Beweise reichen nicht

Bayer-Aktie profitiert: Gericht entscheidet bei Glyphosat-Klage pro Bayer

25.07.24 17:56 Uhr

Bayer-Aktie profitiert: Bayer werringt in Australien wichtigen Sieg bei Glyphosat-Klage | finanzen.net

Ein Bundesgericht in Australien hat eine Klage wegen angeblicher Krebsrisiken durch die Nutzung von Bayers glyphosathaltigem Unkrautvernichter Roundup zurückgewiesen.

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Der Hauptkläger, ein 41-jähriger Mann, hatte Roundup wiederholt auf einem ländlichen Grundstück im Norden von Sydney eingesetzt und später ein Non-Hodgkin-Lymphom entwickelt. Laut einem Urteil vom Donnerstag sieht das Gericht aber keine ausreichenden Beweise, dass das Mittel die Krebserkrankung des lymphatischen Systems direkt verursacht oder das Risiko für die Entwicklung der Krankheit erhöht hat. Die Bestrebungen von Anwälten, Sammelklagen - ähnlich wie in den USA - auf den Weg zu bringen, haben damit einen Dämpfer erhalten.

Ein Händler wertete das Urteil als positiv für Bayer und den arg gebeutelten Aktienkurs. Zwar sei der Fall bei Weitem nicht so wichtig wie das Thema Glyphosat mit Blick auf die USA, gleichwohl könnte es die Stabilisierung der im DAX notierten Aktien unterstützen. Im XETRA-Handel gewannen die Bayer-Papiere dann auch schlussendlich 2,06 Prozent auf 27,53 Euro. 2024 steht bislang aber ein Minus von 20 Prozent zu Buche, nachdem der Kurs bereits im Vorjahr um 30 Prozent gefallen war.

Bayer ist vor allem in den USA immer noch mit tausenden Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken von Glyphosat konfrontiert. Diese Probleme hatte sich der Dax-Konzern 2018 mit der über 60 Milliarden US-Dollar teuren Übernahme des US-Agrarchemiekonzerns Monsanto ins Haus geholt. Im selben Jahr folgte ein erstes Urteil gegen das Unternehmen, das in den USA eine Klagewelle in Gang setzte. Damals hatten die Bayer-Aktien noch mehr als 90 Euro gekostet.

2020 hatte Bayer dann ein milliardenschweres Programm aufgelegt, um den Großteil der Klagen ohne Haftungseingeständnis beizulegen. Ein guter Teil der Klagen ist abgearbeitet, gleichwohl bleiben Risiken. Ende Januar waren noch rund 54 000 von circa 165 000 Fällen offen. Die Glyphosat-Klagewelle hat Bayer schon 10 Milliarden Euro gekostet.

Wie der Stand ist, dürfte Bayer Anfang August bei Vorlage des Quartalsberichts mitteilen. Unter dem seit gut einem Jahr amtierenden Bayer-Chef Bill Anderson passte der Konzern zuletzt die Strategie im Umgang mit den noch offenen Klagen und dem Thema Glyphosat an. Der Fokus liegt nun stärker auf Lobbyarbeit in der US-Politik.

/mis/zb/jha/

SYDNEY (dpa-AFX)

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