel hingegen mit einem deutlichen Verlust von 0,93 Prozent auf 17.181,72 Punkte. Er stand zum Start knapp höher und schwankte im Handelsverlauf zwischen klaren Gewinnen und Verlusten. Letztlich behielten bei den Tech-Werten jedoch die Verkäufer die Oberhand.
Nach enttäuschenden Ergebnisse von Tesla und der Google-Mutter Alphabet waren Befürchtungen aufgekommen, dass es länger als erwartet dauern könnte, bis sich die hohen Investitionen der Tech-Giganten in Künstliche Intelligenz auszahlen, woraufhin der Technologie-Sektor bereits an den Tagen zuvor unter Druck geraten war. Vor diesem Hintergrund sorgten die Quartalsergebnisse von IBM zwar für etwas Entspannung, konnten die Stimmung aber nicht vollständig aufhellen.
Wie Dow Jones Newswires unter Berufung auf Factset-Daten berichtete, haben inzwischen mehr als 25 Prozent der Unternehmen im S&P-500 ihre Ergebnisse für das zweite Quartal bekannt gegeben. Und obwohl einige große Technologiewerte dabei enttäuscht hätten, sei der allgemeine Trend der Zahlen positiv.
Die zahlreichen am Donnerstag veröffentlichten US-Wirtschaftsdaten lieferten indes keine klaren Erkenntnisse über den Zustand der US-Konjunktur.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Die asiatischen Börsen verzeichneten am Donnerstag Verluste.
In Tokio sackte der japanische Leitindex Nikkei 225 letztlich um 3,28 Prozent auf 37.869,51 Punkte ab.
Auf dem chinesischen Festland schloss der Shanghai Composite 0,52 Prozent tiefer bei 2.886,74 Zählern. Und auch in Hongkong warn die Bären in der Überzahl: Der Hang Seng ging mit einem Verlust von 1,77 Prozent auf 17.004,97 Einheiten aus der Sitzung.
Belastet wurden die Kurse in Asien von den Vorgaben der Wall Street, wo es am Mittwoch deutlich nach unten ging. Auch an den asiatischen Börsen kam es am Donnerstag vor allem bei Tech-Aktien zu einem Ausverkauf, laut Händlern würden KI-Hoffnungen immer kritischer hinterfragt. In Japan belastete zudem der starke Yen, der die Exportchancen japanischer Unternehmen schmälert.
In China konnten neuerliche Zinssenkungen der People's Bank of China zumindest deutlichere Verluste verhindern. Die chinesische Zentralbank hat nun auch die mittelfristigen Zinssätze reduziert, um dadurch die Wirtschaft zu stützen.
Top Themen
News-Ticker
Was sind eigentlich Nießbrauchdepots?
(06:13 Uhr)So bewegen sich Bitcoin & Co. heute
(17:23 Uhr)