Fed-Protokoll signalisiert weitere Zinserhöhungen: Wall Street beendet Handel in Rot -- DAX schließt unter 15.600er-Marke -- VW, Airbus, BMW, Gerresheimer, Redcare Pharmacy, SUSE, Bitcoin im Fokus
EFSA schätzt erneute Zulassung von Glyphosat in der EU als unkritisch ein. Mercedes verlängert Vertrag von Källenius offenbar diesen Sommer. Autobauer stellen sich auf chinesische Rohstoffbeschränkungen ein. Hamburger Finanzbehörde fragt Umsätze von Airbnb-Nutzern ab. Meta macht Twitter mit "Threads" Konkurrenz - Bereits mehr als zehn Millionen Nutzer.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt verbuchte am Donnerstag kräftige Verluste.
Der DAX eröffnete die Sitzung bereits schwächer und rutschte im Handelsverlauf weiter ins Minus. Er ging 2,57 Prozent tiefer bei 1.5528,54 Punkten aus dem Handel.
Der TecDAX gab deutlich nach, nachdem er bereits leichter in die Sitzung gestartet war. Letztlich notierte er 2,2 Prozent tiefer bei 3.089,01 Zählern.
Zinssorgen drückten den DAX am Donnerstag deutlich nach unten. In ihrem Fed-Protokoll signalisierte die US-Notenbank nach der Zinspause Mitte Juni erneute Leitzinserhöhungen. Wie es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll zur jüngsten Entscheidung vom 14. Juni heißt, würden "fast alle" Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss weitere Anhebungen in diesem Jahr erwarten. Die Mehrheit sei sogar für mindestens zwei weitere Erhöhungen in diesem Jahr. Nun muss sich der Markt auf für längere Zeit steigende Zinsen einstellen.
"Per saldo haben Anleger seit zwei Monaten mit DAX-Aktien kein Geld mehr verdient. Da nehmen Frust und Enttäuschung im Moment schnell zu. Gerade im Umfeld hoher Zinsen sind ertragslose Zeiten auf der Aktienseite für viele nur schwer auszuhalten", so Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners laut der Deutschen Presse-Agentur zur aktuell gedrückten Stimmung.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Die europäischen Börsen präsentierten sich am Donnerstag schwach.
Der EURO STOXX 50 verbuchte herbe Verluste, nachdem er marginal tiefer in die Sitzung gestartet war. Er schloss 2,93 Prozent im Minus bei 4.223,09 Einheiten.
Anleger an den Märkten müssen sich auf für längere Zeit steigende Zinsen einstellen. Die US-Notenbank signalisierte nach der Zinspause Mitte Juni erneute Leitzinserhöhungen. Wie es in dem am Mittwoch veröffentlichten Fed-Protokoll zur jüngsten Entscheidung vom 14. Juni heißt, würden "fast alle" Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss weitere Anhebungen in diesem Jahr erwarten.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Am Donnerstag knüpfte die Wall Street an ihre Vortagesverluste an.
Der Dow Jones Index ging tiefer in die Sitzung und fiel im Handelsverlauf weiter zurück. Letztendlich verlor er 1,07 Prozent auf 33.922,26 Punkte. Der technologielastige NASDAQ Composite gab zum Handelsstart ebenfalls nach und bewegte sich auch im Anschluss deutlich in der Verlustzone. In den Feierabend ging der Tech-Index schließlich mit einem Minus von 0,82 Prozent auf 13.679,04 Zähler.
Die Aussicht auf weitere Zinsenerhöhungen belastete. Am Mittwoch hatten die US-Notenbanker in ihrem Sitzungsprotokoll die Bereitschaft zu weiteren Zinserhöhungen signalisiert.
Die Datenflut sorgte für weitere Bewegung am Markt: Bereits vorbörslich wurden ein sehr starker ADP-Arbeitsmarktbericht, die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten und die weniger beachtete US-Handelsbilanz veröffentlicht. Im Juni wurden im privaten Sektor mehr als doppelt so viele Stellen geschaffen wie prognostiziert. "Der Bericht schreit förmlich nach weiteren Zinserhöhungen", sagte ein Marktakteur. Die wöchentlichen Arbeitsmarktzahlen setzen derweil kaum Akzente, sie sind wie erwartet ausgefallen.
Auch die geopolitischen Spannungen belasteten: Der Handelsstreit zwischen den USA und China beschäftigte die Anleger auch am Donnerstag, denn US-Finanzministerin Janet Yellen trifft in China ein. "Anhaltende geopolitische Spannungen, anhaltende Sorgen über die Entkopplung zwischen den USA und China, inländische Regulierung und Chinas interne Wachstumsherausforderungen stützen weiterhin die pessimistischen Argumente über Chinas Risikomärkte", sagte Marktstratege Stephen Innes von SPI Asset Management gegenüber Dow Jones Newswires.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
An den asiatischen Aktienmärkte dominierten am Donnerstag die Bären.
Der japanische Leitindex Nikkei notierte zum Handelsende 1,70 Prozent tiefer bei 32.773,02 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland zeigte sich der Shanghai Composite derweil 0,54 Prozent schwächer bei 3.205,58 Einheiten. In Hongkong fiel der Hang Seng letztlich um 3,02 Prozent auf 18.533,05 Zähler.
Aus dem am Vortag veröffentlichten Fed-Protokoll ging hervor, dass die US-Notenbank die Zinsen weiter erhöhen dürfte. Derweil gibt es Sorgen, dass sich der Handelsstreit zwischen den USA und China verschärfen könnte, nachdem Peking am Montag Exportbeschränkungen für die zwei seltenen Metalle Gallium und Germanium, die in der Chip-Produktion eine wichtige Rolle spielen, verhängt hat. US-Finanzministerin Janet Yellen wird am Donnerstag nach China reisen, um über einige Themen zu sprechen, wie die Lage der Weltwirtschaft, den Klimawandel und die Schuldenlast ärmerer Länder. Eine Wiederannäherung zwischen den USA und China dürfte sich jedoch schwierig gestalten.
Zur kompletten Index-Übersicht hier klicken
Top Themen
News-Ticker
US-Anleihen: Notierungen weiter unter Druck
(20:59 Uhr)Bitcoin markiert Jahreshoch
(12:54 Uhr)Preis für OPEC-Öl gestiegen
(10:43 Uhr)US-Automobilabsatz - 2. Quartal 2023
(06:36 Uhr)Deutsche Anleihen: Kursverluste
(17:43 Uhr)Darum tendieren die Ölpreise uneinheitlich
(17:18 Uhr)US-Anleihen starten mit leichten Verlusten
(15:27 Uhr)